30. Oktober 2024, 13:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Forscher des British Museum in London wollen auf einer 3000 Jahre alten Tontafel Hinweise auf den Verbleib der „Arche Noah“ ausfindig gemacht haben. TRAVELBOOK erklärt, was es mit den spektakulären Erkenntnissen auf sich hat.
Sie gilt als die älteste Karte der Welt: Die „Imago Mundi“ befindet sich im Besitz des British Museum und wurde, wie unter anderem „Daily Mail“ berichtet, bereits 1882 bei archäologischen Arbeiten im heutigen Irak gefunden. Das Artefakt soll rund 3000 Jahre alt sein und wäre damit auf die Zeit der Mesopotamier bzw. Babylonier zurückzudatieren. Sie zeige auf einer Seite eine kreisförmige Karte, in deren Zentrum Mesopotamien zu sehen sei. Die Sensation: Imago Mundi soll, neben zahlreichen anderen Informationen, auch den möglichen Standort der „Arche Noah“ offenbaren.
Übersicht
Forscher entschlüsseln Teil von Karte
Auf der Rückseite gäben Keilschriften und Symbole Anweisungen, wie die Karte gelesen werden könne. Durch kürzliche Rekonstruktionen wollen die Forscher nun die Beschreibung eines Weges entdeckt haben. In einem vom British Museum auf YouTube und Instagram veröffentlichten Video erklärt Dr. Irving Finkel, Kurator am Museum, die Details zum Fund.
Wie „Focus“ berichtet, enthalte der Text der Tafel das assyrische Wort „parsiktu“, welches als Hinweis auf ein großes Schiff zu verstehen wäre. Eine weitere Passage beschreibe die „sieben Meilen“ weite Reise zu einem Ort namens Urartu. Dieser sei die mesopotamische Variante des heiligen Bergs Ararat in der heutigen Türkei, an dem eben auch laut den Erzählungen der Bibel Noahs Arche gelandet sei. Ein altes mesopotamisches Gedicht gäbe laut „Focus“ Hinweise darauf, dass ein Mann dort mit seiner Familie eine Arche an Land gebracht habe, um das Leben zu bewahren.
Mesopotamische Variante der „Arche Noah“?
Dass die Geschichte der Sintflut keine rein christlich-jüdische Erzählung sei, sei bekannt. Die Tontafel gibt nun aber anscheinend Hinweise darauf, dass der mesopotamische „Noah“, der laut „Oe24“ Utnapishtim genannt wird, ebenfalls eine Arche zum gleichen Ort wie in der biblischen Erzählung steuerte. Interessant sei den Berichten zufolge auch, dass das Epos der Gilgamesch-Flut der Mesopotamier durch gefundene Relikte auf eine Zeit vor rund 3000 Jahren zurückdatiert werden kann. Die biblische Sintflut soll sich bereits mehrere tausend Jahre früher ereignet haben.
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Diese Erkenntnisse sind laut den Forschern jedoch von rein wissenschaftlicher Bedeutung. Sie belegten, dass die Mesopotamier bzw. Babylonier konkrete Vorstellungen vom Fundort der Arche gehabt hätten. Finkel empfiehlt dennoch, dass sich niemand im Land Rover auf die Suche nach dem Wrack der Arche machen müsse.
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Ararat als Landungsort der Arche ist umstritten
Die Frage um den Berg Ararat als Fundort der Arche Noah wird seit Jahren diskutiert. Laut „Oe24“ untersuchten erst 2023 Forscher der Universität Istanbul das Gebiet – und fanden dabei Spuren, die auf eine mögliche menschliche Besiedlung vor 3000 bis 5000 Jahren hindeuten. Anderen Wissenschaftler glauben, der Berg komme als Landungsort der Arche überhaupt nicht infrage. Möglicherweise sei er erst nach der „Sintflut“ entstanden.