8. Dezember 2021, 14:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sie hat einen langen Hals und extrem ausgeprägte Kieferklauen, mit denen sie ihre Beute blitzschnell erlegen kann: Die Rede ist von der australischen Mörderspinne („Assassin Spider“). Auf der Australien vorgelagerten Insel Kangaroo Island galt eine besonders seltene Unterart der Mörderspinne nach den verheerenden Buschfeuern vor zwei Jahren eigentlich als ausgestorben. Doch nun haben Wissenschaftler dort Exemplare der Spinnenart wiederentdeckt.
Für Spinnenphobiker dürfte sie allein schon wegen ihres Namens der Inbegriff aller Albträume sein. Dabei ist die nur 2 Millimeter große Mörderspinne für den Menschen völlig ungefährlich. Mit ihren kräftigen Klauen kann sie jedoch andere Spinnen blitzschnell erlegen. Wegen ihres langen Halses und der speziellen Anatomie werden die Tiere auch „Pelikan-Spinnen“ genannt. Eine ausschließlich auf Kangaroo Island in Australien heimische Unterart der Mörderspinne, die Zephyrarchaea austini, galt zuletzt als ausgestorben. Denn in den Jahren 2019/2020 hatten verheerende Buschfeuer fast 50 Prozent der Insel zerstört.
Nun verkündeten Wissenschaftler des South Australian Museum in Adelaide, dass die Mörderspinne auf Kangaroo Island doch überlebt hat! Bereits im September 2020 hatten die Forscher laut einem Bericht von „ABC“ zwei Exemplare der winzigen Tiere im Laub entdeckt, ein Weibchen und ein Jungtier. „Es war großartig! Wir hatten bereits seit den Feuern gesucht und die Hoffnung schon fast aufgegeben“, zitiert „ABC“ die Wissenschaftlerin Dr. Jessica Marsh vom South Australian Museum.
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DNA-Test brachte Gewissheit
Um ganz sicher zu sein, dass es sich wirklich um die seltene Zephyrarchaea austini handelte, machten die Wissenschaftler einen DNA-Test. Dieser bestätigte ihre Vermutung, und erst vor Kurzem machten die Forscher ihren Sensationsfund publik.
Die Entdeckung eines Jungtieres der Mörderspinne sei ein vielversprechendes Zeichen dafür, dass sich die Art seit den Buschbränden in Australien fortgepflanzt habe, so die Forscher. Die Tiere könnten allerdings inzwischen weniger widerstandsfähig als noch vor den Buschfeuern sein. Die Tiere gelten deshalb weiterhin als äußerst gefährdet. Es wird daher erwogen, zum Erhalt des Bestandes beizutragen, etwa durch Zucht der Tiere in Gefangenschaft. „Es wird lange dauern, bis sich der Lebensraum, in dem sie leben, wieder regeneriert hat“, sagte Dr. Jessica Marsh zu „ABC“.
Kangaroo Island ist die drittgrößte Insel Australiens und liegt vor der Südküste nahe der Stadt Adelaide. Ein Drittel der Insel ist Naturschutzgebiet und bot vor den Buschfeuern einen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzenarten.