16. August 2021, 19:47 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Links und rechts türmen sich meterhohe Felswände, die sonst unter Wasser liegen. Es ist ein Anblick, den die Anwohner des Lake Oroville noch nie gesehen haben. Auf dem einst so großen See stehen momentan die Hausboote auf der verbliebenen Wasserfläche dicht an dicht. Ein Sinnbild für die dramatische Lage im US-Bundesstaat Kalifornien.
Nördlich der kleinen kalifornischen Stadt Oroville befindet sich ein gigantischer Staudamm. Mit 235 Metern Höhe ist er einer der größten der Welt – und passend zum Staudamm ist auch der aufgestaute See nicht gerade klein. So fasst der Lake Oroville, der vor allem bei Anglern aber auch Bootsbesitzern in Kalifornien beliebt ist, eigentlich 4,3 Kubik-Kilometer Wasser. Doch das gilt nur normalerweise. Denn aktuell ist von dieser Größe kaum etwas zu erahnen.
Auch in diesem Jahr wird Kalifornien, wie auch in den vergangenen Jahren immer häufiger, von einer verheerenden Dürre heimgesucht. In der Folge ist der Wasserspiegel des Sees drastisch gesunken. So lag er Anfang August nur noch bei knapp 196 Meter Höhe, berichtete die Lokalzeitung „Mercury News“. Ein historischer Tiefstand – normal sei ein Pegel von knapp 274 Metern.
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Hausboote kämpfen am Lake Oroville um den verbliebenen Platz
„Ich bin schon mein ganzes Leben in Kalifornien und habe noch nie einen so niedrigen Pegelstand gesehen“, sagte Mark Russell, ein Anwohner, dem Lokalsender „Turnto23“. Bauern in der Umgebung bangen um ihre Ernte, die auf den Feldern, die nicht mehr bewässert werden können, verdorrt. Die Hausboote, die sonst genügend Platz auf dem See haben, stehen an den noch verbliebenen Stellen dicht an dicht. Hausbootvermieter mussten Buchungen für den August, der einer der beliebtesten Monate ist, sogar stornieren, nachdem der National Park Service, der den See verwaltet, das Ablegen der Boote untersagt hatte.
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Doch das ist noch nicht das größte Problem. Denn seit einigen Tagen stehen sogar die Turbinen des gigantischen Wasserkraftwerks still – der Wasserpegel des Lake Oroville ist unter das für die Stromerzeugung erforderliche Minimum gesunken. Es ist seit Bau des Oroville-Damms in den 1960er Jahren das erste Mal, dass die Turbinen ausgeschaltet wurden. Wann sie wieder angehen, ist noch unklar, Experten gehen davon aus, dass der endgültige Tiefstand erst Ende August erreicht sein wird.