9. August 2023, 12:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer in Deutschland reist, hat oft die Wahl zwischen Auto und Öffentlichem Personennahvehr (ÖPNV). Dass letzterer mitunter eher mangelhaft ist, weiß wohl jeder, der schon einmal nachts in einer Kleinstadt versucht hat, vom Bahnhof zur gewünschten Unterkunft zu gelangen. Doch es gibt auch Städte, die durchaus mit einem dichten und regelmäßigem Netz punkten. Welche das sind und welche Orte die Schlusslichter sind: ein Überblick.
Wer in Deutschland mit Bus und Bahn fährt, hat, je nach Bundesland, mal eine bessere und mal eine schlechtere Anbindung. Saarländer*innen kommen am besten weg – hier leben 94,1 Prozent der Bevölkerung in der Nähe von gut angebundenen Bus- oder Bahnstationen. Auch in NRW und Baden-Württemberg stehen die Chancen, einen Bus oder Zug in der Nähe zu haben, mit jeweils mehr als 90 Prozent gut. Ganz anders sieht es in Mecklenburg-Vorpommern aus, wo nur 66,1 Prozent der Einwohner eine gute Anbindung haben. Das hat eine aktuelle Analyse des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses „Allianz pro Schiene“ ergeben.
Für das „Erreichbarkeits-Ranking“ wurden Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) von einer Referenzwoche, dem 26.09.2022 bis 02.10.2022, verwendet und daraus eine Abfahrtstatistik erstellt. Insgesamt wurden rund 217.000 Bus- und Bahnhaltestellen ausgewertet. Für die Analyse wurde in Bezug auf die gemeldeten Einwohner geschaut, ob die nächste Bushaltestelle höchstens 600 Meter bzw. der nächste Bahnhof mit mindestens 28 Fahrtmöglichkeiten am Tag maximal 1200 Meter entfernt ist.
Neben den Bundesländern und Landkreisen wurden auch detailliert die kreisfreien Städte mit dem besten und schlechtesten ÖPNV untersucht – und auch hier zeigen sich in Deutschland deutliche Unterschiede.
Die kreisfreien Städte mit dem besten öffentlichen Nahverkehr
Auf dem ersten Platz im Ranking befindet sich die ehemalige Hauptstadt der BRD, Bonn. Hier können sich die Einwohner über einen nahezu flächendeckenden Nahverkehr von 99,95 Prozent freuen. Damit liegt die Stadt sogar vor den Metropolen Berlin (99,35), Hamburg (98,73) und München (99,68). In der Top Ten befinden sich übrigens jeweils drei Städte aus Hessen und Nordrhein-Westfalen. Das sieht bei der „Flop Ten“ ganz anders aus …
- Bonn (99,95 Prozent)
- Mainz (99,94 Prozent)
- Offenbach am Main (99,93 Prozent)
- Frankfurt am Main (99,93 Prozent)
- Fürth (99,91 Prozent)
- Schweinfurt (99,91 Prozent)
- Kassel (99,88 Prozent)
- Herne (99,85 Prozent)
- Oberhausen (99,81 Prozent)
- Pforzheim (99,81 Prozent)
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Die kreisfreien Städte mit dem schlechtesten ÖPNV in Deutschland
Möglicherweise überraschend, aber tatsächlich liegt die Hälfte der zehn kreisfreien Städten mit der schlechtesten ÖPNV-Anbindung in Bayern. Am schlechtesten kommen die Einwohner von Memmingen mit Bus und Bahn umher, hier liegt die Abdeckung bei nur 92,4 Prozent. Auch in Kaufbeuren, das ebenfalls im Allgäu befindet, haben nur knapp 93 Prozent der Bewohner eine gute Anbindung. Auch bei der Auswertung der Landkreise schneidet Bayern besonders schlecht ab. Hier gibt es also noch Aufholbedarf!
- Memmingen (92,44 Prozent)
- Kaufbeuren (93,21 Prozent)
- Ansbach (93,41 Prozent)
- Zweibrücken (93,91 Prozent)
- Gera (94,24 Prozent)
- Schwabach (94,45 Prozent)
- Suhl (94,55 Prozent)
- Straubing (94,86 Prozent)
- Wilhelmshaven (94,99 Prozent)
- Salzgitter (95,36 Prozent)