14. März 2022, 12:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Alnwick Castle in der englischen Grafschaft Northumberland ist das zweitgrößte Schloss in Großbritannien, das bis heute bewohnt wird. Filmfans dürften die uralten Mauern durch diverse Hollywood-Produktionen bekannt sein – vor allem wohl als Kulisse für das Zauberschloss Hogwarts aus den Harry Potter-Filmen.
An der Grenze zu Schottland, in der nordenglischen Grafschaft Northumberland, liegt eines der wohl bekanntesten Schlösser der Welt. Man könnte aber auch genauso gut sagen: eine der bekanntesten Film-Locations der Welt. Denn Alnwick Castle hat bereits als Kulisse für zahllose Hollywood-Produktionen gedient. Und obwohl die mächtigen Gemäuer in ihren mehr als 900 Jahren Geschichte vieles gesehen haben, sind sie heute vor allem für eines bekannt: als die Schule des wohl berühmtesten Zauberlehrlings aller Zeiten.
Denn laut der offiziellen Seite von Alnwick Castle wurde das Schloss Anfang der 2000er-Jahre Kulisse für die ersten beiden Harry Potter-Filme. 2001 drehte man hier „Harry Potter und der Stein der Weisen“, den Auftakt zu einer der erfolgreichsten Film-Reihen aller Zeiten. Ein Jahr später folgte dann „Hary Potter und die Kammer des Schreckens“. Das Schloss, das bereits im Jahr 1096 erbaut wurde, diente dabei als das legendäre Zauberschloss Hogwarts, wo Harry und seine Freunde Ron und Hermine zur Schule gehen.
Hollywood liebt Alnwick Castle
Im Burghof von Alnwick Castle zum Beispiel war es, wo Harry Potter im Film seine ersten Flugstunden auf seinem Besen nahm. Auch das Spiel Quidditch, in dem die Zauberschüler ihre Kräfte messen, erlernt der junge Magier hier. Besonders in Erinnerung dürfte Fans auch der innere Burghof sein: Hier schrotten Harry und Ron das fliegende Auto von Rons Eltern. Und auch das Burgtor spielt als Ein- bzw. Ausgang zu Hogwarts eine Hauptrolle in den beiden Streifen.
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Doch die Geschichte von Alnwick Castle als beliebter Drehort reicht viel weiter zurück als zu den Harry Potter-Filmen. Bereits 1991 war Hollywood hier und drehte mit Kevin Costner den Blockbuster „Robin Hood: König der Diebe“. Auch die erfolgreiche Serie „Downton Abbey“ nutzte die alten Mauern mehrfach als Kulisse für das fiktive Brancaster Castle. 2016 war Schloss Alnwick dann Schauplatz für den fünften „Transformers“-Streifen „The last Knight“. Der allererste Film wurde hier sogar schon 1964 gedreht.
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Das zweitgrößte bewohnte Schloss Großbritanniens
Kaum zu glauben, aber quasi „nebenbei“ ist Alnwick Castle nach dem Buckingham Palace das zweitgrößte Schloss in ganz Großbritannien, das bis heute bewohnt wird. Und das seit über 700 Jahren von der selben Familie, den adligen Percys. Aktuell lebt hier der 12. Graf von Northumberland mit seiner Frau und ihren vier Kindern. Dass die Familie in der englischen Geschichte mitunter eine wichtige Rolle spielte, zeigt einer ihrer Vorfahren, genannt „Harry Hotspur“, also Harry, der Heißsporn. Er ist wegen seines Kampfesmutes sogar in einem Stück von William Shakespeare verewigt.
Doch noch wegen etwas anderem ist Alnwick Castle berühmt geworden. Seit 2005 gibt es hier den Alnwick Poison Garden, in dem die Gräfin über 100 giftige Pflanzenarten gesammelt hat. Da viele der hier ausgestellten Pflanzen sogar potenziell tödlich sind, darf man den Gift-Garten nur mit einem Guide besuchen. Die Attraktion ist nur ein Teil eines größeren botanischen Gartens, der insgesamt stolze 42 Millionen Pfund kostete und das ambitionierteste Gartenprojekt in ganz Großbritannien seit dem Zweiten Weltkrieg ist.
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Und natürlich gibt es auf Alnwick Castle auch eine Attraktion, die mit den Harry Potter-Filmen zu tun hat. Das sogenannte „Broomstick Training“, bei dem verkleidete Schauspieler jungen Besuchern beibringen, wie ihr Zauberer-Idol auf einem Besen zu reiten. Laut eigener Aussage ist die Aktivität „extrem beliebt“, weswegen sich die Reservierung eines Kurs-Platzes empfiehlt. Mit gut 22 Euro für Erwachsene ist der Eintritt zu dem Zauberschloss aber nicht ganz günstig. Das Familienticket für bis zu vier Personen kostet stolze 60 Euro. Aber dafür kann man dann seinen Bekannten erzählen, dass man selbst auf Hogwarts war.