3. September 2022, 7:09 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Québec, die größte Provinz Kanadas und gleichzeitig die einzige Region mit einer französischsprachigen Mehrheit, fasziniert seine Besucher abseits der Großstädte mit traumhaften Seen, Flüssen und Wäldern. Neben den Metropolen Québec City und Montréal, die ganz oben auf der Liste für Touristen stehen, gibt es so einiges, was man auf einer Reise durch das weite Land nicht verpassen sollte. TRAVELBOOK verrät, welche Orte und Sehenswürdigkeiten man auf einer Reise nach Québec besuchen sollten.
von Nina Ponath
Lust auf das Gefühl unendlicher Freiheit, atemberaubende Natur und charmante Städte mit europäischem Charme? Wie wäre es mit einem Roadtrip durch die kanadische Provinz Québec? Die französischsprachige Provinz liegt im Nordosten Kanadas zwischen dem Hudson Bay und dem Sankt-Lorenz-Strom und ist flächenmäßig größer als ganz Deutschland. Die Mischung aus überwältigender Natur, weiten Seelandschaften und grünen Waldgebieten bietet zahlreiche Freizeit- und Sportmöglichkeiten, während Québecs Metropolen mit einer charmanten, frankophilen Architektur Kunst- und Designbegeisterte anziehen. Wer viel von dem Land sehen will, leiht sich am besten einen Wagen und begibt sich auf einen Roadtrip.
Übersicht
Roadtrip auf der Route 132 entlang des Sankt-Lorenz-Stroms
Entlang der Route 132, einer Überlandstraße, die von den USA vorbei an Montréal bis nach Saint-Flavie führt, gibt es Natur pur, frische Luft und eine herrliche Ruhe, die man so nicht gewohnt ist. Wanderer erfreuen sich hier an den zahlreichen Nationalparks mit ihren atemberaubenden Ausblicken, bunten Wiesen und malerischen Dörfern am Atlantik. Wer hier entlangfährt, sollte sich Zeit lassen und gut eine Woche einplanen. Ein Halt lohnt sich zum Beispiel im Saguenay Fjord National Park zum Whalewatching sowie bei einem der zahlreichen Leichttürme oder den Wanderrouten, die von der Straße abgehen.
Forillon-Nationalpark
Der 1970 gegründete Forillon-Nationalpark ist der älteste Nationalpark in Québec. Hier gibt es eindrucksvolle Wanderwege mit weiten Ausblicken, schroffe Klippen und lange Kiesstrände in einer faszinierenden Berglandschaft. Perfekt für alle Naturliebhaber!
Sankt-Lorenz-Strom
Der Sankt-Lorenz-Strom – Nordamerikas drittgrößter Fluss – zählt zu den Highlights eines jeden Québec-Touristen. In dem gewaltigen Fluss tummeln sich 13 verschiedene Walarten, darunter Blau- und Buckelwale, die sich von Mai bis Oktober beobachten lassen. Am besten man begibt sich dafür auf eine Schiffstour von Saguenay Marine Park aus.
Auch die hier liegenden Inseln sind einen Besuch wert. Die kleine Isle-aux-Coudres ist über eine Gratis-Fähre vom Festland gut zu erreichen und lockt mit ihren kilometerlangen Radwegen vor allem Aktivurlauber an. Wer es lieber ruhig angehen lässt, sollte die Île d’Orléans (fünf Kilometer von Québec City entfernt) besuchen. In den Sommermonaten kann man hier Erdbeeren und Himbeeren pflücken und direkt essen. Wer sich jetzt noch nicht genug im Einklang mit der Natur fühlt, schaut den Fischern auf dem Meer zu und lässt sich von der Ruhe anstecken.
Train Léger de Charlevoix
Ein Erlebnis der ganz besonderen Art bietet der „Train Léger de Charlevoix“. In dem Autobus auf Schienen fühlt man sich ein bisschen wie Harry Potter auf seiner Reise nach Hogwarts. Die 125 Kilometer lange Strecke zwischen Québec City, Baie-Saint-Paul und La Malbaie führt durch eine malerische Landschaft aus Flüssen und grünen Nationalparks, vorbei an Wasserfällen und schönen Küstenabschnitten. Wer es aktiv angehen mag, findet hier auf der Strecke Stopps zu Quad-Ausfahrten, Wanderungen, Kletterrouten und Kanutouren.
Montréal
Ein ganz besonderes Flair bietet das malerische Montréal mit seiner Kombination aus französischer Kultur, bunten Gemälden am Straßenrand und dem pulsierenden Leben einer Universitätsstadt. Die Mischung aus europäischer, nordamerikanischer sowie moderner Architektur geben der Stadt einen unverwechselbaren Charakter. Hier kann man bedenkenlos ohne Plan loslaufen, sich einfach von der Energie der Stadt treiben lassen und trifft so dennoch unverhofft an jeder Ecke auf Stadtschlösser und weitere historische Gebäude. Die Sonne genießt man am besten auf dem Mont Royal, dem städtischen Berg, oder am Hafen. Montréal ist ideal für Fans der vegetarischen Küche, die hier in einem der vielen Restaurants voll auf ihre Kosten kommen. Die Stadt ist zudem äußerst LGBTQ-freundlich und bekannt für ihre Gay-Szene.
Québec City
Eine andere sehenswerte Stadt in Québec ist Québec City, die Hauptstadt der Provinz. Die Stadt, die eindrucksvoll auf einer Klippe am Sankt-Lorenz-Strom liegt, verzaubert mit einer charmanten Altstadt aus engen Kopfsteinpflastern und schmalen Gassen, die den europäischen Charme des südlichen Frankreichs versprüht. In Québec City lohnen sich insbesondere ein Spaziergang entlang der alten Stadtmauer sowie ein Besuch der hölzernen Aussichtsterrasse „Dufferin“. Québec zählt seit 1985 mit seiner Altstadt und den Befestigungsanlagen zum UNESCO-Welterbe. Auch die Wein- und Esskultur kann es locker mit der französischen Kultur aufnehmen.
Essen in Kamouraska
Speisen kann man in ganz Québec gut, da hier neben traditionellen, eher „schweren“ Gerichten wie Poutine (Pommes mit Käse und Bratensoße) auch ausländische Einflüsse und vegane Szeneküche häufig vertreten sind. Ein besonderes kulinarisches Highlight ist die Küche des schönen Fischerdörfchens Kamouraska. Die Gemeinde, die am Highway 132 direkt an der Küste liegt, ist bekannt für ihre Fischspezialitäten, frischen Käse und Baguette. Hier lässt sich der Abend in einem der zahlreichen kleinen Restaurants mit Blick auf das Meer starten, später kann man dann am Strand beim Spaziergang den Sonnenuntergang genießen.
Rocher Percé
Fels oder Insel? Der Rocher Pecé oder Percé Rock vor der Küste von Percé ist eine Insel, die, wie der Name bereits verrät, aus einem gigantischen Felsen besteht. Dieser ist auf mittlerer Höhe wie eine Brücke gespalten ist. Der Fels, der bei Ebbe über eine Sandbank mit der Küste verbunden ist, ist mit 88 Metern ziemlich beeindruckend. Einen besonders guten Blick auf den Rocher Percé erhält man auf einer Bootstour in Richtung des Felsens. Die Insel ist unbewohnt und ein Schutzgebiet für Vögel.
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Was gilt bei der Einreise nach Kanada?
Bevor es losgeht, müssen Urlauber, die per Luftweg einreisen, eine elektronische Reisegenehmigung (electronic Travel Authorization – eTA) beantragen. Das Ausfüllen dauert rund fünf Minuten, die Kosten liegen bei knapp zehn Euro, die per Kreditkarte bezahlt werden. Bei Einreise auf dem Land- oder Seeweg entfällt die eTA. Seit der Pandemie benötigen Urlauber zudem die ArrivaCan, eine App, die den aktuellen Impfstatus und weitere Zertifikate anzeigt.