15. Februar 2022, 12:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mallorca will den Massentourismus eindämmen und hat dazu ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Demnach soll es in den kommenden vier Jahren weder auf Mallorca noch auf den anderen Balearen-Inseln zusätzliche Gästebetten geben.
Um den Massentourismus einzudämmen, hat die balearische Landesregierung eine Erweiterung der Gästebetten-Zahl auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln Ibiza, Menorca und Formentera für die kommenden vier Jahre durch ein neues Gesetz gestoppt. Nach dem Gesetz, das am Freitag (11. Februar) per Eildekret beschlossen wurde, soll die touristische Bettenbörse bis 2026 eingefroren werden, berichtet die „Mallorca Zeitung“. Bis dahin würden keine neuen Anträge mehr angenommen. Zudem müssten Hoteliers fünf Prozent ihrer bisherigen Betten aufgeben, sollten sie in ihren Häusern Renovierungen durchführen wollen.
„Wir gehen voran und setzen auf ein Tourismusmodell der Qualität und nicht der Quantität“, schrieb Ministerpräsidentin Francina Armengol zur Begründung der neuen Maßnahmen am Freitag auf Twitter.
Hotels müssen Betten auf Mallorca ab 2023 austauschen
Ein weiterer Aspekt neben der Beschränkung der Gästebetten-Zahl sei auf Mallorca und den anderen Balearen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Tourismus. So sollen etwa künftig alle Betten in den Hotels auf Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera höhenverstellbar sein, um den rund 20.000 örtlichen Reinigungskräften die Arbeit zu erleichtern, berichtete die „Mallorca Zeitung“ bereits Mitte Januar. Mit der Umsetzung der Maßnahme solle 2023 begonnen werden, zunächst in den Hotels gehobener Kategorien.
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Neben der Neuanschaffung von Betten sollen die Hotels auf Mallorca und den anderen Inseln weitere Maßnahmen umsetzen. In ihrer Gesamtheit sollen diese dann maßgeblich für die Vergabe von Hotelsternen sein. Die Vorgaben betreffen laut „Mallorca Zeitung“ vor allem den Umweltschutz. So soll zum Beispiel durch den Einbau von Doppeldruckknopfsystemen in den Toiletten-Spülkästen oder den Einbau von Sparvorrichtungen an Wasserhähnen in Waschbecken, Badewannen und Duschen Wasser eingespart werden. Ein weiteres Ziel ist die Reduzierung des Müllaufkommens und des Energieverbrauchs durch weitere Maßnahmen.
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Fördergelder für die Umsetzung der Maßnahmen
Die Kosten für die neuen Betten und die Umsetzung der weiteren Maßnahmen müssen die Hotels nicht alleine tragen. Die EU stellt hierfür Fördergelder von insgesamt 55 Millionen Euro zur Verfügung. Mit den Maßnahmen will die Balearenregierung die Attraktivität der Inseln für Urlauber steigern.