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Tödliche Falle

Im „Nevada-Dreieck“ verschwanden bereits 2000 Flugzeuge

Nevada-Dreieck
Das Nevada-Dreieck erstreckt sich zwischen den US-Bundesstaaten Kalifornien und Nevada. Hier befinden sich auch die für Flieger besonders gefährlichen Berge der Sierra Nevada (Symbolfoto) Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

9. Februar 2024, 15:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Zwischen den US-Bundesstaaten Kalifornien und Nevada erstreckt sich ein etwa 65.000 Quadratkilometer großes, unzugängliches Gebiet. Hier verschwanden in den letzten 60 Jahren auf teils mysteriöse Weise mehr als 2000 Flugzeuge. Die Vorfälle haben dem Ort den Namen „Nevada-Dreieck“ eingebracht. Nicht Wenige vermuten, sie könnten mit der Nähe zu einem legendären Militär-Sperrgebiet zusammenhängen.

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Zwischen den US-Städten Las Vegas, Reno und Fresno befindet sich einer der mysteriösesten Orte der gesamten Vereinigten Staaten. Man könnte auch sagen: einer der gefährlichsten. Denn in dem insgesamt etwa 65.000 Quadratkilometer großen Gebiet, das sich über die Bundesstaaten Kalifornien und Nevada erstreckt, verschwanden in den letzten 60 Jahren mehr als 2000 Flugzeuge. Oft wurden die Unglücks-Maschinen nie gefunden, was dem Gebiet den Namen „Nevada-Dreieck“ einbrachte.

Innerhalb des Nevada-Dreiecks befinden sich laut dem Luftfahrt-Magazin „Plane&Pilot“ die Berge der Sierra Nevada. Genauso wie die drei Nationalparks Yosemite, Kings Canyon und Sequoia. Doch es ist die Nähe zu einem anderen Ort, der den Mythos um das Nevada-Dreieck vermutlich noch stärker befeuert hat. Denn an seiner Ostflanke, zwischen Las Vegas und Reno, befindet sich die legendäre Area 51. Das militärische Hochsicherheitsgebiet ist bis heute einer der geheimsten Orte der Welt und gibt seit jeher Anlass zu den teils wildesten Spekulationen. Nicht Wenige vermuten, hier würden Beweise für außerirdisches Leben versteckt, oder gar mit Aliens kommuniziert.

Schoss das US-Militär die Maschinen ab?

Zwar liegt die Area 51 nur am, und nicht im Nevada-Dreieck. Doch nicht nur Verschwörungstheoretiker äußerten in der Vergangenheit mehrfach laut den Verdacht, zumindest einige der verschwundenen Flugzeuge könnten vom US-Militär abgeschossen worden sein. Kamen sie der Militär-Sperrzone zu nah und „verschwanden“ deshalb? Nun, vielleicht ließen sich tatsächlich einige der Vorfälle damit erklären. Doch rechnet man alle in den vergangenen 60 Jahren verschwundenen Maschinen zusammen, so kommt man bei über 2000 auf durchschnittlich drei Unglücke pro Monat.

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In den vergangenen sechs Dekaden gab es viele mysteriöse Vorfälle rund um das Nevada Dreieck. Doch keiner von ihnen sorgte wohl für so viel weltweites Aufsehen wie das Verschwinden des Milliardärs und erfahrenen Hobby-Piloten Steve Fosset. Laut der Nachrichtenseite „News“ hob Fosset am 3. September 2007 mit seiner Maschine, einer Bellanca Super Decathlon, von einer privaten Landepiste im Smith Valley, Nevada, ab. An seinem Ziel kam er jedoch nie an. Wenig später startete die größte jemals dagewesene Suchaktion seit dem Zweiten Weltkrieg.

Der berühmteste Tote im Nevada-Dreieck

Fast das gesamte, größtenteils sehr schwer zugängliche Terrain des Nevada-Dreiecks wurde von Suchtruppen durchkämmt. Die Aktion kostete etwa 700.000 US-Dollar. Doch sie verlief erfolglos, weder Fosset noch sein Flugzeug tauchten auf. Allerdings wurden während der Suche gleich acht Stellen entdeckt, an denen andere Maschinen verunglückt waren. Erst ein gutes Jahr später fand ein Wanderer Fossets Personalausweis. Schließlich machte man so auch die Absturzstelle aus. Gute 100 Kilometer entfernt von dem Ort, wo er abgehoben hatte.

Nevada-Dreieck
Das berühmteste Opfer des Nevada-Dreieck war wohl Milliardär Steve Fosset. Das Wrack seines Flugzeugs wurde erst ein Jahr nach dem Absturz gefunden. Foto: Getty Images

Auch zwei Knochen entdeckte man, die per DNA-Probe später zweifellos Fosset zugeordnet werden konnten. Bereits ein gutes Jahr vorher hatte man ihn offiziell für tot erklärt. Doch wie konnte ein solch erfahrener Pilot abstürzen? Warum kommt es im Nevada-Dreieck immer wieder zum Verschwinden von Flugzeugen, die sich später nicht selten als tödliche Unfälle herausstellen? Professor Kelly Richmond vom Wüsten-Forschungsinstitut in Reno gab darauf dem US-Radiosender „Nevada Public Radio“ eine verblüffende Antwort.

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Tödliche „Berg-Wellen“

Schuld an vielen der zahllosen Unglücke sei demnach vermutlich ein Windphänomen namens „Berg-Wellen“. Treffen schnelle, vom Pazifik kommende Winde auf die steilen Berghänge der Sierra Nevada, können sie vor allem kleine Flugzeuge schnell in die Höhe heben. Genau wie eine Welle einen Surfer. Auf der anderen Seite des Berges könne dann mitunter ein genau gegenteiliger Effekt einsetzen. Dieser zieht Flugzeuge mit massiver Kraft zu Boden. In kürzester Zeit verlieren sie so Hunderte Meter an Höhe, und stürzen schließlich schlimmstenfalls ab. Richmond vergleicht diesen Effekt mit einem Objekt, dass die Niagara-Fälle hinabgezogen wird.

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Nicht selten seien aber auch schlicht Fehler des jeweiligen Piloten mit schuld an einem Absturz im Nevada-Dreieck. Besonders jene mit weniger Flugerfahrungen könnten dann bei Turbulenzen über der Sierra Nevada die Nerven verlieren. Doch warum verschwinden so viele der mutmaßlich verunglückten Maschinen scheinbar spurlos und teils für immer? Daran sei laut Richmond vor allem das größtenteils ungangbare Gelände der Berge schuld. Stürzt ein Flugzeug an einer Stelle ab, zu der selbst Rettungskräfte nur schwer oder keinen Zugang haben, dann bleibt es natürlich offiziell verschwunden.

Am Ende spielen vermutlich all diese Effekte zusammen eine Rolle: das wechselhafte Wetter, der Erfahrungsgrad eines Piloten sowie die Beschaffenheit des Terrains. Und genau wie man Steve Fossets Maschine schließlich entdeckte, liegen wahrscheinlich auch alle anderen Wracks der verschwundenen Flugzeuge irgendwo da draußen. In der Weite des Nevada-Dreiecks, einem der geheimnisvollsten Orte der USA.

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