21. Oktober 2019, 12:39 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Der Lufthansa ist es am Sonntag nicht gelungen, die Warnstreiks ihrer Flugbegleiter ins Leere laufen zu lassen. Mittlerweile ist der Flugbetrieb aber wieder normal angelaufen.
Nach dem Warnstreik der Flugbegleiter bei vier Lufthansa-Töchtern ist der Flugbetrieb am Montag wieder normal angelaufen.
„Wir können unser übliches Angebot fliegen“, sagte eine Konzernsprecherin in Frankfurt. Sie bestätigte die geschätzte Zahl von rund 100 Starts, die am Sonntag in der Folge des erst um Mitternacht beendeten Streiks an deutschen Flughäfen abgesagt werden mussten.
Der Lufthansa war es damit nicht gelungen, die von der Gewerkschaft Ufo organisierten Arbeitsniederlegungen komplett ins Leere laufen zu lassen. Man werde das Geschehen bewerten und prüfe weiterhin juristische Schritte, sagte die Sprecherin.
Auch die Gewerkschaft Ufo will mit ihren Tarifkommissionen besprechen, wie es weitergeht. Sie befindet sich bei der Lufthansa-Kerngesellschaft sowie bei den deutschen Töchtern Eurowings, Germanwings, Lufthansa Cityline und Sunexpress in einem Arbeitskampf und hat eine Urabstimmung über unbefristete Streiks eingeleitet. Diese sollen zum 1. November abgeschlossen werden.
Auch interessant: Streik bei der Airline – was Passagiere wissen sollten
EVG nimmt Vorschlag zu Schlichtungsverfahren an Bahnstreik vorerst abgewendet
Am Freitag Streik im ÖPNV! Was Betroffene jetzt wissen müssen
Tarifverhandlungen haben begonnen Wie wahrscheinlich ist ein Warnstreik der Deutschen Bahn im März?
Zerwürfnis zwischen Gewerkschaft und Lufthansa
Die Warnstreiks bei den Lufthansa-Töchtern waren erst am Freitagnachmittag angekündigt worden. Wenig später hatte die Gewerkschaft Ufo die schon seit vergangenem Montag angekündigten Ausstände bei der Konzernmutter Lufthansa wieder abgeblasen. Der Konzern hatte sich kurzfristig bereiterklärt, 2,0 mehr Gehalt zu zahlen – gefordert hatte Ufo nur 1,8 Prozent. Unmittelbar danach schob Ufo weitere Tarifforderungen nach, die Lufthansa in einem Brief umgehend ablehnte.
Hinter dem Arbeitskampf steht ein tiefes Zerwürfnis zwischen Ufo und dem Lufthansa-Konzern. Das Unternehmen erkennt den Ufo-Vorstand nach erheblichen Führungsquerelen nicht mehr als vertretungsberechtigt an und will der Gewerkschaft gerichtlich die Tariffähigkeit absprechen lassen. Der langjährige Ufo-Vorsitzende Nicoley Baublies wurde sogar aus dem Lufthansa-Dienst entlassen. Die Ufo-Streiks bewertet Lufthansa in dieser Logik als rechtswidrig und hat Teilnehmern mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht.