31. Januar 2023, 17:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Erreichbarkeit einiger Ostfriesischen Inseln per Fähre bestimmen Ebbe und Flut. Spiekeroog setzt nun auf ein neues Schiff, das die Insel flexibel erreichbar machen soll und folgt damit einem Trend.
Mit einer neuen Fähre mit nur wenig Tiefgang kann die ostfriesische Insel Spiekeroog jetzt weitgehend unabhängig von den Gezeiten im Wattenmeer erreicht werden. Der neue „WattnExpress“, auf dem bis zu 50 Passagiere Platz finden, nahm am Montag (30. Januar) seinen Betrieb auf, wie eine Sprecherin der Nordseebad Spiekeroog GmbH sagte. Bei der ersten von zwei Abfahrten am Montagmorgen von Neuharlingersiel am Festland nach Spiekeroog waren knapp 30 Fahrgäste an Bord. Am Montagnachmittag sollten weitere Abfahrten folgen. Die Nordseebad Spiekeroog GmbH, die den Fährverkehr zu der Insel betreibt, zeigte sich zufrieden mit den Buchungszahlen für die ersten Tage.
Im flachen Wattenmeer sind die größeren Passagierfähren zu den Inseln Wangerooge, Spiekeroog, Baltrum und Juist abhängig von den Gezeiten Ebbe und Flut und verkehren daher stets zu unterschiedlichen Zeiten. Der „WattnExpress“ mit nur 70 Zentimeter Tiefgang soll künftig unabhängig von der Tide zu festen Abfahrtszeiten zwischen Spiekeroog und Neuharlingersiel an sieben Tagen in der Woche verkehren. Außerdem soll das zusätzliche Angebot auch die Fahrzeiten verkürzen. Mit der Schnellfähre dauert eine Überfahrt knapp 20 Minuten, statt bislang rund 45 Minuten. Allerdings gilt für die schnellere Beförderung auch ein Fahrpreis-Aufschlag von rund fünf Euro.
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Deutliche Zunahme von Wassertaxis
Ursächlich für die Entscheidung zum Bau einer nahezu tideunabhängigen Schnellfähre sei das geänderte Nachfrageverhalten der Kundinnen und Kunden, die deutlich flexibler an- und abreisen möchten, sagte der Geschäftsführer der Nordseebad Spiekeroog GmbH, Ansgar Ohmes, in einer Mitteilung. Insulaner, Urlaubsgäste und Handwerker seien immer weniger bereit, sich bei ihren Reisen nach dem Rhythmus der Gezeiten zu richten. Dies zeige auch das „erhebliche Wachstum“ im Bereich der sogenannten Wassertaxis in den vergangenen Jahren, sagte Ohmes. Die Zahl dieser kleinen Schnellfähren und deren tägliche Abfahrten zu mehreren Ostfriesischen Inseln nahm zuletzt deutlich zu.
Den neuen Liniendienst mit dem „WattnExpress“ hatte Spiekeroog eigentlich bereits für die Urlaubsgäste zu Weihnachten und Neujahr eingeplant. Für zwei Pontons, an denen die Fähre in den Häfen anlegt, fehlte jedoch eine Genehmigung für den Schwertransport vom Werk bis zum Anleger. Vergangene Woche konnten die Pontons nun nach Neuharlingersiel geliefert und installiert werden.
Mit Material von dpa