25. Oktober 2024, 17:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Das in Hessen gelegene Kloster Eberbach blickt zurück auf eine mehr als 900-jährige Geschichte. Weltruhm erlangte es spätestens 1985, als hier Hollywood mit Sean Connery in der Hauptrolle den Bestseller „Der Name der Rose“ verfilmte. Seitdem kamen unzählige Film- und Fernsehproduktionen hinzu. Das alte Gemäuer hält zudem einen beeindruckenden Landesrekord.
In der hessischen Kleinstadt Eltville am Rhein steht ein Gebäude, das über die Grenze Deutschlands bekannt ist als eine der beliebtesten Film-Locations der gesamten Bundesrepublik. Könnten die Mauern reden, sie würden erzählen von einer über 900-jährigen, bewegten Geschichte. Von Weltstars und selbsternannten Sternchen, die hier seit mehr als 70 Jahren für Kino und Fernsehen drehen. Von einem Ort, der den Übergang von der Vergangenheit zur Moderne auf beeindruckende Weise gemeistert hat, und heute sogar einen Landesrekord hält. Die Rede ist vom Kloster Eberbach.
Laut der offiziellen Seite des Kloster Eberbach beginnt die Geschichte des Ortes im Jahr 1136, als der Zisterziensermönch Bernhard von Clairvaux die Abtei gründet. Erst 50 Jahre später kann die dazugehörige Kirche eingeweiht werden. Manche Anbauten ziehen sich gar noch bis mehr als 130 Jahre danach hin. 1525 sorgt eine Plünderung im Zuge des Bauernkrieges für Aufsehen, weil dabei unter anderem ein Weinfass mit 71.000 Litern Inhalt geleert wird. Während des 30-jährigen Krieges (1618-48) verliert das Kloster dann im Jahr 1631 gar 384.000 Liter Wein, mittels deren Verkauf man eigentlich einen komplette Neubau finanzieren wollte. Von 1813 bis 1912 dient das Gemäuer als Strafanstalt, 1815 bis 1849 sogar auch als „Irrenanstalt“.
Entdeckung als Filmkulisse
Weltruhm erlangt das Kloster Eberbach dann im Jahr 1985, als es die beeindruckende Kulisse für den Hollywood-Blockbuster „Der Name der Rose“ stellt. Der französische Regisseur Jean-Jacques Annaud entscheidet sich für die hessische Abtei, nachdem er zuvor 300 ähnliche Gebäude auf der ganzen Welt auf ihre Historien-Tauglichkeit geprüft hatte. Mit dem schottischen Schauspieler Sean Connery in der Hauptrolle wird der Streifen ebenso erfolgreich wie die Buchvorlage. Er katapultiert das Kloster Eberbach ganz oben auf die Liste begehrter, authentischer Filmsets. Noch immer wird der Streifen in Erinnerung an den Erfolg hier jedes Jahr mehrfach bei einem Public Viewing aufgeführt.
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Seitdem gaben sich Stars aus Film und Fernsehen hier die Klinke in die Hand. Das ZDF drehte für seine Sendung „Der Staatsanwalt“ genauso wie die ARD-Tagesthemen und die Musik-Sendung „Deutschland sucht den Superstar“. Auch Hollywood war in der Zwischenzeit schon wieder zu Gast. So waren die Säulenhallen des Klosters auch in der Mega-Erfolgsserie „Game of Thrones“ zu sehen. Die allererste Produktion geht übrigens bis in das Jahr 1952 zurück, als hier, nur sieben Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der US-Streifen „Entscheidung vor Morgengrauen“ gedreht wurde.
Kloster Eberbach ist das größte deutsche Weingut
Quasi nebenbei hat sich das Kloster Eberbach in der Gegenwart aufgrund seiner Kulisse auch als beliebtes Hotel und Tagungszentrum etabliert. Gäste genießen genauso die Führungen wie die Weinproben. Heiraten kann man in den historischen Mauern auch. Das Kloster hält zudem mit mehr als 200 Hektar Landbesitz den Rekord als größtes deutsches Weingut überhaupt. Wer für einen Besuch keine Zeit hat, kann die edlen Tropfen, die aktuell auf vier Domänen wachsen, auch ganz modern online bestellen.
Auf seiner Webseite verspricht das Kloster Eberbach Film- und Fernsehschaffenden: „Kompetente Beratung, zielführende Gestattungsvereinbarungen und professionelles Management unterstützen die Produktion bei Scouting, Aufstellen des Drehplans, Unterbringung im klostereigenen Hotel und der Arbeit am Set. Rund um die Uhr – 365 Tage im Jahr.“
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Besuch planen
In der Hauptsaison vom 1. April bis 31. Oktober ist das Kloster Eberbach jeweils montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr für Besucher geöffnet. Samstag, Sonntag sowie an Feiertagen empfängt man von 9 bis 19 Uhr. Einlass-Stopp ist jeweils eine halbe Stunde vor Kassenschluss. Das Weingut, die Klosterschänke und andere Lokalitäten vor Ort haben gesonderte Öffnungszeiten. Diese entnehmen Sie bitte der offiziellen Website. Aktuell kostet der Eintritt 14 Euro pro Person, reduziert 13 Euro. Die Teilnahme an einer der regelmäßig stattfindenden Führungen kostet acht Euro pro Person.