4. März 2023, 7:21 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Träumen Sie von Australien oder planen Sie bereits eine Reise auf den Kontinent? Wie wäre es mit einem Roadtrip entlang unglaublicher Traumstrände als Inspiration? TRAVELBOOK-Autorin Anna Wengel ist schon mal vorgefahren und hat wunderschöne Ecken zwischen Byron Bay und Sydney in New South Wales gefunden. Für uns hat sie diese verschriftlicht und einen Podcast zur Südostküste Australiens aufgenommen.
Sehnsucht kommt in mir auf, wenn ich an diesen Australien-Roadtrip zurückdenke. So viele, teils unglaubliche Strände auf dem Weg, von denen ich einige ganz für mich allein hatte. Dazu jede Menge Kängurus, kleine charmante Orte und Wasserfälle. Die Strecke zwischen Byron Bay und Sydney im südöstlichen Bundesstaat New South Wales lohnt sich definitiv für einen Roadtrip.
Übersicht
Auto und Unterkunft für den Australien-Roadtrip
Jedem, der ein bisschen Zeit hat, würde ich immer empfehlen, sich für einen Roadtrip einen Van zu kaufen. Da hat man das Zuhause gleich mit dabei und kann allein in schönster Natur schlafen. Damit man der nichts Schlechtes zufügt, sollte der Van über ein Mindestmaß an sanitären Anlagen verfügen, Klo, Dusche und die entsprechenden Abwasserregelungen sollten also mitfahren. Tun sie das nicht oder ist nur das Notfall-Mindestmaß erfüllt, hilft zum Beispiel die App „Campermate“ weiter. Die zeigt alles Nützliche wie etwa öffentliche Toiletten, Duschen, Tankstellen usw.
Eine andere Möglichkeit für alle, die nicht so viel Zeit haben oder sich nicht an ein Auto oder einen Van binden wollen, ist die Miete. Zahlreiche private und gewerbliche Anbieter bieten von Auto bis Wohnwagen alles an. Wer nicht in seinem fahrbaren Untersatz übernachten will, findet auf der Strecke zahlreiche Hotels, Hostels, Bed&Breakfasts, Campingplätze und Airbnbs. Wie das Auto kommen die in allen Preisklassen. Australien ist nicht das günstigste Reiseland, aber wer hier ein bisschen guckt und keine allzu hohen Ansprüche hat, kann auch hier preiswert reisen.
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Roadtrip-Start: Australiens Influencer-Paradies Byron Bay
Nach ein paar wunderschönen Wochen im Influencer-Himmel Byron Bay und seinem entspannten Nachbarn Mullumbimby geht es los ( – was Sie in Byron Bay und Umgebung unbedingt tun sollten, lesen Sie hier). Ich habe einen in Byron Bay lebenden und gebürtig aus Sydney stammenden Freund um Tipps für den Roadtrip gebeten – und jede Menge bekommen. Gemeinsam mit ein paar zufällig entdeckten Naturschönheiten, ist so diese Reiseroute entstanden:
Byron Bay – Broken Head – Lennox Head – Yamba – Angourie Back Beach – Brooms Head – Yuraygir Nationalpark – Arrawarra – Emerald Beach – Look at me now Headland Track – Moonee Beach – Sawtell Beach – Bellingen mit Waterfall Way – Valla Beach – Nambucca Heads – Crescent Head – Boomerang Beach – Blueys Beach – Seal Rocks – Newcastle – Munmorah State Conservation Area – Avoca Beach – Copacabbana Beach – Bouddi Nationalpark – Blue Mountains Nationalpark – Sydney
Die Route ist rund 1000 Kilometer lang, bei ungefähr zwölf Stunden reiner Fahrtzeit. Der tatsächliche Roadtrip kann aber gut Wochen lang gezogen werden, denn es gibt so viel zu entdecken. Allein für die vielen möglichen Wanderungen etwa durch Nationalparks sollten Sie Zeit einplanen. Und natürlich auch unbedingt für die unzähligen Strände, die Sie auf dem Weg entdecken können.
Von Broken und Lennox Head nach Yamba und Umgebung
Raus aus Byron Bay lerne ich zum ersten Mal dieses Ewigkeitsgefühl kennen, das mich auf Autoreisen durch Australien immer wieder begleiten wird. Gefühlte Stunden fahre ich auf der gleichen Straße, links und rechts nur Bäume. Immer Ausschau haltend, ob ich irgendwo vielleicht einen Koala entdecken kann. Tatsächlich sind es keine Stunden. Der erste Strand, den ich mir anschaue, Broken Head Beach, ist gerade mal zwölf Kilometer entfernt. Der zweite, Lennox Head, nochmal knapp 15 Kilometer. Dazwischen finden sich einige weitere schöne Buchten mit Stränden.
Weiter südlich liegt die kleine Stadt Yamba, von Locals auch als das „nächste Byron Bay“ bezeichnet. Allzu spannend finde ich den Ort selbst nicht, dafür aber seine Umgebung aus dichten Buschlandschaften, Klippen und ungestörten Aussichten auf das Meer. Und sein Känguru-Aufkommen. Von neuen Bekannten werde ich auf den lokalen Golfplatz geschickt, als ich erwähne, dass ich bisher auf meiner Fahrt kaum Kängurus gesehen habe. Und da sind sie. Jede Menge Kängurus, die sich auch von herumfliegenden Golfbällen nicht beim Fressen und in der Gegend Herumhüpfen irritieren lassen. Die Golfer selbst halten Abstand, die Kängurus sind aber auch eindeutig in der Überzahl.
Nicht weit entfernt von Yamba finde ich den Angourie Back Beach, der besonders bei Surfern beliebt ist. Anscheinend ist der Angourie Point einer der besten sogenannten Righthand-Pointbreaks Australiens. Wer nicht surft kann wandern gehen, sich am Strand entspannen oder in Naturpools schwimmen. Stundenlang herumlaufen kann man auch im Yuraygir-Nationalpark mit seinem roten Sand. Beim Küstenspaziergang sieht man mitunter nicht nur Kängurus, sondern auch noch größere Tiere: Wale. Dafür braucht man jedoch ein bisschen Glück – und die richtige Jahreszeit. Laut visitnsw.com ist die Küstenlinie des australischen Bundesstaats New South Wales auch als „Buckelwal-Highway“ bekannt, kommen hier zwischen Mai und November rund 30.000 Wale vorbei. Vorrangig Buckelwale, aber auch südliche Glattwale, Orkas, Blau-, Zwerg- und Pottwale.
Traumstrände auf dem Weg nach Bellingen
Der nächste lohnenswerte Ort auf der Strecke ist Bellingen. Bevor wir dort ankommen, gibt es aber noch jede Menge Strände zu entdecken. Ich bin zu einem großen Teil die A1 runtergefahren. Anders als unsere heimische A1 ist der sogenannte Pacific Highway keine schnelllebige Betonwüste, sondern an vielen Stellen fast einsam, hat pro Seite nur eine Spur und ist von Bäumen gesäumt. Es lohnt sich, in Meernähe hier und da einfach mal links abzubiegen und kleinen Straßen und Wegen zu folgen. Die enden häufig an oder in der Nähe von Stränden, die fast oder komplett leer sind. Ich bin da vor allem meinem Gefühl (und meinem Wunsch nach Pausen) gefolgt und habe wirklich beeindruckende, einsame Strandabschnitte entdeckt. Lohnenswerte Strände auf dem Weg sind zum Beispiel diese hier (ich bin sicher, es gibt mindestens genauso schöne andere, die ich nicht gesehen habe): Corindi Beach, Emerald Beach, Moonee Beach, Sawtell Beach. Lohnenswert ist auch der Look at me know Headland Track an der gleichnamigen Halbinsel. Warum? Hier habe ich auf der ganzen Reise wohl die meisten Kängurus gesehen – und die sind teilweise ganz schön nah rangekommen.
Vom Küsten-Highway führt der Weg schließlich ab und ein Stück weiter ins Landesinnere nach Bellingen. Von dort fahre ich eine ganze Weile den Waterfall Highway entlang – bis der Name einen Sinn ergibt und an mehreren Stellen Wasser den Berg hinunterfällt. Mitten im Regen des Regenwalds wirkte das mitunter ganz schön mystisch. Und so sieht es aus:
Bellingen selbst ist eine kleine, charmante Stadt mit aufgehübschten viktorianischen und Art-Deco-Häusern, kleinen Cafés und Geschäften, die Hipster-Herzen glücklich machen. Vielleicht ist es auch die alternative Mischung aus Freidenkern, Autoren, Künstlern und Musikern, die in diesem Ort zu spüren ist und mich sofort irgendwie ein bisschen heimisch fühlen lässt. Woran es auch liegt, Bellingen sollte auf diesem Australien-Roadtrip nicht fehlen.
Australiens zweitälteste Stadt Newcastle
Weiter fahre ich trotzdem und zwar Richtung Newcastle. Auf dem Weg lohnt sich ein Stopp in Nambucca Heads mit seiner V-Wall Outdoor-Galerie, die aus zahlreichen bemalten und beschriebenen Steinen entlang des Wassers besteht. Auch Crescent Head mit seiner Buschlandschaft und dem schönen Back und Goolawah Beach ist einen Halt wert. Tolle Strände auf dem Weg sind außerdem unter anderem South Valla Beach, der langgezogene Boomerang Beach und der Blueys Beach. Auch in Seal Rocks lohnt sich der Halt, wenn man gern über zerklüftete Klippen klettert.
Wer nach all den Stränden und der wilden Natur Lust auf ein bisschen mehr Zivilisation und Stadtleben hat, kann in Newcastle Halt machen. Ein nettes Hostel in der Stadt ist zum Beispiel das Newcastle Beach YHA mit seinen dunklen Ledersofas und zum Teil holzverkleideten Wänden – und das liegt auch noch ziemlich direkt am Strand. Newcastle selbst ist die zweitgrößte Stadt in New South Wales und zweitälteste Australiens. Hier findet man zahlreiche charmante Cafés, hübsche Art-Deco-Gebäude, Märkte, Galerien, einen trubeligen Hafen und rundherum goldene Sandstrände.
Newcastle ist gerade mal zwei Autostunden von Sydney entfernt. Bevor wir dort jedoch den letzten Halt auf diesem Roadtrip machen, gibt es noch ein paar schöne Orte zu entdecken. Die Munmorah State Conservation Area zum Beispiel, einen weiteren aufregenden Nationalpark mit Meerblick, einsamer Landschaft und Stränden sowie steilen Klippen. Lohnenswert ist auch der Bouddi Nationalpark ein bisschen weiter südlich. Tolle Strände auf dem Weg sind außerdem der Avoca und der Copacabana Beach.
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Blue Mountains und Roadtrip-Ziel Sydney
Kurz vor Sydney steht noch ein letztes, wirklich großes Highlight auf diesem Australien-Roadtrip an: die Blue Mountains im gleichnamigen Nationalpark. Für den können Sie gut noch einmal mehrere Tage einplanen. Wer nicht mehr so viel Zeit hat, sollte aber mindestens die Three Sisters gesehen haben. Am Aussichtspunkt Echo Point Lookout bekommt man sowohl einen tollen Blick auf die Felsformation als auch auf die Weiten der blauen Berge. Aber Vorsicht: Hier wimmelt es nur so von Touristen.
Und dann sind wir auch schon am Ende dieses Roadtrips angekommen. Was Sie in Sydney alles sehen sollten, erfahren Sie in unseren Reisetipps für Sydney. Und falls Sie von der Metropole noch weiter Richtung Süden fahren möchten, ist vielleicht auch das für Sie interessant: Die besten Reisetipps! 13 Dinge, die Sie in Melbourne tun sollten.