13. Februar 2023, 17:40 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Die Umweltfolgen von Flugreisen wollen bislang nur wenige Passagiere freiwillig kompensieren. Lufthansa setzt nun auf ein einfacheres Produkt, damit mehr Passagiere einen Klima-Obolus entrichten.
Die Lufthansa will ihren Kunden bereits im Buchungsprozess umweltschonendere Tickets anbieten: Mit den sogenannten „Green Fares“ sollen Flugpassagiere für einen Ausgleich der CO2-Emissionen des jeweiligen Fluges sorgen können. Diesen will man Unternehmensangaben zufolge zu 20 Prozent über den Einsatz nachhaltig produzierter Flugkraftstoffe (SAF) erreichen. Die übrigen 80 Prozent des Mehrpreises gegenüber den herkömmlichen Tickets fließen in zertifizierte Klimaschutzprojekte.
Der Konzern will die neuen Tarife ab Mittwoch, dem 15. Februar auf Europa- und Nordafrikaflügen seiner Gesellschaften Lufthansa, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Swiss, Edelweiss, Eurowings Discover und Air Dolomiti anbieten, teilten die Vorstandsmitglieder Christina Foerster und Harry Hohmeister am Montag in Frankfurt mit. Nicht enthalten ist die Punkt-Zu-Punkt-Gesellschaft Eurowings. Für den Fernverkehr arbeite man noch an Angeboten.
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Bislang konnten die Kunden am Ende des Buchungsprozesses eine CO2-Kompensation hinzuwählen, bis hin zu einer vollständigen Kompensation mit SAF als teuerste Variante. Diese Möglichkeit der flexiblen Ausgleichzahlungen nutzten mit 0,1 Prozent der Passagiere aber nur wenige. Tests mit den eigenen „grünen“ Ticketklassen haben in Skandinavien einen höheren Zuspruch von rund 2,0 Prozent gefunden, sagte Hohmeister. Kurzfristiges Ziel sei, mindestens jeden 20. Gast zu überzeugen. Die darüber hinaus gehenden Kompensationsmöglichkeiten auch während des Fluges bleiben erhalten.
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Die neuen „Green-Fares“ bei Lufthansa sind sowohl in der Economy als auch in der Business-Klasse buchbar. In einem Preisbeispiel verteuerte sich ein Eco-Light-Ticket von 129 auf 239 Euro im Tarif Economy Green, wobei neben dem Klimabeitrag auch weitere Kundenvorteile wie die freie Umbuchbarkeit und mehr Freigepäck enthalten waren. Grundsätzlich richteten sich die Preise nach Angebot und Nachfrage, sagte Hohmeister. Firmenkunden sollen für den SAF-Anteil ihrer Tickets CO2-Minderungszertifikate erhalten.
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Die Kompensation von CO2-Emissionen steht insoweit in der Kritik, als dass sie Menschen verleiten könnte, sich mit geringem Aufwand ein reines Gewissen zu erkaufen, statt klimaschonender zu handeln. Bei unvermeidbaren Emissionen erkennt aber auch beispielsweise das Umweltbundesamt wichtige Vorteile von Kompensationen an. Richtig umgesetzt könnten sie Teil eines ambitionierten Klimaschutzes sein.