20. Mai 2019, 11:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ägypten erlebte als Reiseland einen Aufschwung, die Zahl der Buchungen legte wieder deutlich zu. Doch wie steht es aktuell um die Sicherheitslage, nachdem eine Bombe neben einem Bus mit Touristen explodiert ist und 16 Menschen verletzt wurden? Was müssen Reisende beachten?
Nach Angaben der Nachrichtenagenturen AFP und AP sind bei dem Anschlag in der Nähe der weltberühmten Pyramiden in Gizeh bei Kairo 16 Menschen verletzt worden. Das berichtet unter anderem die BILD. Immer wieder kommt es in Ägypten zu Anschlägen auf Touristen oder touristische Einrichtungen.
Das rät das Auswärtige Amt
In den Sicherheitshinweisen für Ägypten des Auswärtige Amts heißt es: „Es besteht landesweit weiterhin ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge. Diese können sich auch gegen ausländische Ziele und Staatsbürger richten.“ Das Auswärtige Amt rät zu genereller Vorsicht im Land, einschließlich der Touristengebiete am Roten Meer.
Ausdrücklich wird darüber hinaus vor Reisen auf die Sinai-Halbinsel und ins ägyptisch-israelische Grenzgebiet gewarnt. Dringend abgeraten wird auch von Busfahrten im Großraum Sharm el-Sheikh und gänzlich von Fahrten zum Berg Sinai und dem Katharinenkloster.
Wie sicher ist Ägypten als Reiseziel?
TRAVELBOOK fragte nach bei Reisesicherheits-Experte Sven Leidel, Autor des Handbuchs Reisesicherheit. Leidel: „Persönlich würde ich derzeit nicht nach Ägypten reisen, es sei denn, es ist aus welchen Gründen auch immer wirklich zwingend erforderlich.“
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Wie sollten sich Touristen im Land jetzt verhalten?
Leidel: „Grundsätzlich würde ich westliche Hotelketten mit hohen Sicherheitsstandards bevorzugen und dann vermutlich auch komplett in der (bewachten und gesicherten) Hotelanlage verbleiben. Auf Ausflüge oder Aktivitäten außerhalb der Hotelanlage würde ich eigentlich momentan gänzlich verzichten.“ Und weiter: „Ganz wichtig: Meiden Sie öffentliche Plätze/Orte mit größeren Menschenansammlungen wie Marktplätze, Sehenswürdigkeiten, öffentliche Transportmittel, etc.!“
Sollte es unverzichtbar sein und man müsse die gesicherte Hotelanlage doch verlassen, dann empfiehlt der Experte das so genannte „Low Profile“: „Man versucht, soweit es überhaupt möglich ist, nach außen hin so unauffällig wie irgendwie möglich zu agieren. Man sollte auch keine Wertsachen zur Schau stellen und keine teuren Markenklamotten tragen.“ Zudem rät Leidel, Themen wie Religion und Politik als Gesprächsinhalte mit Locals grundsätzlich zu vermeiden. „Hierzu sollte man keine Diskussionen starten.“
Leidel berichtet, dass ein Branchenkollege erst kürzlich im Januar mit seiner Frau Urlaub in Ägypten gemacht und auch vor Ort an einem Ausflug teilgenommen habe. „Allerdings waren die ganze Zeit bewaffnete Sicherheitskräfte in Zusatzfahrzeugen mit dabei, die den Bus mit Touristen begleitet haben. Für mich stellt sich in der Tat die Frage, ob das für mich wirklich ein schöner Urlaub wäre. Das muss glaube ich jeder für sich selbst beantworten.“