5. Januar 2024, 11:37 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Krieg, politische Unruhen, die Gefahr von Terroranschlägen und Naturkatastrophen sowie eine hohe Kriminalitätsrate bedeuten für Reisende ein hohes Sicherheitsrisiko. Aber auch eine schlechte medizinische Versorgung oder gefährliche Infektionskrankheiten können fatale Folgen haben. Die interaktive Weltkarte „Risk Map“ zeigt, wo auf der Welt Sie 2024 besonders vorsichtig sein müssen.
Wer verreist, möchte in der Regel vorab über die Sicherheitslage im Urlaubsland informiert sein. Welche Länder am gefährlichsten sind und wo die Risiken für Reisende auf der ganzen Welt besonders groß sind, zeigt die „Risk Map“, die von dem Unternehmen „International SOS“ herausgegeben wird.
Die Daten der interaktiven „Risk Map“ setzen sich aus Analysen von 2023 sowie Prognosen für das kommende Jahr zusammen. Nutzer können demnach die Lage auf der Welt hinsichtlich vier verschiedener Kriterien in Erfahrung bringen: Sicherheit, medizinisches Risiko, mentale Gesundheit und Klimawandel. Die jeweiligen Ergebnisse werden in fünf Risikostufen unterteilt: unerheblich (grün), gering (gelb), mittel (orange), hoch (hellrot) und extrem (dunkelrot). Die Einschätzungen richten sich in erster Linie an Geschäftsreisende und Unternehmen, aber auch für Urlauber und Reisende bietet die Weltkarte eine Orientierungshilfe.
Welche Länder sind laut „Risk Map“ besonders sicher?
Geht es um die Einstufung des Sicherheitsrisikos, spielen International SOS zufolge Faktoren wie Terrorgefahr, Krieg, Unruhen, Überfälle, Entführungen und Betrugsvergehen eine Rolle. Aber auch das Risiko von Naturkatastrophen und etwa die Bewertung der Verkehrsinfrastruktur können mit einfließen – insofern deren Risiko-Ausmaß so hoch ist, als dass von etwaigen Folgen ausgegangen werden muss.
„Unerheblich“ ist das Risiko laut der Reisesicherheits-Weltkarte besonders in Norwegen, Finnland, Dänemark, Island, Luxemburg, der Schweiz, Liechtenstein, Andorra und Slowenien sowie in Grönland, den karibischen Turks- und Caicosinseln und auf einigen kleinen Inselgruppen in Ozeanien wie den Cook-Inseln, Marshallinseln und Tuvalu.
Ein geringes Sicherheitsrisiko gilt auch für den Großteil Europas – mit wenigen Ausnahmen, wie der Türkei mit mittlerem Risiko und der Ukraine mit dem kriegsbedingten, extremen Risiko. Unverständlich ist, dass laut der „Risk Map“ im Kosovo, in Serbien, in der Grenzregion zum Kosovo, sowie in Moldawien nur ein geringes Sicherheitsrisiko gelte. So rät etwa das Auswärtige Amt von Reisen in den Norden Kosovos aufgrund der politischen Zuspitzungen zwischen Kosovo und Serbien weiter ab. Auch bleibt die Sicherheitslage für Moldawien aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine laut Auswärtigem Amt in einigen Regionen volatil.
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In Nordamerika, Teilen Südamerikas und Mittelamerikas ist das Sicherheitsrisiko laut den Experten gering. Konkret zählen zu diesen Staaten Argentinien, Chile, Paraguay, Uruguay, Suriname, Französisch Guyana, Panama, Costa Rica, Kuba, die USA und Kanada. Ebenfalls sicher sind laut den Experten Australien und Neuseeland sowie China, Japan, Thailand, Vietnam, Malaysia, Brunei, Südkorea, Laos, der Oman und Usbekistan. In Afrika gelten unter anderem Marokko, Namibia, Botswana, Sambia, der Senegal, Malawi und Ghana als Länder mit einem niedrigen Sicherheitsrisiko.
Die gefährlichsten Länder weltweit – gemessen am Sicherheitsrisiko
Neben der bereits erwähnten Ukraine wird das Risiko noch in vielen anderen Staaten Asiens, Afrikas und Südamerika als hoch bewertet, in einigen Ländern sogar als extrem. Zu den gefährlichsten Ländern weltweit zählen laut den Experten weiterhin unter anderem Syrien, Afghanistan, Libyen, Jemen und die Zentralafrikanische Republik:
Extrem hohes Sicherheitsrisiko:
- Afghanistan
- Gazastreifen
- Grenzgebiet zwischen Libanon und Syrien
- Teile des Irak
- Libyen
- Jemen
- Teile von Nigeria
- Teile von Pakistan
- Somalia
- Südsudan
- Syrien
- Ukraine
- Zentralafrikanische Republik
Hohes Sicherheitsrisiko:
- El Salvador
- Teile Guatemalas
- Honduras
- Grenzregion zwischen Ecuador und Kolumbien
- Venezuela
- Mali
- Haiti
- Algerien
- Grenzgebiete von Tunesien
- Burkina Faso
- Grenzgebiete der Elfenbeinküste
- Nigeria
- Grenzgebiet des Kamerun
- Teile der Demokratischen Republik Kongo
- Teile Äthiopiens
- Grenzgebiet zwischen Eritrea und Äthiopien
- Grenzgebiet zwischen Eritrea und Sudan
- Teile des Sudans
- Teile des Iraks
- Grenzgebiet zwischen Georgien und Russland
- Teile Pakistans
- Grenzgebiet zwischen Iran und Pakistan
- Myanmar
Die Liste lässt jedoch so einige Länder vermissen. So spricht das Auswärtige Amt aufgrund der innenpolitischen Lage eine Teilreisewarnung für Mosambik aus. Auch für Algerien gilt dem Auswärtigen Amt zufolge weiterhin eine hohe Gefahr durch terroristische Anschläge und Entführungen – es besteht eine Teilreisewarnung.
In Israel, im Gazastreifen und im Libanon wird das Sicherheitsrisiko laut „International SOS“ lediglich als „mittel“ eingestuft. Das ist angesichts des Krieges keinesfalls nachvollziehbar. Auch das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Israel und in palästinensische Gebiete.
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In diesen Ländern besteht ein medizinisches Risiko
Mit der interaktiven „Risk Map“ können die sichersten und gefährlichsten Länder der Welt außerdem auch hinsichtlich des medizinischen Risikos in Erfahrung gebracht werden. Dieses ist in folgenden Ländern besonders hoch:
- Afghanistan
- Burkina Faso
- Burundi
- Eritrea
- Gazastreifen
- Guinea
- Haiti
- Irak
- Jemen
- Liberia
- Libyen
- Niger
- Nordkorea
- Somalia
- Sierra Leone
- Sudan
- Südsudan
- Syrien
- Westjordanland
- Zentralafrikanischen Republik
In diesen Ländern ist laut „International SOS“ die Gesundheitsversorgung nicht vorhanden respektive gewährleistet. Auch übertragene Infektionen sind möglich und es kann – etwa wie bei Malaria und Cholera – in einigen Ländern sogar zu größeren Ausbrüchen kommen.
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Klimawandel und mentale Gesundheit
Die „Risk Map“ liefert zudem hinsichtlich der Kategorien „Klimawandel“ und „mentale Gesundheit“ eine länderspezifische Risiko-Einstufung. So zeigt die Karte für die Bewertung der mentalen Gesundheit den Anteil der Bevölkerung, die an einer psychischen Erkrankung leidet. Dazu zählen laut „International SOS“ Depressionen, Angstzustände, Essstörungen, bipolare Störungen und Schizophrenie. Grundlage dafür wären Daten der World Health Organization (WHO).
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Vor allem in Grönland, Irland, Australien, Neuseeland, Spanien, Französisch Guyana, sowie im Iran, Westjordanland und im Gazastreifen leiden Menschen der „Risk Map“ zufolge unter mentalen Problemen. Hier sind demnach 17,5 bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen. In Deutschland gebe es auch ein hohes Risiko: Hierzulande wären etwa 15 bis 17,5 Prozent der Bevölkerung von psychischen Krankheiten betroffen.