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Noch Geheimtipps

Schnell hin! 6 Orte, die man besuchen sollte, bevor es alle tun

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Maike Grunwald

23. November 2015, 16:06 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Diese Urlaubsziele sind im Kommen: Wir zeigen sechs spannende und schöne Orte auf der Welt, die ganz sicher nicht mehr lange Geheimtipps bleiben werden. Wer sie noch als Insider erleben will, sollte schnell sein.

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Einige erinnern sich noch an die Zeiten, in denen Prag noch ein Insider-Tipp war, oder als nur Hippies und Backpacker nach Goa und Koh Samui reisten. Es gibt Orte, die einfach zu attraktiv sind, um lange Geheimtipps zu bleiben. Wir stellen sechs Reiseziele vor, die man möglichst bald besuchen sollte – um dann später, wenn sie berühmt sind, sagen zu können: „Klar, kenne ich. Da war ich schon, als es noch ein Insidertipp war.“

Wrocław (Breslau) in Polen

„Die Blume Europas“, wie man die blühende Handels- und Universitätsstadt im Laufe ihrer mehr als 1000 Jahre währenden Geschichte nannte, begeistert Städtetrip-Besucher mit ihrem lebendigen Studentenleben, den vielen Brauereien, Restaurants, Kneipen mit Live-Musik und charmanten Cafés in den malerischen Altstadt-Gassen rings um den Rynek, dem wunderschönen alten Marktplatz mit dem gotischen Rathaus. Die Oder und ihre Nebenflüsse prägen die Wasser-Stadt mit ihren zwölf Inseln und mehr als 100 Brücken. Dominsel und Sandinsel sind mit ihren acht prächtigen gotischen und barocken Kirchen eine Oase der Ruhe, während rings um den Marktplatz quirliges Nachtleben lockt.

Trotz ihrer Schönheit und Attraktionen war Breslau unter Städtetouristen aus dem Ausland kaum bekannt – bis sie zur Europäischen Kulturhauptstadt 2016 ernannt wurde. Seitdem ist die mit zahllosen putzigen Bronze-Zwergen geschmückte Studentenstadt in aller Munde. Für kommendes Jahr wird denn auch ein regelrechter Touristenboom erwartet, wie übrigens in ganz Polen, das als Land unter den Top 10 im „Best in Travel 2016”-Ranking des „Lonely Planet” gelandet ist.

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Loei in Nord-Thailand

Jeder kennt Bangkok, Phuket, Koh Samui – aber wer hat schon von Loei gehört? In der nordöstlichen Provinz am großen Fluss Mekong, direkt an der Grenze zu Laos, erleben Reisende das ursprüngliche Thailand. Selbst Kenner der Metropole Bangkok, der Küsten und Inseln mit ihren weißen Traumstränden lernen Thailand in Loei noch einmal ganz neu kennen – mit bisher unbekannten, faszinierenden Facetten.

Neue Direktflug-Verbindungen von Bangkok International Airport zum Flughafen von Loei verkürzen die bisher umständliche Anreise und werden dafür sorgen, dass mehr Touristen das Gebiet entdecken. Dieses Jahr stellte das thailändische Tourismusbüro außerdem neue Konzepte und Reiserouten vor, um die bislang wenig bekannten und teilweise touristisch kaum erschlossenen Highlights erlebbar zu machen. Nachhaltigkeit und Begegnungen mit der Bevölkerung sollen die Reise zu etwas Besonderem machen.

So können Urlauber zusammen mit Jugendlichen aus den Dörfern fröhlich-bunte Geistermasken für das spektakuläre „Phi Ta Khon”-Festival herstellen, auf einer Bio-Reisplantage neue Pflanztechniken erlernen und bei einem Besuch im Dorf der Tai Dam, einem seltenen Volk, das ganz in Schwarz gekleidet ist, deren besondere Kultur kennenlernen. In Chiang Khan nehmen Besucher an der Speisung der buddhistischen Mönche und an glücksbringenden Tempel-Zeremonien teil, die mit einer romantischen Fahrt auf dem Mekong ausklingen. Sobald die ersten Touristen mit diesen Erlebnissen nach Hause kommen, wird sich der Zauber der Region herumsprechen – und Loei möglicherweise das neue In-Ziel für Reisende sein, die das Besondere suchen.

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Sonnenuntergang am Mekong in Loei. Foto: Getty Images

Bonito in Brasilien

Schnorcheln in glasklaren Flüssen bei 70 Meter Sichtweite, lustige Äffchen, bunte Papageien und Tukane in freier Wildbahn beobachten, idyllische Wasserfälle bestaunen, paradiesische Lagunen und Höhlen erkunden, in natürlichen Pools entspannen: Das alles können Besucher des traumhaft schönen Feuchtgebietes Pantanal, das zum Unesco-Welterbe zählt. Um das Paradies zu erhalten, legen die Veranstalter vor Ort Wert auf nachhaltigen Tourismus. So finden die Ausflüge in kleinen Gruppen statt, deren Teilnehmerzahl streng begrenzt ist, unter der Leitung von ortskundigen Führern, die auf Naturschutz achten.

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Die Flüsse um Bonito zählen zu den klarsten der Welt. Foto: Getty Images

Für viele Insider ist die Landschaft um die Stadt Bonito (übersetzt: „schön”) wirklich die schönste der Welt. International gesehen ist sie dennoch wenig bekannt. Die Ausflüge in die paradiesische Umgebung sind nicht auf Massentourismus ausgelegt, und das Natur-Idyll steht im Schatten eines viel berühmteren Reisezieles, dem Amazonasgebiet. Dorthin reisen die meisten Naturtouristen, die nach Brasilien kommen. Doch es wird nicht lange dauern, bis sich der Geheimtipp herumgesprochen hat.

Auch interessant: Bonito in Brasilien – Tipps für einen der schönsten Orte Südamerikas

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Lagoa Misteriosa heißt diese Lagune in Bonito. Foto: Getty Images

Chennai (Madras) in Indien

Bisher galt die Hauptstadt von Tamil Nadu eher als Durchgangsmetropole für andere attraktive Orte in Südindien und wurde nur selten selbst als lohnenswertes Ziel wahrgenommen. Dabei hat Chennai, auch Madras genannt, viel zu bieten: Hindutempel mit vielen Statuen, Moscheen, Forts und Kirchen aus der britischen Kolonialzeit, Institute für traditionellen indischen Tanz, spannende Museen und einen Stadtstrand, der Tag und Nacht voller Leben ist. Außerdem ist Madras‘ Vorort Kodambakkam als „Kollywood“ bekannt: Dort sitzt Indiens zweitgrößte Filmindustrie nach „Bollywood“ in Bombay.

Mit der Eröffnung der neuen U-Bahn „Chennai Metro” im Juni 2015 und deren weiterem Ausbau hofft Chennai zu einer Stadt auf derselben Stufe wie Neu-Delhi, Mumbay (auch: Bombay) oder Kalkutta aufzusteigen, schreibt die Zeitung „The Hindu“.

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Der Kapaliswarar-Tempel in Chennai. Foto: Getty Images

Mongolei

Urlaub in der Mongolei, das klingt immer noch exotisch. Karge Landschaft, weite Wege, eine kurze Saison, wenig Komfort und Schwierigkeiten mit der Sprache: Solche Assoziationen machten dieses faszinierende Land eher für Abenteurer attraktiv. Doch immer mehr Urlauber entdecken die Mongolei als Ziel mit einer atemberaubenden, vielseitigen Natur und spannenden Kultur.

Stolz präsentierte sich die Mongolei mit ihren Attraktionen 2015 als Partnerland der weltweit wichtigsten Tourismusmesse ITB in Berlin und rückte damit in den Fokus der Tourismus-Branche. Und das ist nur der Anfang, denn das Land hat ehrgeizige Ziele: Bis 2020 soll der Anteil des Tourismus am Bruttoinlandsprodukt von jetzt 5,3 auf 14 Prozent wachsen.  Zusätzliche Flugverbindungen und ein neuer internationaler Flughafen nahe der Hauptstadt Ulan Bator sowie ein abwechslungsreiches Angebot mit Festivals und Veranstaltungen sollen weitaus mehr Touristen anlocken als bisher.

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Regenbogen im Orchon-Tal in der Mongolei. Foto: Getty Images
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Ruanda

Mehr als 20 Jahre nach dem tragischen Völkermord wird das kleine afrikanische Land immer noch eng mit den schrecklichen Ereignissen verknüpft. Aber: Seitdem hat sich Ruanda stark entwickelt, einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt und sich einen Namen als eines der sichersten, saubersten und schönsten Reiseländer Afrikas gemacht.

Heute gilt es als Top-Reiseland für nachhaltigen Natur-Tourismus: Im Vulcanoes-Nationalpark können Besucher bei einer Wanderung durch den Bergregenwald die seltenen Berggorillas in ihrer natürlichen Umgebung sehen – wie einst Dian Fossey im Film „Gorillas im Nebel”. Der Nyungwe-Nationalpark lockt mit 13 Affenarten, 275 Vogel-, 240 Baum- und 140 Orchideenarten, Leoparden, Serval-Raubkatzen, Chamäleons, Waldantilopen und riesigen Schmetterlingen. Noch gilt das „Land der Tausend Hügel” als Geheimtipp, doch das wird nicht lange so bleiben. Namhafte Reiseverlage empfehlen Ruanda bereits als Top-Reiseland.

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Ein Berggorilla im Urwald Ruandas. Foto: Getty Images
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