8. Juli 2022, 13:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In beliebten Badeorten, etwa in Spanien oder Italien, sieht man es immer wieder: Urlauber, die in Badeklamotten durch die Stadt spazieren oder gar in Restaurants sitzen oder Geschäfte besuchen. In der italienischen Küstenstadt Sorrent ist damit jetzt Schluss. Wer außerhalb des Strandes mit zu viel nackter Haut erwischt wird, muss mit einer saftigen Geldstrafe rechnen.
Künftig ist es in dem beliebten Urlaubsort Sorrent nicht mehr erlaubt, sich nur mit Badeanzug, Badehose oder Bikini bekleidet außerhalb des Strandes blicken zu lassen. Dies teilte die Stadt in der süditalienischen Region Kampanien am Dienstag mit. Demnach hat Massimo Coppola, der Bürgermeister von Sorrent, eine entsprechende Verordnung gegen zu viel nackte Haut in der Stadt erlassen. Es gehe darum, „ein Fehlverhalten und ein Verhalten zu unterbinden, das von der Allgemeinheit als Verstoß gegen Anstand und Sitte empfunden wird“. Wer sich nicht an die neue Regel hält und zum Beispiel mit nacktem Oberkörper durch die Straßen von Sorrent läuft, muss mit einer Geldstrafe zwischen 25 und 500 Euro rechnen.
Einwohner von Sorrent beschwerten sich über zu viel nackte Haut
Vorausgegangen waren einem Bericht der italienischen Zeitung „Positano News“ zufolge zunehmende Beschwerden von Einheimischen. Diese hätten sich durch die allzu freizügig gekleideten Besucher gestört gefühlt. Deshalb müsse man derart „unanständiges Verhalten“ bekämpfen, so der Bürgermeister.
Die Einwohner von Sorrent begrüßen die Entscheidung des Bürgermeisters. Das zeigen auch die Kommentare unter einem Post, den die Stadt auf ihrer Facebook-Seite zu der Verordnung veröffentlicht hat. „Endlich, das wurde auch Zeit“, schreibt ein User. „Hoffentlich wird das auch wirklich kontrolliert“, meint ein zweiter. Andere fordern, dass noch mehr verboten werden sollte. So sollten etwa übermäßiger Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit oder das Essen von Speisen auf Denkmälern oder Treppen untersagt werden.
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Auch andere Badeorte in Italien verbieten zu viel nackte Haut
Sorrent ist nicht der erste Badeort in Italien, der zu viel nackte Haut außerhalb des Strandes verbietet. Wie „Positano News“ berichtet, hat etwa der Bürgermeister der kalabrischen Stadt Tropea im dritten Jahr in Folge eine entsprechende Verordnung erlassen. Diese verbietet „Kleidung, die nicht in den städtischen Kontext passt“. Auch hier hatten sich zuvor viele Einwohner beschwert, weil die leicht bekleideten Urlauber „hässlich anzusehen“ seien. Außerdem sorgt man sich darum, dass die Stadt durch halbnackt herumlaufende Touristen einen Imageschaden erleiden könnte.
Ein Verbot, mit Badesachen außerhalb des Strandes herumzulaufen, gibt es auch in folgenden italienischen Urlaubsorten: Viareggio, Baia Domizia, Santa Margherita di Savoia, Rapallo, Milano Marittima, Riccione und Vietri sul Mare. In Rapallo stehen sogar Schilder auf der Straße, die auf das Verbot hinweisen.