13. August 2021, 5:49 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Sich mit den Händen die Augen zuhalten und wieder und wieder und wieder vor Schreck zusammenzucken gehört für viele Horrorfilmfreunde zu einem gelungenen Film und -abend dazu. Doch wie wäre es eigentlich, direkt da zu schlafen, wo die Lieblings-Gruselstreifen gedreht wurden? TRAVELBOOK zeigt eine Liste mit sechs Horrorfilm-Drehorten, die man einfach mieten und darin übernachten kann.
Mitten in der Nacht auf den Spuren von Graf Dracula wandeln oder ständig darauf warten, dass Jack Nicholson doch noch eine Axt durch die Tür schlägt. Oder vielleicht mitten in der Nacht einen Ausflug in den Keller unternehmen und nachschauen, ob da irgendwo Menschenhaut rumliegt. All das und noch viel mehr bieten die diversen Horrorfilm-Drehorte zum Übernachten, die wir in dieser Liste zusammengetragen haben.
„The Stanley“ Das unheimliche Hotel, das Stephen King zum Horrorklassiker „The Shining“ inspirierte
Drehort in Pennsylvania Haus aus Horror-Klassiker „Schweigen der Lämmer“ wird verkauft
Eat Pray Love, Wild, The Beach … 9 Unterkünfte aus berühmten Reisefilmen, in denen Sie übernachten können
6 Horrorfilm-Drehorte, in denen man übernachten kann:
Übersicht
The Shining: Timberline Lodge und The Stanley Hotel
Im Horrorfilm-Klassiker „The Shining“ (1980) nimmt der Schriftsteller Jack (Jack Nicholson) seine Frau und seinen Sohn mit in das Overlook-Hotel, wo er den Winter über an seinem Roman arbeiten will. Die winterliche Hotelidylle wird jäh unterbrochen, tauchen nicht nur tote Menschen auf, Jack verfällt auch dem Wahnsinn und glaubt, er müsse seine Familie ermorden.
Die Idee zu seinem später verfilmten, gleichnamigen Roman (1977) kam Stephen King 1973 bereits auf dem Weg sowie während seines einsamen Aufenthalts im The Stanley Hotel selbst, das entsprechend zum Vorbild für das Overlook-Hotel wurde. Dort checkte er gemeinsam mit seiner Frau ins Zimmer 217 ein – und erlebte offenbar ein paar gruselige Dinge, über die er aber nie öffentlich sprach.
The Stanley im Estes Park im US-Bundesstaat Colorado ist noch heute ein Hotel – und entsprechend ein schön gruseliger Horrorfilm-Drehort, an dem Filmfans übernachten können. Die Zimmerpreise starten bei 299 US-Dollar (etwa 251 Euro) pro Nacht. Übrigens kann sogar das Zimmer 217 selbst gemietet werden.
Nun ist das Stanley Hotel natürlich faktisch kein Horrorfilm-Drehort, sondern dessen Vorbild. Für den Film selbst wurde die Kulisse der Timberline Lodge genutzt. Zumindest von außen. Und auch in der können Horrorfilm-Fans übernachten. Die Preise in der Lodge liegen zwischen 175 und 390 US-Dollar (etwa 148 bis 329 Euro).
Mehr zur Entstehungsgeschichte von „The Shining“ und den beiden wichtigen Film-Hotels lesen Sie hier: Das unheimliche Hotel, das Stephen King zum Horrorklassiker „The Shining“ inspirierte.
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Das Schweigen der Lämmer: Buffalo Bills Haus
Es ist gar nicht so lange her, dass wir bei TRAVELBOOK über den Verkauf des „Buffalo Bill“-Hauses berichteten. Inzwischen ist nun auch klar, was mit dem Haus seitdem geschehen ist. Und das dürfte besonders Fans des Psycho-Horrorfilms freuen. Die sind nämlich demnächst eingeladen, die Nacht oder auch mehrere Nächte in „Buffalo Bills“ Film-Zuhause zu verbringen. Und das erinnert auch Jahrzehnte später noch an den Showdown von „Das Schweigen der Lämmer“ (1991).
Wer sich traut, in dem gruseligen Horrorfilm-Drehort zu übernachten, muss dafür nach Perryopolis im US-Bundesstaat Pennsylvania fahren. Buchen kann man aktuell noch nicht, die Seite zum Haus existiert aber bereits und gibt weitere Infos.
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Interview mit einem Vampir: Oak Alley Plantation
Es ist schon eine ganze Weile her, dass Tom Cruise alias Lestat de Lioncourt seine Schauspielkollegen Brad Pitt (Louis de Pointe du Lac) und Kirsten Dunst (Claudia) zu Vampiren machte – Dunst war damals gerade einmal zwölf Jahre alt. Heute ist die US-Schauspielerin 39. Das Horrordrama „Interview mit einem Vampir“ (1994) bleibt aber auch nach all den Jahren einer der Vampirfilm-Klassiker schlechthin. Nicht zuletzt wegen seiner Starbesetzung. Und nicht nur der Film hat die Jahre überstanden, auch einige seiner ikonischen Drehorte sind noch heute besuchbar.
Hier ist als besonderer Horrorfilm-Drehort etwa die Oak Alley Plantation in Vacherie im US-Bundesstaat Louisiana zu nennen. Das prachtvolle Haus diente damals als Louis‘ Zuhause, das er nach Vampirwerdung und Sklavenaufstand schließlich niederbrannte. Nicht direkt im Haus, aber in ein paar Cottages auf dem Gelände kann man sich heute einmieten und so den Horrofilm-Drehort aus nächster Nähe anschauen. Die Preise pro Nacht starten bei 175 US-Dollar (etwa 148 Euro). Das Innere von Louis‘ Anwesen wurde laut movie-locations.com übrigens in der Destrehan Plantation, ebenfalls in Louisiana, gedreht. Auch hier kann nicht direkt im Haupthaus, sondern in Neben-Cottages übernachtet werden. Die Preise liegen bei 98 bis 124 Euro pro Nacht.
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Zimmer 1408: Roosevelt Hotel
Auch der Horrorfilm „Zimmer 1408“ (2007) stammt in der ursprünglichen Romanform aus der Feder von Autor Stephen King. Die Verfilmung seiner 1999er Kurzgeschichte führt Autor Mike Enslin ins New Yorker Dolphin Hotel, wo er bislang unerklärlichen Mordfällen, die im Zimmer 1408 stattfanden, auf die Spur gehen will.
Das Hotel ist eigentlich das Roosevelt Hotel, das ebenfalls in New York steht, – und damit ein Horrorfilm-Drehort, der in dieser Liste nicht fehlen sollte. Wobei das mit dem Übernachten erst einmal schwierig werden dürfte – aus zwei Gründen. Zum einen wurde das Roosevelt für „Zimmer 1408“ lediglich für Außenaufnahmen genutzt. Das „echte“ Zimmer 1408 existiert nur als Filmset in den Pinewood Studios in England. Zum anderen, weil das Roosevelt als solches nicht mehr existiert. Das Hotel musste in Folge der Coronapandemie schließen. Anschauen können es sich „Zimmer 1408“-Fans aber weiterhin. Übrigens: Das Hotel diente auch als Drehort für diverse andere Filme wie etwa „Men in Black 3 (2012) und „Manhattan Love Story“ (2002).
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Dracula: Oakley Court
Der berüchtigtste und gefürchtetste Vampir aller Zeiten trieb in dieser imposanten Filmkulisse sein Unwesen, und zwar mehrfach. Laut IMDB spielten gleich mehrere Dracula-Filme in dem englischen Landhaus Oakley Court, ebenso wie zahlreiche weitere Horror- und Gruselfilme. Ob „Dracula“ aus 2020 oder 1974, „Dracula und seine Bräute“ (1960), die „Rocky Horror Picture Show“ (1975) oder auch „Frankensteins Flucht“ (1957) – sie alle fanden in dem neogotischen Bau eine so prachtvolle wie gruselige Kulisse.
Und das Oakley Court ist nicht bloß der Horrorfilm-Drehort schlechthin, er ist auch einer, in dem Horrorfreunde übernachten können, ist es eigentlich ein Luxus-Hotel. Die Nacht startet hier bei 275 Pfund (knapp 325 Euro).
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Vertigo: Hotel Vertigo
Liebhaber des ikonischen Psychothrillers „Vertigo“ (1958) treten im Hotel Vertigo buchstäblich in den Alfred-Hitchcock-Film hinein. So verspricht es zumindest das Hotel. Das war nicht nur tatsächlich der Drehort des Films, damals als es noch „Empire“ hieß – und ist entsprechend ein Horrorfilm zum drin Übernachten. Das Hotel Vertigo empfängt seine Gäste auch gleich mit „Vertigo“ in Dauerschleife in der Lobby.
Wer nun selbst einen Fuß in das Boutiquehotel setzen möchte, fährt nach San Francisco. Gebucht werden kann im Hotel Vertigo allerdings erst wieder ab Januar 2022. Dann starten die Zimmerpreise bei 237 US-Dollar (etwa 202 Euro) pro Nacht.