20. Juli 2021, 12:19 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Italien macht erneut mit einer ungewöhnlichen Aktion auf sich aufmerksam, um dem Einwohnerschwund in den ländlichen Gegenden entgegenzuwirken. Dieses Mal geht es um mehrere Dörfer in der süditalienischen Region Kalabrien: Wer sich entschließt, dorthin zu ziehen, bekommt vom Staat 28.000 Euro geschenkt. Das Geld ist allerdings an einige Bedingungen geknüpft…
Insgesamt neun malerische Dörfer an Italiens Stiefelspitze nehmen an dem Programm namens „aktives Residenzeinkommen“ teil, wie „CNN“ als erstes berichtete. Manche liegen nahe am Meer, andere eher im Landesinneren. Und alle haben eine traurige Gemeinsamkeit: den Bevölkerungsschwund. Immer mehr Menschen haben die Dörfer in den vergangenen Jahrzehnten verlassen, keines hat heute mehr als 2000 Einwohner. Um diesen Prozess umzukehren, will die Region Kalabrien nun neue Bewohner mit einem großzügigen Geldgeschenk anlocken.
Wer bereit ist, in eines der Dörfer zu ziehen, erhält laut „CNN“ über einen Zeitraum von drei Jahren bis zu 28.000 Euro. Um die Zuschüsse zu bekommen, müssen sich die neuen Einwohner allerdings verpflichten, vor Ort ein kleines Unternehmen zu gründen oder einen bestehenden Betrieb zu übernehmen. Und es gibt einige weitere Haken. Potenzielle Bewerber dürfen maximal 40 Jahre alt sein. Wer sich erfolgreich beworben hat, muss zudem innerhalb von 90 Tagen in das Dorf seiner Wahl umziehen. Auch ist es verpflichtend, den ersten Wohnsitz in Italien anzumelden.
Einmalzahlung oder monatlicher Zuschuss
Man feile derzeit noch an den Details zur Finanzierung und Auszahlung der Gelder, wie der regionale Stadtrat Gianluca Gallo „CNN“ sagte. Die Neubürger könnten entweder einen monatlichen Zuschuss zwischen 800 und 1000 Euro erhalten. Dieser werde für zwei bis drei Jahre gezahlt. Alternativ sei auch die Zahlung des vollständigen Betrages möglich. Hierdurch könnte der Start einer neuen kommerziellen Aktivität unterstützt werden, etwa ein B&B, ein Restaurant, eine Bar oder ein Geschäft.
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Die Initiatoren hoffen, dass es sich bei ihrem Projekt um einen gezielteren Ansatz zur Wiederbelebung kleiner Gemeinden handelt als die Ein-Euro-Hausverkäufe. Diese haben in den vergangenen Jahren immer wieder Schlagzeilen gemacht. Die Region arbeitet nach eigenen Angaben schon seit Monaten an dem Programm und hat bereits mehr als 700.000 Euro dafür bereitgestellt. Das Bewerbungsverfahren soll voraussichtlich in den kommenden Monaten online gestellt werden.