17. Oktober 2022, 9:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
In der finalen Folge der aktuellen Staffel „Die Höhle der Löwen“ präsentiert ein Ehepaar ein Dachzelt, mit dem sich, so heißt es, „jedes Auto in einen Minicamper“ verwandeln lässt. Doch was unterscheidet das Dachzelt von anderen? TRAVELBOOK hat sich das „Lazy Tent“ angeschaut.
In der letzten Folge der beliebten Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“, in der immer wieder Gründer und Gründerinnen ihre Ideen zahlungskräftigen Investoren pitchen, versuchen auch das Ehepaar Alexander Bocks (41) und Jill Vinkmann (35) sowie Christopher Vinkmann (31, Jills Bruder) ihr Glück. Ihr Produkt: das „Lazy Tent“, ein Dachzelt für Autos. „Das Lazy Tent ist ein Dachzelt, das nahezu jedes Alltagsfahrzeug in einen Minicamper umwandelt“, erklärt Alexander Bocks. Es bietet eine Matratze für bis zu zwei Personen, hat ein Fenster, Stauraummöglichkeiten und eine Teleskopleiter zum Hinauf- und Herunterklettern. „Und das Beste: Es ist superschnell und einfach aufgebaut“, so Bocks.
Für ihr Familienunternehmen wünschten sich die Gründer 200.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile von den Investoren. Die Idee für das Dachzelt wurde dabei zunächst aus einer Not heraus geboren. Denn eigentlich hatte das Ehepaar ein anderes Unternehmen. Seit mehr als sieben Jahren vermieten sie Campingbusse und sind mittlerweile auch Besitzer des Hotels „Lazy Finca“ auf Mallorca. Doch durch die Corona-Pandemie wurden innerhalb kürzester Zeit alle Buchungen storniert, das Hotel musste geschlossen werden. In dieser Zeit und auf der Suche nach einem neuen Standbein wurde „Lazy Tent“ entwickelt.
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So funktioniert das „Lazy Tent“ aus „Die Höhle der Löwen“
Das Dachzelt kann auf allen Autos angebracht werden, deren dynamische Dachlast mindestens 35 Kilo beträgt. Zusätzlich werden Dachträger für das Auto benötigt, diese sind separat zum „Lazy Tent“ zu kaufen. Laut Aussage der Gründer seien sie „die einzigen, die Dachzelte als DIY-Selbstaufbau anbieten“. Gegenüber TRAVELBOOK betont das Unternehmen, dass durch den Bausatz das Dachzelt am Ende der Saison einfach auseinanderzubauen und platzsparend zu lagern und jedes Einzelteil austauschbar sei. Für den Selbstaufbau des Dachzelts werden laut Webseite mindestens zwei Personen benötigt. Diese platzieren das Zelt zunächst auf den bereits befestigen Dachträgern und montieren mit dem mitgelieferten Befestigungssets das Dachzelt (hier finden Sie nähere Details zum Aufbau).
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Neben dem Aufbau-Seit ist eine weitere Besonderheit des „Lazy Tent“ laut Gründerin Jill Vinkmann das Gewicht: „Durch die Aluminiumplattform wiegt das Lazy Tent nur 35 Kilogramm und kann so auch auf kleinen Autos mit einer geringen Dachlast montiert werden.“ Ohne Matratze und Leiter wiegt das Zelt sogar lediglich 28 Kilo.
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Das TRAVELBOOK-Fazit zu „Lazy Tent“
Das „Lazy Tent“ scheint ein praktisches Dachzelt zu sein, das vor allem mit der einfachen Handhabe überzeugt. So öffnet sich das Dachzelt automatisch innerhalb von Sekunden mittels zwei Gasdruckfedern. Auch die Verarbeitung und das Design sind ansprechend, Komfort bietet die in verschiedenen Härtegraden verfügbare Matratze. Mit einem Preis von 1589,- Euro inklusive Leiter und Matratze befindet sich das Dachzelt im unteren Mittelfeld.
Allerdings sind viele hervorgehobene Details des „Lazy Tent“, etwa das geringe Gewicht, zwar positiv, jedoch nicht über die Maßen außergewöhnlich. So haben auch andere Dachzelte ein Gewicht von weniger als 40 Kilogramm. Auch der angegebene Vorteil, dass man das „Lazy Tent“ auch auf kleinen Autos anbringen kann, relativiert sich etwas dadurch, dass zum einen für die Dachträger ein Auto mit vier Türen empfohlen wird und durch die Länge des Zelts von mehr als 2 Metern bei einem kürzeren Auto möglicherweise der Kofferraum nicht mehr komplett geöffnet werden kann. Insofern ist das „Lazy Tent“ sicher eine gute Option für ein Dachzelt – revolutionär ist es nicht.