18. Oktober 2022, 12:30 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Die Geschichte von Sisi und Franz ist Film- und Serienkult. Nicht nur erreichen die „Sissi“-Filme mit Romy Schneider noch immer Jahr für Jahr zu Weihnachten ein Millionen-Publikum, auch die Streamingdienste haben sich jüngst der Liebesgeschichte des berühmten Kaiserpaares angenommen. Nachdem RTL+ Ende Dezember letzten Jahres eine Mini-Serie veröffentlicht hatte, legte Netflix Ende September dieses Jahres mit „Die Kaiserin“ nach. TRAVELBOOK zeigt die schönsten Drehorte der Netflix-Erfolgsserie.
In der Netflix-Serie „Die Kaiserin“ wird die Geschichte um Elisabeth und Franz aus einem neuen Blickwinkel erzählt. Die Macher*innen inszenieren dafür eine freiheitsliebende Kaiserin für ein heutiges Publikum. Eine Kaiserin, die nicht „Sisi“ genannt werden will, weil sie weder niedlich ist noch sein möchte. Die emanzipierte Elisabeth lehnt sich einem modernen Frauenbild entsprechend gegen Konventionen auf und sehnt sich nach einem selbstbestimmten Leben innerhalb starrer Strukturen. Auch Franz hadert mit der ihm aufgezwungenen Herrscherrolle sowie dem etablierten System und kämpft ebenfalls mit Intrigen und Herausforderungen am Wiener Hof.
Zwar stehen Elisabeth, Franz und deren Liebesgeschichte im Zentrum von „Die Kaiserin“, dennoch lassen die Macher*innen anderen Figuren viel Raum, gehen bei den Charakteren in die Tiefe. Mit Erfolg: Die fiktionalisierte, deutsche Produktion knüpft auch deshalb erfolgreich an den aktuellen Hype royaler Serien wie „Bridgerton“ und „The Crown“ an. Alleine in der ersten Woche streamten Netflix-User auf der ganzen Welt „The Empress“ laut dem Portal „Filmstarts“ 47,21 Millionen Stunden. Dadurch bricht die Mini-Serie mit sechs Folgen den Rekord als bester deutscher Serienstart. Mit aktuell 59,43 Millionen gestreamten Stunden führt „Die Kaiserin“ sogar die weltweite Netflix-Top-Ten-Liste der nicht-englischsprachigen Serien an und sichert sich in den USA den zweiten Platz (Stand: 17. Oktober 2022). Neben Story, Schauspielern, imposanten Bilderwelten und Kostümen begeistern die Zuschauer ebenfalls die Kulissen und laden zum Träumen ein. Doch wo wurde eigentlich gedreht? TRAVELBOOK zeigt die schönsten Drehorte aus „Die Kaiserin“.
„Die Kaiserin“ – die Handlung
Als sich die rebellische Elisabeth Amalie Eugenie von Wittelsbach (gespielt von Devrim Lingnau), Herzogin in Bayern, und Franz Joseph I. (Philip Froissant), der jungen Kaiser von Österreich, kennenlernen, wird das Leben am Wiener Hof gehörig durcheinander gewirbelt. Auf die komplizierte Verlobung – Franz sollte eigentlich Elisabeths Schwester Helene heiraten – folgt sogleich die Hochzeit voller Dramen und Elisabeth wird von der freiheitsliebenden, impulsiven Jugendlichen zur Kaiserin eines Weltreichs.
Konfrontiert mit einem starren System und Intrigen, lehnt sie sich unangepasst gegen die Konventionen und Erwartungen auf. Dabei gerät sie immer wieder mit ihrer Schwiegermutter Sophie (Melika Foroutan) aneinander, die bis dahin mächtigste Frau am Wiener Hof. Auch Maximilian, Franz‘ Bruder, stellt das Kaiserpaar auf eine harte Probe. Denn er hat es nicht nur auf den Thron, sondern auch auf Elisabeth abgesehen.
Während in Wien eine Revolution in der Luft liegt und sich das Volk gegen den Kaiser erhebt, formieren sich an den Grenzen des Habsburger Reiches feindliche Truppen. Elisabeth und Franz müssen herausfinden, wem sie vertrauen können. Dabei scheint für Elisabeth der Preis zu hoch, Kaiserin und Hoffnungsfigur für ein ganzes Volk zu werden.
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„Die Kaiserin“ – die Drehorte
Gedreht wurde „Die Kaiserin“ im Potsdamer Studio Babelsberg und in Bayern – größtenteils in Franken. Das wundert nicht, kann sich Bayern doch mit der höchsten Barockschlösser-Dichte schmücken. Als Hauptmotiv entschloss man sich wegen der majestätischen Räume, dem prunkvollen Ballsaal, den endlosen Fluren und der Eingangshalle mit Fresken und echtem Marmor für Schloss Weissenstein in Pommersfelden.
Schloss Weissenstein in Pommersfelden
Schloss Weißenstein im bayerischen Pommersfelden ist ein repräsentatives Glanzstück des fränkischen Barock und befindet sich im Privatbesitz. Das prachtvolle Treppenhaus ist oft in „Die Kaiserin“ zu sehen, und auch die Hochzeitsfeier im Festsaal wurde hier gedreht. Speziell zur Serie werden in dem Schloss auch Führungen angeboten.
Münster St. Georg in Dinkesbühl
Das Münster St. Georg in Dinkelbühl diente als Drehort für die Hochzeit von Elisabeth und Franz in „Die Kaiserin“. Es ist eine der schönsten spätgotischen Hallenkirchen in Süddeutschland und vom Turm aus eröffnet sich ein imposanter Ausblick auf das mittelalterliche Ambiente Dinkelsbühls.
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Schloss Eremitage in Bayreuth
Im Schloss Eremitage in Bayreuth drehte man viele der Außenaufnahmen. Kein Wunder, verzaubert doch besonders die prachtvolle Gartenanlage mit traditionellen barocken Elementen wie Heckenquartieren, Laubengängen und Wasserspielen des im 18. Jahrhunderts für Markgraf Georg Wilhelm erbauten Schlosses.
Doch nicht nur der Schlossgarten wurde für „Die Kaisierin“ zum Schauplatz, auch die Innenräume im Neuen Schloss dienten als Drehorte:
Schloss Fantaisie in Eckerdorf
Praktisch für die Produktion: Das Schloss Fantaisie in Eckersdorf ist nur wenige Kilometer von Bayreuth und dem Schloss Eremitrage entfernt. Erbaut wurde es im 18. Jahrhundert als Sommerresidenz für das Markgrafenpaar Friedrich und Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth. In „Die Kaiserin“ diente es mit seinem spätbarocken Garten mit Pavillon, Kaskade und Neptunbrunnen als Drehort für Außenaufnahmen.
Das Paradiestal in Stadelhofen
Zwischen Bamberg und Bayreuth, in Oberfranken, liegt das Paradiestal der Fränkischen Alb. Das von Wald und Felsformationen umgebene und vor allem bei Wanderern beliebte Trockental wurde in „Die Kaiserin“ zum Drehort für die Jagdszenen.
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Der Domplatz in Bamberg
In „Die Kaiserin“ ist der Domplatz vor dem Bamberger Dom direkt nach der Hochzeit von Elisabeth und Franz als Drehort zu sehen. Der romanische Bamberger Dom St. Peter gehört zu den deutschen Kaiserdomen und ist mit seinen vier Türmen das beherrschende Bauwerk des Weltkulturerbes der Bamberger Altstadt. Er steht auf der Erhebung des Dombergs und lädt heute zu Gottesdiensten wie Konzerten ein.
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Schloss Faber-Castell in Stein bei Nürnberg
In Stein bei Nürnberg befindet sich das Schloss Faber-Castell. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von der Familie Faber-Castell erbaut und diente in „Die Kaiserin“ vor allem mit seinem imposanten Treppenhaus als Drehort.
Das Schloss mit seinen Museen können Serien-Fans wie Kulturinteressierte bei einer Führung besichtigen.
Schloss Eyrichshof bei Ebern
Ein weiteres Schloss, das für die Dreharbeiten von „Die Kaiserin“ in Szene gesetzt wurde, ist das Schloss Eyrichshof. Es liegt etwa einen Kilometer nördlich der Kleinstadt Ebern im Landkreis Haßberge in Unterfranken und diente der Erfolgsserie als Landsitz der Habsburger.
Studio Babelsberg in Potsdam
Erst zum Schluss zog die Produktion von Bayern nach Brandenburg ins Studio Babelsberg um, wo man in der Marlene-Dietrich-Halle drei Schlosszimmer von Grund auf errichtete. Zu den kaiserlichen Studio-Gemächern zählen das Schlafzimmer der Kaiserin, Maximilians Privatgemach und das Speisezimmer.