24. Juli 2023, 13:31 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
In zahlreichen Urlaubsregionen Griechenlands wüten derzeit Waldbrände. Besonders betroffen waren und sind die bei Touristen beliebten Inseln Rhodos und Korfu. Zigtausende Einheimische wie auch Urlauber wurden bereits evakuiert und in Sicherheit gebracht. Die Einzelheiten.
Auf der griechischen Urlaubsinsel Rhodos sind tausende Urlauber und Bewohner vor den Flammen von Waldbränden in Sicherheit gebracht worden. Viele von ihnen verbrachten die Nacht zum Sonntag (23. Juli) in Notunterkünften wie Schulen und Sporthallen. Andere mussten im Freien übernachten. „Wir haben jetzt 4000 bis 5000 Menschen in verschiedenen Einrichtungen untergebracht“, sagte Thanasis Virinis, ein örtlicher Vizebürgermeister, dem Sender Mega. Benötigt würden etwa Matratzen und Bettwäsche. Ein Regierungsvertreter erklärte der Nachrichtenagentur Reuters, es seien insgesamt etwa 19.000 Menschen aus ihren Häusern und Hotels in Sicherheit gebracht worden.
Waldbrand auf Korfu unter Kontrolle
Auf der Ferieninsel Korfu im Nordwesten Griechenlands konnte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge am Montag (24. Juli) ein Waldbrand unter Kontrolle gebracht werden. In der Nacht hätten die Behörden vorsichtshalber etwa 1000 Touristen und 1500 Einheimische rund um den dortigen Ferienort Nisaki in Sicherheit gebracht. Die Gefahr sei nun vorbei und die Menschen sollten wieder zurück in ihre Hotels, berichtete laut dpa der örtliche staatliche Radiosender am Montag.
Auch auf der Insel Euböa, bei Karystos, und auf der Halbinsel Peloponnes nahe der Hafenstadt Egion seien am Montag große Brände gemeldet worden. Löschflugzeuge und -hubschrauber seien dort seit dem frühen Morgen im Einsatz, wie der Zivilschutz mitgeteilt habe.
Auf Rhodos versuchen Löschflugzeuge und Hubschrauber die Waldbrände im Südosten der Insel einzudämmen. Immer wieder würden starke Winde die Flammen anfachen, wie ein Sprecher der Feuerwehr weiter mitgeteilt habe.
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Aktuell 20.000 deutsche Urlauber auf Rhodos
Auf der Insel halten sich Angaben der Nachrichtenagentur Reuters zufolge derzeit insgesamt rund 20.000 deutsche Urlauber von Reiseveranstaltern auf. Betroffen von den Evakuierungen im Süden von Rhodos ist laut dem Deutscher Reiseverband (DRV) jedoch nur ein kleinerer Teil. Die Reiseveranstalter arbeiten demnach eng mit den Behörden vor Ort und mit Hochdruck an Lösungen. Für die betroffenen Urlauber seien Sammelpunkte im Norden der Insel geplant, bis die Feuer gelöscht seien. „Oberste Priorität hat der Schutz von Leib und Leben“, hieß es weiter. Urlauber, die in den nächsten Tagen nach Rhodos wollten, würden von ihren Reiseveranstaltern kontaktiert und informiert, ob die Reise wegen der Waldbrände stattfinden könne.
Viele Menschen flohen aus Hotels, als die Flammenfront die Küstendörfer Kiotari, Gennadi, Pefki, Lindos, Lardos und Kalathos erreichte. Auf der Insel kam es teilweise zu dramatischen Szenen: „Wir gingen um zwei Uhr morgens die Straße entlang und das Feuer holte uns ein“, sagte eine Touristin auf Sky News und fügte an: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir es schaffen würden.“ Die Frau wurde schließlich mit ihrer elfjährigen Tochter in einer Schule im nördlichen Teil der Insel in Sicherheit gebracht.
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Tui-Flüge nach Rhodos gestrichen
Der Reisekonzern Tui hat alle Flüge nach Rhodos wegen der Waldbrände bis einschließlich Dienstag gestrichen. „Kunden, die sich derzeit auf Rhodos aufhalten, werden mit ihrem geplanten Heimflug zurückkehren“, heißt es in einer Erklärung.
Am Samstag hatten Schiffe der Küstenwache und Dutzende Privatboote mehr als 2000 Touristen von den Stränden in Sicherheit gebracht. Zuvor hatten starke Winde den Brand im südöstlichen Teil der Insel angefacht. Seit Ausbruch des Feuers am Dienstag sind große Waldflächen und mehrere Gebäude ein Raub der Flammen geworden. Der griechische Zivilschutz warnte am Sonntag zudem erneut wegen der anhaltenden Hitzewelle vor einer sehr hohen Waldbrandgefahr in fast der Hälfte des Landes. Dort wurden Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius erwartet.
Brände kommen in Griechenland häufig vor, aber heißere, trockenere und windige Sommer haben in den vergangenen Jahren vermehrt zu Bränden geführt. Durch den Klimawandel werde es häufiger zu Hitzewellen kommen, sagte ein Berater der Weltorganisation für Meteorologie (WMO).
Mit Material von Reuters