4. Januar 2023, 12:10 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Wer eine Wanderung macht, muss irgendwann auch rasten. Neben einer Übernachtung in einer Hütte entscheiden sich viele Bergsteiger gerne auch für das Campieren im Freien, so auch zwei Männer auf dem Mont Blanc. Doch ihre Aktion sorgte für reichlich Wirbel…
Ein französischer Bürgermeister geht wegen gegen zwei Touristen vor, die auf dem Mont Blanc übernachtet haben. „Ihr Ziel war es, das Gesetz zu verhöhnen und ihr Zelt auf den Gipfel zu stellen“, sagte der Bürgermeister von Saint-Gervais-les-Bains, Jean-Marc Peillex, dem Sender BFMTV am Montag. Ein Lager im Freien sei aus Naturschutzgründen aber nur an der Berghütte Tête Rousse oder in einer absoluten Notsituation erlaubt. Peillex habe die zwei Männer angezeigt, die ihr Abenteuer filmten und auf Youtube veröffentlichten.
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Bergsteiger wollen Rückzug der Anzeige
Der Schritt des Bürgermeisters, der sich schon mehrfach gegen Hobbyalpinisten aussprach, rief in der Bergwelt Empörung hervor. Die Gewerkschaft verschiedener Bergberufe SIM startete eine Petition, um Peillex zu einem Rückzug der Anzeige zu bewegen. Man missbillige seine Exzesse. „Das Gebirge, das wir lieben und verteidigen, ist ein Gebiet der Solidarität, der Verantwortlichkeit, der Integrität, des Lernens und des Abenteuers – nicht der Hochstapelei, des Zwangs oder der übermäßigen Verrechtlichung.“
Bergführer Claude Gardien vom Comité Alpinisme Unesco France sagte der Zeitung „Le Dauphiné Libéré“, das Biwakieren sei eine Grundlage des Bergsteigens. Er hätte niemals gedacht, dass zwei Bergsteiger verfolgt würden, weil sie auf dem Mont Blanc ein Lager errichtet hätten. „Man kann sich fragen, was der ökologische Einfluss eines einzelnen Biwaks auf dem Mont Blanc zu dieser Jahreszeit ist.“
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Immer wieder kommt es rund um den Mont Blanc zu Auseinandersetzungen zwischen der Gemeinde und Bergsteigern. Der Hintergrund: Durch schmelzende Gletscher ist der Aufstieg auf den Mont Blanc oftmals besonders riskant, die alpinen Gefahren nehmen mit dem fortschreitendem Klimawandel erheblich zu. So hatte der Bürgermeister von Saint-Gervais-les-Bains vor Monaten etwa entschieden, dass jeder Bergsteiger eine Kaution in Höhe von 15.000 Euro hinterlegen müsse – um eventuelle Kosten für die eigene Rettung oder gar Beerdigung abzudecken.
mit Material der dpa