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Kameras überall, Handys werden getrackt

Venedig überwacht Touristen auf Schritt und Tritt

Touristen in Venedig sollen bald überwacht werden
Ein Foto aus Zeiten vor Corona: Touristen drängen sich auf einer Brücke nahe des Markusplatzes in Venedig. Damit es künftig nicht mehr zu derartigem Gedränge kommt, hat die Stadt einige Maßnahmen ergriffen. Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

14. Januar 2021, 13:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Stellen Sie sich vor, Sie sind im Urlaub und jemand würde Sie permanent beobachten. Er wüsste, wann Sie Ihr Hotel verlassen, um wie viel Uhr Sie zu Mittag essen und wann Sie sich welche Sehenswürdigkeit anschauen. Was hierzulande vermutlich sofort sämtliche Datenschützer auf den Plan rufen würde, ist in Venedig bereits Realität: In der Lagunenstadt gibt es seit Kurzem einen sogenannten „Smart Control Room“, von dem aus Touristen auf Schritt und Tritt überwacht werden. TRAVELBOOK erklärt, was genau getrackt wird und wozu das Ganze dient.

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Zurzeit gibt es aufgrund von Corona zwar nur wenige Touristen in Venedig. Doch wenn die Pandemie überstanden ist, erwartet die Stadt einen ähnlichen Besucheransturm wie in den Jahren vor 2020. Um darauf vorbereitet zu sein, haben die Behörden ein ausgeklügeltes System entwickelt: eine totale Überwachung der ankommenden Touristen und all ihrer Bewegungen in der Stadt.

Dafür wurde im Polizei-Hauptquartier auf der Insel Tronchetto im Westen der Stadt ein neues digitales Kontrollzentrum eingerichtet, das laut dem italienischen Nachrichtenportal „Metropolitano.it“ im vergangenen September an den Start gegangen. Auf riesigen Bildschirmen werden dort verschiedene Daten in Echtzeit angezeigt, unter anderem die Anzahl und Art der Boote auf den Kanälen der historischen Stadt, die Parksituation auf öffentlichen Parkplätzen und Bilder aus Kameras, die in der ganzen Stadt verteilt sind.

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Daten zeigen, woher die Touristen in Venedig kommen

Ebenso wird der aktuelle Personen- und Touristenfluss in der Stadt angezeigt. Hierfür wird gemessen, wie viele Menschen den Tag über Venedig betreten und wie viele die Stadt wieder verlassen. Die Daten zeigen auch, aus welchen Ländern oder Regionen Italiens die Personen kommen und wo sie sich jeweils innerhalb der Stadt aufhalten.

Laut einem Bericht von „CNN“ gelangen die Behörden an diese Informationen über eine Kooperation mit Telecom Italia, dem größten Internet- und Mobilfunkanbieter Italiens. Dem Bericht zufolge werden alle Informationen automatisch aggregiert, sodass angeblich keine persönlichen Daten erfasst werden können.

Auch interessant: Die dunkle Geschichte von Venedigs Quarantäne-Insel

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Touristenströme in Venedig sollen besser geleitet werden

Durch die Echtzeit-Übertragung der Daten können die Mitarbeiter im Kontrollzentrum die Situation im gesamten Stadtgebiet permanent im Blick behalten und notfalls eingreifen, sollte es zu kritischen Situationen oder Notfällen kommen. Zudem will Venedig anhand der Daten Touristenströme besser leiten und verteilen und notfalls Sperren einrichten, sollten zu viele Menschen auf einmal in die Stadt kommen.

Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa soll das preisgekrönte, rund drei Millionen Euro teure System auch die Grundlage für die Verwaltung der geplanten „Eintrittsgebühr“ sein, die den Ansturm von Tagestouristen regulieren soll. Diese soll im Juli 2021 in Kraft treten, ein Jahr später als ursprünglich geplant.

Themen Italien
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