9. Mai 2022, 11:55 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
In den frühen 70er Jahren war vor allem eine Route durch Asien bei jungen Wilden beliebt: der Hippie Trail. In einem Land der Route wurde vor knapp 50 Jahren Cannabis verboten. Doch nun will die Regierung das wieder ändern.
Einst war Nepal ein beliebtes Reiseziel von Hippies aus aller Welt – auch, weil hier Cannabis legal war und in großen Mengen verkauft wurde. Als Teil des Hippie Trails wurde vor allem Kathmandu weltbekannt. Doch die berühmte Reiseroute wurde durch Kriege schließlich unpassierbar und auch die bis dato liberale Drogenpolitik änderte sich. So beschloss man etwa 1973 in Nepal ein striktes Gesetz, das, wie auch in den westlichen Ländern, den Verkauf von Cannabis untersagte. Doch nun, fast 50 Jahre später, wird wieder über eine Lockerung diskutiert.
Wie unter anderem der „Stern“ berichtet, erwäge das nepalesische Parlament, das Marihuana-Verbot zu lockern. So wolle man mehr Touristen ins Land locken. Gerade im Vergleich zu vielen westlichen Staaten, die Cannabis wieder entkriminalisieren, sei es nicht verständlich, warum in Nepal die Gesetze weiter so restriktiv seien, wird Gesundheitsminister Birodh Khatiwada zitiert. Khatiwada hatte sich schon 2020 für eine Legalisierung eingesetzt – damals jedoch ohne Erfolg.
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Cannabis ist in Nepal auch religiös verankert
Dabei geht die Cannabis-Tradition in Nepal noch länger, als nur bis zur Zeit des Hippie Trails zurück. Denn die Cannabis-Pflanzen wachsen in dem asiatischen Land oft wild. Deswegen wurden sie vielseitig genutzt, etwa in Lebensmitteln, als Textilfasern oder in der traditionellen ayurvedischen Medizin. Seit Jahrhunderten spielt Marihuana auch in der Religion eine Rolle. So zeigen etwa zahlreiche Bilder die wichtige Hindu-Gottheit Shiva oft mit einer Pfeife zum Rauchen von Marihuana. Gläubige rauchen deshalb auch einmal im Jahr zu ihren Ehren in den traditionellen Pfeifen ebenfalls Cannabis.
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Bereits im Dezember 2020 setzte sich Nepal dafür ein, dass Cannabis von der Liste der weltweit schädlichsten Drogen durch die Vereinten Nationen gestrichen werde. Letztlich war die Kampagne erfolgreich – ob auch das Verbot nun fällt, ist jedoch noch unklar.