23. März 2021, 5:47 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
In Beverly Hills profitiert das Hotel aus dem Film „Pretty Woman“ bis heute von dem Klassiker mit Julia Roberts. Auch in Deutschland gibt es überall Drehorte, die zu kleinen Pilgerstätten wurden. Eine Rundreise.
Viele deutsche Drehorte, von denen einige sogar weltberühmt sind, sind lohnenswerte Ausflugsziele. Vor 15 Jahren – am 23. März 2006 – kam das später mit einem Oscar ausgezeichnete Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“ ins Kino. Wer in Berlin in der Nähe des berühmten Clubs „Berghain“ unterwegs ist, kann hier am Wohnhaus der Filmfiguren Georg Dreyman und Christa-Maria Sieland (Sebastian Koch und Martina Gedeck) vorbeispazieren. Das Haus steht in der Wedekindstraße, Hausnummer 21.
Auch andere Adressen und Drehorte in Deutschland sind vielen aus Film und Fernsehen in Erinnerung geblieben. Und manchmal jahrzehntelang fast Pilgerorte. Eine Auswahl – selbstverständlich völlig unvollständig:
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Bekannte Drehorte in Deutschland
Stahnsdorf: Weltberühmt wurde der hiesige Friedhof (Südwestkirchhof) nahe Berlin durch die Netflix-Serie „Dark“. In der Serie ist die Holzkapelle im Norwegen-Stil als Motiv der fiktiven Stadt Winden zu sehen.
Roseburg: In dieser Gemeinde im Kreis Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein) liegt das Gut Wotersen. Die gelben Gebäude und Stallungen des Anwesens waren Drehort der ZDF-Serie „Das Erbe der Guldenburgs“.
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Ahlbeck: Die Seebrücke des Ostseebads auf Usedom hat einen Auftritt in Loriots Komödie „Pappa ante portas“.
Moritzburg: Das barocke Schloss Moritzburg im Landkreis Meißen bei Dresden ist berühmt durch den Kultfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Er war eine Märchen-Koproduktion von CSSR und DDR 1973.
Görlitz als Filmkulisse
Görlitz: Die Altstadt der ostsächsischen Stadt ist als Kulisse begehrt. Gedreht wurden hier u. a. historische Filme wie „Fabian“, „Inglourious Basterds“, „Werk ohne Autor“ und der „Der Vorleser“.
Schulzendorf: Das hiesige Schloss bei Berlin ist das angebliche Mädchenwaisenhaus Methuen Home in Kentucky aus der Netflix-Serie „Das Damengambit“. Als Amerika werden in der Serie auch Aufnahmen am Berliner Friedrichstadtpalast und dem Palais am Funkturm verkauft.
Unterhaching: Unter anderem die Schulkomödie „Fack Ju Göthe“ wurde am 70er-Jahre-Schulgebäude des Lise-Meitner-Gymnasiums in Unterhaching bei München gedreht.
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Eisenhüttenstadt: Der stalinistische Planstadtteil aus den 50ern ist das größte Flächendenkmal Deutschlands. Er war hervorragend für den DDR-Film „Das schweigende Klassenzimmer“ von Lars Kraume geeignet.
Hamburg Schauplatz für James-Bond-Film
Hamburg: In der Hein-Hoyer-Straße (Altona) entstanden etwa Szenen für Fatih Akins „Aus dem Nichts“. Am Hotel Atlantic wurde für den Bond-Film „Der Morgen stirbt nie“ gedreht.
Landshut: Hier entstand die bald endende ARD-Serie „Um Himmels Willen“ rund ums fiktive Kloster Kaltenthal. Das historische Rathaus in Landshut ist das Rathaus, Schloss Niederaichbach das Kloster.
Kronberg: Das hiesige Schlosshotel bei Frankfurt/Main wird 2022 im Film „Spencer“ mit Kristen Stewart als Lady Di zu Schloss Sandringham.
Glottertal: Die „Schwarzwaldklinik“ ist ein Gebäude in Glottertal und bis heute ein beliebtes Ausflugsziel. Das Heimatmuseum Hüsli in Grafenhausen diente als Wohnhaus von Chefarzt Professor Brinkmann.
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Plattenburg: Im Ortsteil Netzow in Brandenburg drehte Michael Haneke für den Schwarz-Weiß-Film „Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte“. Das Dorf-Werk spielt vor dem Ersten Weltkrieg.
Pöcking: Im Ortsteil Possenhofen befindet sich das echte Schloss von Sissis bayerischer Familie. In den „Sissi“-Filmen der 50er nahm man jedoch das Schloss Fuschl im Salzkammergut – heute ein Luxushotel.
Lüneburg Schauplatz für ARD-Telenovela
Lüneburg: Die malerische Altstadt in Niedersachsen dient der ARD-Telenovela „Rote Rosen“ als romantische Kulisse. Das Hotel „Drei Könige“ ist einer der Hauptdrehorte.
Monschau: Die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern nahe Belgien dient unter anderem als Drehort für die ARD-Filmreihe „Die Eifelpraxis“. Sie war auch in der Netflix-Miniserie „Über Weihnachten“ zu sehen.
Much: Die ARD-Krimiserie „Mord mit Aussicht“ im fiktiven Eifel-Ort Hengasch hatte verschiedene Drehorte; Wohnhaus der Figur Sophie Haas (Caroline Peters) war das Alte Forsthaus in Heckhaus (Gemeinde Much).
Eltville: Hier im hessischen Rheingau im (Zisterzienser-)Kloster Eberbach fanden Mitte der 1980er-Jahre die Innenaufnahmen für die Umberto-Eco-Verfilmung „Der Name der Rose“ mit Sean Connery statt.
Bad Tölz: Der oberbayerische Ort mit seiner prächtigen Marktstraße wurde durch die Sat.1-Krimiserie „Der Bulle von Tölz“ populär.
Quedlinburg: Orte in der Harz-Welterbe-Stadt in Sachsen-Anhalt stellten etwa im Film „Goethe!“ (2010) Wetzlar und in der „Heidi“-Neuverfilmung (2015) das historische Frankfurt am Main dar.
Bamberg: Die fränkische Stadt ist Handlungs- und Drehort von drei Kinderfilmen rund um das „Sams“, das Paul Maar erfand. Christine Urspruch spielte das kleine Fabelwesen.
Baddeckenstedt: Die Gemeinde bei Wolfenbüttel diente mit dem Schloss Oelber als Kulisse für Szenen der Komödie „Das Spukschloss im Spessart“. Der Film mit Lilo Pulver stammt aus dem Jahr 1960. Andere Szenen wurden wirklich am Spessart gedreht, nämlich in Miltenberg; das meiste aber in Studios.
München: In der 80er-Kultserie „Kir Royal“ mit Mario Adorf diente zum Beispiel die Aussegnungshalle am Ostfriedhof als Portal eines Restaurants.
Gelsenkirchen: Im Stadtteil Bismarck diente die Straße Ahlmannshof als authentische Szenerie für die Recklinghäuser Kinderjahre von Hape Kerkeling in der Buchverfilmung „Der Junge muss an die frische Luft“.
Drehorte in Berlin
Berlin: Als Club „Moka Efti“ in der Serie „Babylon Berlin“ diente das frühere Delphi-Kino in Weißensee (heute ein Theatersaal). In Steglitz steht das Wohnhaus der Schumanns aus der ZDF-Serie „Ich heirate eine Familie“. Im Hansaviertel befindet sich das Oscar-Niemeyer-Haus aus dem Film „Lara“ mit Corinna Harfouch. Die Oberbaumbrücke über die Spree – zwischen Kreuzberg und Friedrichshain – war ein wichtiges Motiv im 90er-Jahre-Film „Lola rennt“.
Die Neuköllner Uthmannstraße diente vor über 40 Jahren als altes Danzig in der Grass-Verfilmung „Die Blechtrommel“. Der Berliner Bahnhof Zoologischer Garten war natürlich Motiv des Films sowie der neuen Serie „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“. Die Glienicker Brücke über die Havel hat im Hollywood-Film „Bridge of Spies“ mit Tom Hanks einen großen Auftritt.