15. Januar 2023, 7:16 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Es ist wohl eine der bekanntesten Filmlandschaften aller Zeiten: das idyllische Auenland, die Heimat der Hobbits aus den „Herr der Ringe“-Filmen. Die sanften grünen Hügel und romantischen Erdhäuser sind nicht etwa am Computer entstanden, sondern existieren tatsächlich. Sie liegen nahe der kleinen neuseeländischen Stadt Matamata und sind heute eine der größten Touristenattraktionen Neuseelands.
Als Anfang der 2000er-Jahre die „Herr der Ringe“-Trilogie in die Kinos kam, machten die Filme Neuseeland und vor allem seine überwältigend schöne Natur quasi über Nacht weltberühmt. Der einheimische Regisseur Peter Jackson hielt den lange für unverfilmbar gehaltenen Stoff in derart berauschenden Bildern fest, dass sie sich in das kollektive Gedächtnis von Filmfans weltweit eingebrannt haben. Und besonders ein Ort auf Neuseelands Nordinsel ist seitdem weltberühmt: Matamata, das Hobbit-Dorf und „echte“ Auenland.
Gemeint ist damit die Heimat von Frodo Beutlin und seinen Hobbit-Freunden, die in den Filmen die Hauptrollen spielen. Ihr Zuhause stellte sich Jackson besonders romantisch vor: Sanfte, tiefgrüne Hügel, kleine, in die Erde gegrabene Häuser, ein idyllischer Ort eben, weit entfernt von der großen Welt und allem Bösen. Die ersten Szenen von „Herr der Ringe“ spielen hier, und entführen den Zuschauer sogleich in eine magische Welt, wie sie schöner nicht sein könnte. Eine Welt, die bis heute für Filmfans genauso erhalten geblieben ist. Denn Matamata ist dadurch derart populär geworden, dass sich das Dorf aus Neuseeland sogar den Beinamen „Hobbingen“ gab – die Heimat der Hobbits.
Wo in Neuseeland liegt das Hobbit-Dorf aus der „Herr der Ringe“?
Zwei Stunden Fahrtzeit von Auckland entfernt liegt die wunderschöne Landschaft. Laut der offiziellen Tourismusseite von Neuseeland finden sich in Matamata insgesamt 44 der liebenswerten Hobbithäuser – darunter natürlich auch „Beutelsend“, das Haus von Bilbo Beutlin. Er findet in „Der Hobbti“, der Vorgeschichte zu „Herr der Ringe“, einen magischen Ring und stößt damit eine ganze Verkettung von Ereignissen an, die seine Heimat für immer verändern. Ganz so, wie der Erfolg der Filme den Ort Matamata verändert hat.
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Laut der offiziellen Seite der Stadt wurde Matamata um das Jahr 1830 von einem Maori-Anführer gegründet, hat also einen indigenen Ursprung. Damit begann seine bewegte Geschichte, denn der Ort wurde bereits 1865 innerhalb eines größeren Pachtvertrages an einen Unternehmer aus Auckland quasi vermietet. Insgesamt pachtete der Mann eine Fläche von 22.600 Hektar und plante, in großem Stil Getreide anzubauen. Die klimatischen Bedingungen erwiesen sich jedoch als zu instabil, weshalb er sich schnell auf die Zucht von Rindern und Schafen verlegte.
Das „echte“ Auenland mit 37 Hobbit-Häusern
1885 dann wurde Matamata an das Eisenbahnnetz angeschlossen, was dem vormals kleinen Nest einen ordentlichen Wachstumsschub bescherte. Heute leben hier knapp 9000 Menschen, und natürlich profitiert der Ort vor allem von der nach wie vor ungebrochenen Begeisterung für die „Herr der Ringe“-Filme. Fans können hier das „echte“ Auenland entdecken, wie Regisseur Jackson es nach den Büchern des Autors J.R.R. Tolkien erschaffen hat. Laut der offiziellen Seite des Ortes begann diese Erfolgs-Geschichte im Jahr 1998. Jackson und seine Crew suchten damals nach einem geeigneten Drehort, um die malerische Heimat der Hobbits auf Leinwand zu bannen. Sie fanden ihn schließlich bei Matamata.
Bei einem Überflug entdeckten sie die grünen sanften Hügel, und begannen bereits im März 1999 damit, Jacksons Vision des Auenlandes umzusetzen. Der Ort eignete sich unter anderem, weil es hier keinerlei Strommasten oder sonstige Bebauung gab. Die neuseeländische Armee half bei der Entstehung des Filmsets, und schon nach kurzer Zeit standen auf einer Fläche von knapp fünf Hektar 39 der romantischen Hobbit-Häuser. Im Dezember desselben Jahres begannen dann die insgesamt dreimonatigen Dreharbeiten, die den Ort unsterblich machen sollten.
Dabei wäre es fast nie dazu gekommen: Nach Ende des Drehs ließ man nämlich einen Teil der Kulissen wieder abreißen. Zum Glück jedoch nicht alles, und so begannen 2002 die ersten Touren durch die Filmheimat der Hobbits. Die Version, die heute noch Besucher begeistert, entstand schließlich beim Dreh der „Hobbit“-Trilogie, die die Vorgeschichte zu „Herr der Ringe“ bildet. Bei einer zweistündigen Führung können Filmfans in Matamata das „echte“ Auenland erkunden, eine Einkehr im legendären Pub „Der Grüne Drachen“ inklusive.
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So viel kosten Touren durch das Hobbit-Dorf Hobbingen
Wenig verwunderlich sind die Touren laut den Betreibern stets stark nachgefragt, weswegen eine Vorab-Reservierung online empfohlen wird. Nur mit einer geführten Tour darf man das Filmset auch überhaupt betreten. Neben der Standard-Führung haben Touristen auch die Möglichkeit, Besuche mit einem Essen zu einem Aufpreis zu buchen. Günstig ist der Besuch in Hobbingen allerdings nicht: Das Standardpaket mit der etwa zweistündigen Tour kostet umgerechnet aktuell etwa 53 Euro. Für jedes Extra zahlt man natürlich noch mehr.
Wer die Heimat der Hobbits einmal auf eine andere Weise kennenlernen möchte, kann hier an einem Halbmarathon teilzunehmen. Dieser findet das nächste Mal am 25. März 2023 statt.