20. November 2019, 12:58 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Japanischen Wissenschaftlern ist in Peru ein Sensationsfund gelungen: Sie entdeckten mehr als 140 neue Nazca-Bilder. Dabei kam erstmals eine neue Technik zum Einsatz, die helfen könnte, endlich die Bedeutung der Bilder zu verstehen.
Die Forscher von der Universität Yamagata haben mittels modernster 3D-Technologie, hochauflösender Fotos und einer künstlichen Intelligenz des IT-Unternehmens IBM in Peru 143 neue Nazca-Bilder entdeckt. Laut der spanischsprachigen „BBC“ handelt es sich dabei unter anderem um Fische, Lamas, Affen und Vögel, aber auch um ein menschenähnliches Wesen mit einem Knüppel. Die Wissenschaftler hatten die Gegend von 2016 bis 2018 untersucht, jetzt folgte der Sensationsfund.
Denn erst am Computer zeigten sich die neuen Bilder, die mit bloßem Augen aufgrund ihres schlechten Zustandes kaum noch zu erkennen sind – und ohnehin, die Nazca-Linien sind derart groß, dass man sie nur aus der Luft vollständig sehen kann. Demnach haben die größten der nun entdeckten Figuren eine Ausdehnung von 100 Metern, die kleinsten sind nicht einmal fünf Meter groß. Die Nazca-Linien sind ein nationales Kulturgut Perus, zählen zum Unesco-Welterbe und neben Machu Picchu zu den touristischen Highlights.
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Hoffnung, die Bedeutung der Linien zu verstehen
Die geheimnisvolle Nazca-Kultur entwickelte sich wohl um 2300 v. Chr., die nun entdeckten Bilder wiederum entstanden laut den Forschern in einem Zeitraum zwischen 100 v. Chr. und 300 n. Chr. Wissenschaftler haben einige Theorien zu den Werken – doch sie bleiben bis heute zum Teil rätselhaft. Die ersten wurden 1927 entdeckt und könnten laut „BBC“ zu astronomischen Zwecken verwendet worden sein.
Aufgrund der Temperaturen und der Trockenheit der Gegend, wo sie sich befinden, blieben sie bis heute erhalten – rund 517 Quadratkilometer umfasst das Gebiet in der Wüste, in dem die Werke verteilt sind. Bis 2018 waren laut „National Geographic“ rund 800 gerade Linien, etwa 300 geometrische Figuren und 70 Tier- und Pflanzendarstellungen bekannt, 2018 wurden dann noch einmal 50 weitere Bilder entdeckt.
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Bei dem Fund handelt es sich um den ersten dieser Art durch eine künstliche Intelligenz, schreibt die Universität von Yamagata in einer Pressemitteilung. Die Anthropologen der Uni untersuchen die Nazca-Linien bereits seit 2004. „Leider hat die urbane Ausdehnung zur Beschädigung der Linien beigetragen, ihre Erhaltung wird zu einer sozialen Herausforderung.“ Die Forscher erhoffen sich, mit Hilfe der künstlichen Intelligenz die Nazca-Linien in ihrer Gesamtbedeutung künftig besser bzw. überhaupt verstehen zu können. Damit wolle man zur Erhaltung dieser Welterbe-Stätte beitragen.