22. Februar 2023, 12:18 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Italien leidet seit Wochen unter extremer Trockenheit, es fällt so gut wie kein Regen. In Venedig zeigt sich das Ausmaß der Dürre ganz besonders deutlich: Zahlreiche Kanäle in der Lagunenstadt sind ausgetrocknet.
Noch im November hatte Venedig nach starken Niederschlägen gegen eine Überflutung der Altstadt gekämpft, die dank des Hochwasserschutz-Systems „Mose“ zum Glück abgewendet werden konnte. Aktuell zeigt sich die Lagunenstadt allerdings von einer komplett anderen Seite. Weil es seit Wochen nicht geregnet hat, sind viele Kanäle trockengefallen und können nicht mehr befahren werden. Zwar ist es aufgrund der Wetterverhältnisse nicht ungewöhnlich, dass zu dieser Jahreszeit weniger Niederschlag fällt als sonst. Aber eine so lang anhaltende Trockenheit gab es in Venedig schon lange nicht mehr.
„Bis zum 15. des Monats fielen in der Region durchschnittlich 0,5 Millimeter Niederschlag, während der Durchschnittswert (1994-2022) bei 60 Millimetern und der Durchschnittswert für die erste Februarhälfte bei 48 Millimetern liegt“, zitiert die italienische Tageszeitung „Il Resto del Carlino“ die venezianische Umweltschutzbehörde Arpav. Am Montagnachmittag wurde demnach ein neuer Tiefststand von -70 Zentimetern über dem Pegelnullpunkt erreicht.
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Hoher Luftdruck sorgt für wenig Niederschläge
Gezeiten, die Werte von -50 Zentimetern erreichen oder überschreiten, bezeichnet man als „außergewöhnliche Ebbe“. Das außergewöhnliche Niedrigwasser ist auf den hohen Luftdruck zurückzuführen, der seit Tagen über Italien und einem Großteil Europas herrscht. Auch in anderen Regionen Italiens hat man mit den Folgen der Trockenheit zu kämpfen. So sinkt etwa der Pegelstand des Gardasees immer weiter, was zu drastischen Maßnahmen geführt hat.
In Venedig hat die Trockenheit immerhin einen Vorteil: Wie die Stadt mitteilte, kümmern sich die Gondolieri in diesen Tagen darum, den Abfall vom trockengefallen Grund der Kanäle einzusammeln und zu entsorgen. Und da ist, vor allem auch durch die vielen Touristen und den gerade vorbeigegangenen Karneval, einiges zusammengekommen.