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Plage in der Lagunenstadt

Gegen gierige Möwen! Hotels in Venedig verteilen Wasserpistolen an Urlauber  

Venedig Möwen
Eine Möwe sitzt auf der Brüstung der Rialto-Brücke. Ob sie bereits das Essen eines Urlaubers ins Visier genommen hat? Foto: dpa picture Alliance
Angelika Pickardt
Redaktionsleiterin

24. März 2022, 12:08 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Einst waren es die vielen Tauben, die in Venedig zur Plage wurden. Dieses Problem hat die Lagunenstadt inzwischen dank verschiedener Maßnahmen ganz gut in den Griff bekommen – doch seit einigen Jahren sorgt ein anderer Vogel für Unmut unter Einheimischen und Touristen: die Möwe. Die Tiere sind derart gefräßig, dass sie den Menschen das Essen im Flug buchstäblich aus den Händen reißen. Nun soll ausgerechnet ein Kinderspielzeug Abhilfe schaffen.

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Seit einigen Tagen bekommen Touristen, die in Venedig ankommen und in einem der Hotels oder in anderen Unterkünften der Stadt übernachten, eine Wasserpistole ausgehändigt. Diese soll das ultimative Mittel sein, um gierige Möwen zu vertreiben, wie unter anderem die italienische Tageszeitung „Il Giornale“ berichtet.

Vor allem die Heringsmöwen sind in Venedig zu einem echten Problem geworden. Sobald jemand im Freien isst, lässt ein Angriff der großen Vögel mit ihren spitzen Schnäbeln nicht lange auf sich warten. Die Tiere sollen schon Croissants oder ganze Steaks von Tellern oder aus den Händen von Urlaubern oder Einheimischen gerissen haben. Ein Ärgernis sind die Möwenangriffe auch für die Hotels der Stadt, deren zahlende Gäste alles andere als erfreut sind über die gierigen Attacken der Vögel.

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Paolo Lorenzoni, der Direktor des traditionsreichen Hotels Gritti im Zentrum von Venedig, sagte der italienischen Nachrichtenagentur ANSA: „Es reicht schon, dass ein Gast aufsteht, und schon stürzen sich 10 bis 15 Tauben und Möwen auf die Pommes auf dem Tisch und zerbrechen Gläser und mehr. Es gab schon viele Fälle, da mussten wir Kunden die Kosten für auf dem Boden verschüttete Getränke und Flecken auf ihrer Kleidung erstatten.“

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Deshalb versuchen die Hoteliers in Venedig nun schon seit Jahren, ein wirksames Mittel gegen die Attacken der Möwen zu finden. „Wir haben es mit allem möglichen versucht, sogar mit einer Eulenattrappe, die sich dreht. Aber die Möwen setzen sich einfach auf deren Kopf.“

Doch es scheint eine Lösung zu geben. Als am wirksamsten haben sich Lorenzoni zufolge Wasserpistolen herausgestellt. Vor allem, wenn diese orangefarben seien, würden die Möwen sofort wegfliegen. „Man muss sie nicht einmal benutzen, man muss sie nur auf dem Tisch liegen lassen“, sagt der Hoteldirektor. Die Wasserpistolen würden Tieren keinesfalls schaden, betont er.

Wie ANSA unter Berufung auf Untersuchungen des interuniversitären Konsortiums Corila berichtet, nisten die Möwen seit Anfang der 2000er Jahre im historischen Zentrum von Venedig. Schätzungen zufolge gibt es in der Stadt inzwischen allein 500 Paare von Heringsmöwen.

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Themen Italien Venedig
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