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Ältester Whisky der Welt zufällig hinter Geheimtür entdeckt

ältester Whisky
In diesen verstaubten Flaschen befindet sich der wohl älteste bekannte Scotch Whisky der Welt Foto: Whisky Auctioneer
Angelika Pickardt
Redaktionsleiterin

28. September 2023, 12:44 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Für Whisky-Kenner ist dieser Fund eine Sensation: Hinter einer versteckten Kellertür in einer schottischen Burg entdeckte ein Hausverwalter zufällig Dutzende Flaschen Scotch Whisky, der Experten zufolge wohl der älteste der Welt sein dürfte.

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Schauplatz des spektakulären Fundes ist das im 13. Jahrhundert erbaute Blair Castle im Herzen von Schottland. Laut einem Bericht von „BBC“ hatte ein Verwalter der Burg bereits im Spätsommer 2022 eine bislang unentdeckte Kellertür geöffnet. Dahinter kam ein Regal mit 40 angestaubten Flaschen zum Vorschein, die sich nach einer ersten Verköstigung durch die auf der Burg ansässige Familie als Whisky entpuppten. Ein hinzugezogener lokaler Whisky-Experte empfahl der Familie dann, sich an das schottische Auktionshaus „Whisky Auctioneer“ zu wenden.

Schon zu diesem Zeitpunkt lag die Vermutung nahe, dass es sich bei dem Kellerfund um einen besonders alten Whisky handeln müsse. Um herauszufinden, wie alt der edle Tropfen aber wirklich ist, veranlasste das Auktionshaus umfangreiche Recherchen in den Archiven der Burg. Das Scottish Universities Environmental Research Centre führte zudem eine Radiokarbon-Datierung durch. Diese kam zu dem Ergebnis, dass der Inhalt der Flaschen auf die frühen 1800er Jahre zurückgeht. Den Alkoholgehalt schätzte das Scotch Whisky Research Institute in Edinburgh auf knapp 61 Prozent.

ältester Whisky
Auf Blair Castle in Schottland wurde der wohl älteste Scotch Whisky der Welt entdeckt Foto: picture alliance / Shotshop | inspi

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Royals tranken schon 1844 von dem Whisky

Laut „BBC“ stellte sich im Laufe der Recherchen heraus, dass bereits Königin Victoria und Prinz Albert während des dreiwöchigen Aufenthalts auf Blair Castle im Jahr 1844 von dem Whisky getrunken hatten. 24 Flaschen des historischen Fundes sollen im November versteigert werden. „In den 1830er Jahren destilliert, wurde der Whisky in einer faszinierenden Zeit hergestellt, als die Whiskyproduktion nach dem Excise Act von 1823 massive Veränderungen durchlief“, sagte Joe Wilson, der Leiter von Whisky Auctioneer“. Das mache ihn „zu einem besonders aufregenden Fund für all jene, die sich für die Geschichte und das Erbe der schottischen Whiskyindustrie interessieren.“

Tatsächlich dürfte der auf Blair Castle gefundene Whisky bei der Auktion Rekordpreise erzielen, denn er ist deutlich älter als andere Sorten. Laut dem „Malt Whiskey Magazin“ werden sogar Flaschen des 75 Jahren alten Whisky „Mortlach“ für bis zu 33.000 Euro und mehr gehandelt.

Im Blair Castle, das täglich für Touristen zur Besichtigung geöffnet ist, soll es bald auch eine eigene Ausstellung rund um den Whisky geben. „Wir werden eine Ausstellung um die Flaschen herum aufbauen, die wir nach der Versteigerung behalten, damit alle, die Blair Castle besuchen, sie sehen und die Geschichte dieses unglaublichen Whiskys hören können“, zitiert „BBC“ jenen Verwalter, der den Sensationsfund gemacht hat.

Marlene Polywka, TECHBOOK-Redakteurin

Ich würde den Whisky gerne probieren!

„Hand aufs Herz: Wer würde nicht gerne 200 Jahre alten Alkohol trinken, der hinter einer Geheimtür in einer schottischen Burg gefunden wurde?! Allein schon für die Geschichte lohnt sich ein Schluck! Mehr Scotch Whisky geht ja gar nicht. Abgesehen von dieser geschichtlichen Neugier würde mich auch einfach der Geschmack sehr interessieren. In einem geheimen Keller in Blair Castle dürfte der Scotch auch perfekte Lagerungsbedingungen erfahren haben. Je älter ein Whisky ist, desto mehr verliert er an seiner typischen Torfigkeit, was wiederum Platz für andere Geschmackspaletten macht. Natürlich kann man bei einem so alten Getränk nur schwer prognostizieren, wie sich die Aromen entwickelt haben, zumal auch nicht klar ist, wie lange der Whisky in Fässern gereift ist, bevor er abgefüllt wurde. Ich würde aber so oder so wahnsinnig gerne mal einen Schluck davon probieren!“Marlene Polywka, TECHBOOK-Redakteurin

Themen Schottland
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