8. Oktober 2019, 12:58 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Seit Anfang September werden an der gesamten Nordostküste Brasiliens große Ölklumpen angespült: Seitdem wird der Ölteppich immer dichter. Die Ursache für die Umweltkatastrophe ist bisher ungeklärt. Etwa 2000 Meter Küste und 130 Strände sind betroffen.
Fast kaum jemand traut sich an den berühmten Sandstränden im Nordosten Brasiliens ins Wasser: Die mysteriöse Ölpest, mit der das Land seit Anfang September zu kämpfen hat, breitet sich weiter aus. Mittlerweile sind neun Bundesstaaten betroffen. Im auch bei internationalen Touristen beliebten Bundesstaat Bahia erreichte die Ölpest ein lokales Tierschutzreservat, wo mehrere Meeresschildkröten aufrgund der Verschmutzung durch das Öl starben. Am berühmtesten Strand der Stadt Fortaleza, der Praia du Futuro, ist ein offizielles Schwimmverbot ausgesprochen worden. Ebenso sind alle Strände an der Grenze zwischen den beiden Bundesstaaten Bahia und Sergipe für Schwimmer gesperrt. Sergipe rief außerdem den Notstand aus.
Ursache bislang ungeklärt
Woher genau das Öl stammt, ist bislang nicht geklärt. Das ausgetretene Öl ist laut der Nachrichtenagentur Reuters von der nationalen Umweltbehörde untersucht worden. Dabei habe man festgestellt, dass es sich um im Ausland gefördertes Öl handeln soll. Woher genau das Öl stamme, könne man jedoch nicht sagen. Das gesamte Öl stamme laut der Untersuchung jedoch aus derselben Quelle.
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Brasilianische Regierung bestreitet jede Verantwortung
Der nationale Ölkonzern „Petrobras SA“ streitet bisher jede Verantwortung für die Ölpest ab. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro verkündete laut der brasilianischen Tageszeitung „Folha de São Paulo“, dass „Kriminelle“ oder ein ausländisches Schiff für den Ölteppich verantwortlich seien könnten. Die Regierung beginnt heute mit einer gemeinsamen Großuntersuchung der brasilianischen Marine, der Polizei und des Umweltministeriums, anhand derer die Ursache für den Ölteppich identifiziert werden soll.
Umweltschützer und mehrere brasilianische Experten kritisierten die Regierung dafür, nicht genug getan zu haben, um die Verbreitung des Öls zu stoppen. Seit Jair Bolsonaro an der Macht sei, sei das Budget der nationalen Umweltschutzbehörde „Ibama“ drastisch gekürzt geworden.