26. Oktober 2023, 12:27 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Eine kleine Stadt mehr als 20 Flugstunden von Deutschland entfernt macht derzeit weltweit Schlagzeilen. Der Grund: Seine Bewohner fühlen sich von den Songs der kanadischen Popsängerin Céline Dion gestört. Genauer gesagt: von den nächtlichen sogenannten „Sirenen-Schlachten“ im Ort, bei denen die Hits der Königin der Balladen die Hauptrolle spielen.
Céline Dion gilt als Königin ruhiger Balladen. Wer „My Heart Will Go On“ auf Zimmerlautstärke abspielt, mag auch durchaus Entspannung finden – in Neuseeland wird die Musik der Kanadierin aber als Lärmbelästigung empfunden. Grund: Mitten in dem Städtchen Porirua auf der Nordinsel liefern sich Musikfans seit einiger Zeit vor allem nachts sogenannte „siren battles“ (wörtlich: Sirenen-Schlachten) – vor allem mit den größten Hits der Sängerin.
Die „Schlachten“ seien Teil einer neuseeländischen Subkultur, die ihre Ursprünge in der ethnischen Gruppe der Pasifika habe, schrieb der „Guardian“ jetzt. Dabei motzen Musikbegeisterte ihre Autos mit Dutzenden Lautsprechern und Sirenen auf, um dann in verschiedenen Kategorien um den lautesten und klarsten Sound zu konkurrieren.
Dions Lieder seien dafür ideal, weil sie mit ihrer stimmlichen Bandbreite sehr hohe Töne treffe und es kaum Bässe gebe, sagte Paul Lesoa, der regelmäßig an „battles“ rund um Auckland teilnimmt, einmal der neuseeländischen Nachrichtenseite „The SpinOff“.
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Anwohner fordern Eingreifen der Behörden
Die genervten Anwohner von Porirua, die regelmäßig um ihren Schlaf gebracht würden, hätten jetzt aber die Nase voll und forderten ein Eingreifen der Behörden, berichtete der Sender „Radio New Zealand“. Einige Bürger haben eine Petition auf Change.org gestartet, um dem schlafraubenden Gedudel ein Ende zu bereiten.
„Genug ist genug“, heißt es da. „Der Stadtrat von Porirua muss handeln und die Zusammenkünfte von Autos stoppen, die zu jeder Nachtzeit dröhnende Musik und Sirenen abspielen.“
Auch Bürgermeisterin Anita Baker sagte, sie habe die Sirenen-Schlachten „gründlich satt“. Allerdings habe sie nicht die Befugnis, das Problem zu lösen. Sie arbeite aber daran, zusammen mit Polizei und Regionalbehörden, Lösungen zu finden. Ziel sei es letztlich, dass die Teilnehmer ihre Lautsprecher dort aufdrehten, wo sie niemand hören könne.
Mit Material von dpa