16. März 2022, 13:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Erst 2013 wahrscheinlich per Schiffscontainer in die USA „eingewandert“, könnte sich die Joro-Spinne laut Experten weiter rasant ausbreiten. Bereits im vergangenen September soll es Millionen Exemplare im US-Bundesstaat Georgia gegeben haben. Die Spinne sei nicht nur außerordentlich widerstandsfähig sondern auch „flugfähig“ – daher ist weiter von einer schnellen Ausbreitung auszugehen.
Eigentlich ist die Joro-Spinne in Südostasien heimisch. Die Nephila clavata gehört zur Familie der Seidenspinnen und heißt auf japanisch Jorō-Gumo, zu Deutsch „Prostituiertenspinne“ – wahrscheinlich weil sich um das Netz der größeren und auffälligeren Weibchen zahlreiche Männchen tummeln. 2013 sollen in Georgia erste Exemplare der Joro-Spinne gesichtet worden sein. Nun stehen laut einer aktuellen Studie Millionen der fliegenden, handtellergroßen Spinnen vor einer rasanten Ausbreitung an der gesamten US-Ostküste.
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Bereits Millionen Exemplare in Georgia
Laut „New York Post“ gab es in Georgia bereits letzten September Millionen Exemplare der leuchtend gelben, blauschwarzen und roten Joro-Spinne. In der Studie gehen die Experten davon aus, dass ihre Spinnennetze noch diesen Sommer überall in Georgia zu finden sein werden. Ob auf Stromleitungen, in Bäumen oder auf Terrassen: Die goldenen, bis zu drei Meter großen Netze könne niemand mehr übersehen. Ferner gäbe es keine Möglichkeit, die Ausbreitung an der gesamten US-Ostküste zu stoppen. Andy Davis, Autor der Studie, rät daher: „Die Menschen sollten lernen, mit ihnen zu leben.“
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Die Joro-Spinne kann fliegen und ist enorm widerstandsfähig
Frisch geschlüpfte Exemplare der Joro-Spinne können mehr als 100 Kilometer fliegen, berichtet die „New York Post“. Sie benutzen ihre Netze als Ballon oder wie einen Fallschirm und segeln so mit dem Wind. Neben dieser „Flugfähigkeit“ spricht auch die Widerstandsfähigkeit der Spinne für ihre rasante Ausbreitung:
„Es sieht so aus, als könnten die Joro-Spinnen in den größten Teilen der Ostküste überleben, was ziemlich ernüchternd ist“, so Andy Davis laut der Universität Georgia. Die Joro-Spinne könne sogar einen kurzen Frost überleben. Dazu hat sie – im Vergleich zur Goldseidenspinne, die vor 160 Jahren in die USA „einwanderte“ –, eine doppelt so hohe Stoffwechselrate und mit 77 Prozent eine deutlich höhere Herzfrequenz.
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Keine Gefahr für Menschen oder Haustiere
Trotz der auffälligen Farbe und der beachtlichen Körpergröße ist die Joro-Spinne für den Menschen oder auch für Haustiere nicht gefährlich. Sie bringt sogar einen Vorteil mit sich. Denn die Joro-Spinne ist ein Meisterjäger von Insekten wie Mücken oder braunen Stinkwanzen, die Ernten vernichten können.