5. Mai 2022, 13:40 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die hohen Treibstoffpreise treffen auch die Tourismus-Branche. Nicht nur Fluggesellschaften kämpfen mit den höheren Energiekosten – auch den Reedereien macht der stark gestiegene Ölpreis zu schaffen. Werden Kreuzfahrten nun deutlich teurer?
Als erster Kreuzfahrtanbieter erhebt Plantours aufgrund der gestiegenen Energiepreise einen Treibstoffzuschlag. Das Bremer Unternehmen sieht sich laut einem Schreiben an seine Kunden gezwungen, einen Teil der Mehrkosten an die Passagiere weiterzureichen. Dabei macht es den Treibstoffzuschlag nicht nur für Neubuchungen geltend, sondern auch für bereits gebuchte Reisen mit der MS Hamburg. Ob weitere Reedereien diesem Beispiel folgen und Treibstoffzuschläge für Kreuzfahrten einführen? TRAVELBOOK hat bei beliebten deutschen Kreuzfahrtanbietern nachgefragt.
Plantours
Als Begründung für den Treibstoffzuschlag führt Plantours die enormen Preiserhöhungen für Treibstoff und anderer Energieträger aufgrund des Krieges in der Ukraine und der weltpolitischen Lage an. Da die extremen Preissteigerungen nicht vorhersehbar respektive kalkulierbar gewesen seien, passt das Unternehmen auch die Preise bereits gebuchter Kreuzfahrten an. In einem Schreiben an die Kunden rechnet Plantours vor, dass auf einer Kreuzfahrt mit der MS Hamburg eine tägliche Kostensteigerung von 30 Euro pro Person entstehe. Mit 11 Euro pro Person und Nacht will der Kreuzfahrtanbieter nur einen Teilbetrag an die Kunden weiterreichen. Das komplette Schreiben an die Kunden finden sie auf der Webseite von „Kreuzfahrt Aktuelles“.
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Tui Cruises
Gegenüber dem Portal „Reise vor 9“ erklärte Tui Cruises: „Wir werden für Reisen mit der Mein Schiff-Flotte keine Treibstoffzuschläge einführen. Wir haben langfristige Verträge abgeschlossen. Deshalb werden wir im ersten Jahr, das sich nach der Pandemie normal anfühlt, unsere Kunden nicht mit Preissteigerungen verunsichern“. Friederike Grönemeyer von Tui Cruises hat die Aussage gegenüber TRAVELBOOK bestätigt und fügt hinzu: „Wir wollen unseren Kunden so viel Sicherheit wie möglich geben. Deshalb gilt aktuell für Neubuchungen für den Sommer: Bis 30 Tage vor Reisebeginn können Kunden kostenlos umbuchen.“
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Aida Cruises
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Auch Aida Cruises will keine Treibstoffzuschläge für Kreuzfahrten einführen. Auf Anfrage von TRAVELBOOK heißt es: „Eine Erhebung von Treibstoffzuschlägen ist nicht vorgesehen. Wir haben in unseren Katalogen die Reisen inklusive der Preise bereits bis Herbst 2023 veröffentlicht und erwarten eine stabile Preisentwicklung.“
MSC Cruises
MSC gibt gegenüber TRAVELBOOK ebenfalls an, aktuell keine Treibstoffzuschläge oder Preiserhöhungen zu planen.
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Hapag-Lloyd Cruises
Auch Hapag-Lloyd Cruises plane derzeit keine Treibstoffzuschläge für Kreuzfahrten. So heißt es seitens des Unternehmens gegenüber „Reise vor 9“: Man bleibe zwar „von steigenden Treibstoffpreisen sowie der allgemeinen Inflation nicht verschont“, würde jedoch trotz dieser Herausforderungen keine Anpassung der Katalogpreise vorgesehen