7. April 2020, 13:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (7. auf 8. April) erscheint der Mond nicht nur perfekt rund, sondern auch besonders groß, weil er den erdnächsten Punkt seiner Bahn passiert. TRAVELBOOK erklärt, wie der „Supermond“ zustande kommt, wo in Deutschland er am besten zu sehen sein wird und wie die besten Fotos von dem Naturschauspiel gelingen.
Perigäum, so heißt der erdnächste Punkt, den der Mond bei seinem Umlauf um die Erde in der Nacht zu Mittwoch erreicht. Gleichzeitig ist Vollmond. Wenn der Erdtrabant dann besonders nahe am Horizont steht, erscheint er aufgrund einer Illusion noch größer und heller, als wenn er hoch am Himmel steht.
Die geringste Entfernung zur Erde hat der Mond um genau 21.08 Uhr. „Astronomisch von der Sonne ganz ausgeleuchtet wird seine erdzugewandte Seite am frühen Mittwochmorgen exakt um 4.35 Uhr MESZ sein, weil Sonne, Erde und Mond dann nahezu eine Linie bilden“, erklärt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf seiner Webseite.
Wo kann ich den Supermond am besten sehen?
„Die Chancen sind heute Abend überall in Deutschland gut, eine schöne, ungetrübte Sicht auf den Supermond zu haben“, sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net auf Nachfrage von TRAVELBOOK. „Letzte Wolkenfetzen über der Mitte Deutschlands lösen sich im Laufe des Tages auf, anschließend ist es nahezu überall wolkenlos.“
Auch die Temperaturen spielen Mondfans in die Karten, so Jung weiter. „Um 23 Uhr sind es fast noch angenehme 13 bis 14 Grad, und selbst um 1 Uhr wird es mit 7 bis 12 Grad nicht wirklich kalt, wenn man bedenkt, dass wir vor einer Woche um diese Zeit noch Frost hatten.“
Ist die Luft wegen Corona klarer und damit die Sicht besser?
Weil die Schadstoffwerte aufgrund der Corona-Pandemie weltweit sinken, ist auch die Luft in den Städten vorübergehend sauberer geworden. Dass der Supermond deshalb womöglich noch besser zu sehen sein wird als sonst, kann Wetter-Experte Jung nicht bestätigen. „Die Luft ist abends ohnehin immer etwas sauberer als tagsüber, weil dann weniger Verkehr herrscht und Fabriken teils schließen“, so Jung.
So gelingen Fotos vom Supermond
Für die Fotoausrüstung gilt: Eine Digitalkamera mit einem großen Zoomfaktor reicht schon aus. Aber auch heutige Smartphones können schon einiges. Noch besser sind eine System- oder Spiegelreflexkamera mit einem Teleobjektiv. Ein Stativ ist sinnvoll, damit das Bild nicht unscharf wird, aber nicht zwingend notwendig.
Pantea Khaledpour vom Photoindustrie-Verband (PIV) gibt bei TRAVELBOOK weitere Tipps: „Aufgrund der Entfernung benötigt man ein Objektiv mit einer langen Brennweite (z. B. 70 bis 200 mm). Ein weiterer Tipp: Mond bzw. den Mondausschnitt mittels Autofokus scharf stellen und die Einstellung beibehalten.“
Rolf Hempel, Leiter des DLR-Instituts für Softwaretechnologie in Köln und passionierter Astrofotograf, empfiehlt außerdem: „Für ein möglichst brillantes Bild ist eine niedrige ISO-Einstellung empfehlenswert. Die Schärfe wird bei den meisten Teleobjektiven besser, wenn man etwas abblendet, zum Beispiel auf f/8. Damit die Hochländer auf dem Mond nicht zu hell geraten, sollte man sich bei der Belichtungszeit nicht auf die Automatik verlassen.“
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Die letzte Gelegenheit in diesem Jahr
Erst im nächsten Jahr wird es laut DLR wieder einen „Supermond“ geben, und zwar in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai 2021. „Eine noch nähere Begegnung von Mond und Erde wird es allerdings am 25. November 2034 geben – dann werden die Massenzentren der beiden Himmelskörper nur 356.448 Kilometer voneinander entfernt sein“, so das DLR. Das bedeutet, dass Mond und Erde dann nochmal fast 460 Kilometer näher zueinander sein werden als beim heutigen „Supermond“.