1. April 2022, 6:24 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Hamptons vor New York, Hawaii oder Florida: Das sind beliebte Urlaubsziele der US-amerikanischen Elite. Präsident Joe Biden aber lässt sich davon nicht beeindrucken und macht seit 45 Jahren auf derselben Insel Urlaub. Ein Streifzug durch die Walfänger-Insel Nantucket.
Es gibt ein Fleckchen Erde, in das sich der US-amerikanische Präsident Joe Biden besonders verliebt hat: Es heißt Nantucket und liegt im US-Bundesstaat Massachusetts, etwas südlich der bekannten Halbinsel Cape Cod. Nantucket aber ist selbst in den USA kein bekanntes Urlaubsziel. Joe Biden urlaubt dennoch seit 45 Jahren auf der Insel. Grund genug, sie etwas genauer anzusehen.
Insel der Walfänger
Nur etwa 11.000 Einwohner leben auf der Insel, die zu den Lieblingsplätzen des US-Präsidenten Biden gehört. Die Insulaner verteilen sich auf einer Fläche von 125 Quadratkilometern. Der Name ihrer Heimat, Nantucket, klingt nicht besonders landestypisch. Eigentlich. Denn er geht auf eine indigene Sprache zurück und ist damit, streng genommen, ganz besonders amerikanisch. Nantucket bedeutet übersetzt „das weit entfernte Land“.
Früher war die Insel ein Anlaufpunkt für Walfänger, auch heute noch stehen zwischen den Dünen einige Segelboote. Vielleicht kommt der Name dem ein oder anderen deshalb bekannt vor. Im Roman „Moby Dick“ beginnt der Matrose von der Insel aus seine Reise. Heute leben die Menschen hier vom Tourismus. Obwohl Nantucket durch Joe Biden an Bekanntheit gewonnen haben dürfte, ist der Urlaubsort immer noch die unbekanntere kleine Schwester der Nachbarinsel Martha’s Vinyard. Dort machen einige prominente US-Amerikaner Urlaub. Berühmte Gäste waren etwa Ex-Präsidentenfamilien wie die Obamas, die Clintons und die Familie Kennedy.
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Nantucket ist älter als die USA
Das sieht auf der Nachbarinsel Nantucket anders aus. WELT berichtet aber, dass neben Joe Biden auch Robert de Niro und Michael Douglas schon auf Nantucket gesehen wurden. Biden beschreibt die Insel sogar in seinem Buch „Promise me, Dad“ und hebt die Stimmung während der Thanksgiving-Feiertage besonders hervor, die er traditionell hier verbringt: „Ende November ist es kalt auf der kleinen Insel. Aber man kann die salzhaltige Luft des Atlantiks riechen“.
Gegründet wurde Nantucket 1687 – fast 100 Jahre früher als die Vereinigten Staaten von Amerika. Das älteste Haus der Insel ist somit älter als die USA und kann noch heute besucht werden. Das Holzhaus trägt den Namen Jethro Coffin House und wurde zum Museum umgewandelt. Abgesehen davon gibt es in Nantucket nicht besonders viel zu sehen. WELT beschreibt, dass die Altstadt aus gerade einmal fünf Blöcken besteht. Auf der Hauptstraße der einzigen Stadt, die wie die Insel Nantucket heißt, können Kunden wie Biden Pullover, Hosen und Souvenirs kaufen.
Die Häuser, in denen eingekauft oder gegessen werden kann, sind allesamt grau. Unterschiedlich sind hier nur die Schattierungen: Denn fast alle Häuser sind mit Zedernholz verkleidet, dass schnell grau wird. Sie sind, wie viele typisch amerikanische Häuser, nur ein- oder zweistöckig und sehen genauso schick aus, wie die wohlhabenden Touristen, die auf Nantucket urlauben.
Biden geht auf Nantucket regelmäßig polartauchen
Wer sich die „Hauptattraktionen der Insel“ ansieht, wird merken, dass es hier auf den ersten Blick nichts Spektakuläres zu sehen gibt. Zu den Ausflugszielen gehört eine historische Mühle, bei der es sich um die älteste in Betrieb befindliche der gesamten USA handeln soll, wie „exit-reisen.de“schreibt. Auch einer der ältesten Leuchttürme des Landes steht auf der Insel.
Aufregender ist eine ganz besondere Tradition auf Nantucket, an der auch Joe Biden regelmäßig teilnimmt. Das Polartauchen. Dabei tauchen Mutige kurz mit dem ganzen Körper in den Atlantik, um Spenden für die örtliche Kinderbibliothek zu sammeln. Das Spektakel steigt während der Thanksgiving-Feiertage Ende November.
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Abgesehen davon ist in den Wintermonaten wenig los auf Nantucket. Ein Anwohner erzählt gegenüber „Deutschlandfunk“: „95 Prozent der Häuser im Stadtgebiet sind im Winter unbewohnt. Vermutlich 85 Prozent auf der Insel insgesamt. Man kann durch ein komplettes Viertel laufen und man sieht kein einziges Licht brennen – monatelang.“
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Wo genau macht Joe Biden Urlaub?
Wo genau Joe Biden seinen Urlaub auf Nantucket verbringt, weiß man nicht. Zumindest halten die Einwohner der Insel dicht. Sicher ist aber, dass er sich auf der Insel nie selbst eine Immobilie gekauft hat. Zumindest über die Anreise wissen wir mehr. Mit seiner Familie fliegt der US-Präsident in seinem Privatjet von Washington auf die Insel.