Direkt zum Inhalt wechseln
logo Deutschlands größtes Online-Reisemagazin
Soho House, Milk & Honey & Co.

6 Private Member Clubs und wie man reinkommt

Die heutigen Private Member Clubs à la Soho House sind die Weiterentwicklung der britischen Gentlemen’s Clubs
Die heutigen Private Member Clubs à la Soho House sind die Weiterentwicklung der britischen Gentlemen’s Clubs. Foto: Getty Images
Julika Frontzeck

1. Juni 2016, 11:30 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Fotos sind nicht erlaubt. Und auch Handys werden nur sehr ungern gesehen. Denn wo die Reichen und Berühmten dieser Welt ihre Freizeit verbringen, gilt absolute Diskretion. Vor rund drei Jahren ging das Berliner Soho House durch die Presse, als Madonna dort während ihrer Deutschland-Tour residierte. Und auch George Clooney soll in dem Privat-Club während seiner Dreharbeiten in Berlin über ein Jahr gewohnt haben. Aber was genau sind eigentlich „Private Member Clubs“? Und noch viel wichtiger – wie kommt man rein?

Artikel teilen

Die heutigen Private Member Clubs à la Soho House sind die Weiterentwicklung der britischen Gentlemen’s Clubs. Für die angesehenen Herren gehörte es ab dem 18. und 19. Jahrhundert zum guten Ton, Mitglied einer solchen Gemeinschaft zu sein. So hatten Intellektuelle, Künstler, Diplomaten und Freigeister die Möglichkeit, unter sich zu sein, denn die häufig aufwendig eingerichteten Bars, Restaurants und Hotelzimmer waren eben nur Mitgliedern vorbehalten – alle anderen blieben ausgeschlossen. Die Aufnahme in den exklusiven Kreis war meist nur möglich, wenn man von einer Person, die bereits Mitglied war, vorgeschlagen wurde – und selbst das war keine Garantie.

Die besten Deals & Storys: Jetzt für den TRAVELBOOK-Newsletter anmelden!

Nicht jeder kommt rein

Auch heute bemühen sich viele Stars und Sternchen, Mitglied eines sogenannten Private Member Clubs zu werden – manchmal allerdings auch ohne Erfolg. Denn Reichtum und Ruhm allein reichen bisweilen nicht. Beispielsweise soll Kim Kardashians Mitgliedsantrag gleich mehrmals vom Soho House L. A. abgelehnt worden sein.

Wie auch früher in den Gentlemen’s Clubs ist es auch heute oft noch so, dass man von einem Mitglied empfohlen werden muss. Zudem müssen Anwärter häufig Fragebögen ausfüllen, die zeigen sollen, ob  man sich für eine Mitgliedschaft eignet. Gefragt werden Dinge wie „Worüber kannst du lachen?“, „Was ist dein Lieblingsbuch“ und „Warum solltest du Mitglied werden?“. Die Antworten werden angeblich genau analysiert.

Über die genauen Gründe für eine Aufnahme oder Ablehnung eines Mitgliedsantrags bewahren die Private Member Clubs Stillschweigen. Unter anderem wird darauf geachtet, dass die potentiellen Neu-Mitglieder hinsichtlich ihres Berufes oder ihrer Interessen reinpassen. Im King’s Head Club in London etwa haben Börsenhändler kaum eine Chance, aufgenommen zu werden – hier sind Kreative und Künstler unter sich.

Bild konnte nicht geladen werden
Dachterasse im Soho House Berlin. Foto: Soho House Berlin

Auch interessant: Partygänger haben gewählt! Das sind die 100 besten Clubs der Welt

Keine Fotos, STRIKTE DRESSCODES

Wer es einmal in die illustre Gesellschaft eines Private Member Clubs geschafft hat, muss sich in den Räumen des Clubs an bestimmte Vorschriften halten. Jeder Member Club hat seine eigenen Regeln, wie etwa ein Sprecher des Soho House Berlin auf Nachfrage von TRAVELBOOK erklärt: „Handys sind bei uns im Barbereich nur sehr ungern gesehen, und Telefonieren sowie Fotos machen ganz klar verboten.“ Für wichtige Telefonate gebe es einen gesonderten Bereich. „Wer allerdings doch beim Knipsen oder Telefonieren erwischt wird, wird gebeten, unsere Bar zu verlassen“, sagt der Soho-House-Sprecher.

Auch im Dracula’s Ghost Riders Club in St. Moritz dürfen Besucher weder fotografieren noch filmen. Zudem herrscht ein strikter Dresscode. So müssen sich die Damen „elegant“ kleiden, Männer sollten in Jackett und Shirt oder Rollkragenpullover erscheinen und „förmliches“ Schuhwerk tragen – also bloß keine Turnschuhe. Generell wird ein gutes Benehmen im Club erwartet.

TRAVELBOOK hat sechs Private Member Clubs weltweit genauer unter die Lupe genommen und verrät, wie man reinkommt, was die Mitgliedschaft kostet und wen man dort trifft.

1. SOHO HOUSE BERLIN

WO? Das Soho House ist ein internationaler Private Member Club, der unter anderem in London, Berlin, Istanbul, New York und Los Angeles Dependancen hat.
WAS? Bar, Restaurant, Hotel, Club, Fitness- und Wellnessbereich und meist schicke Rooftop-Pools
WIE? Zwei Mitglieder müssen Sie vorschlagen und dann für Sie bürgen. Mitgliedsantrag online ausfüllen und dann heißt es: Daumen drücken! Falls es mit der Mitgliedschaft nicht klappt: Member dürfen immer zwei Begleitpersonen mitnehmen.
WIE VIEL? Der jährliche Beitrag variiert zwischen „Local House“ (1200 Euro) und „Every House“ (1500 Euro). Unter 27-Jährige zahlen die Hälfte.
WER? Von Schauspielern über Topmodels bis hin zu Popstars, dazu Berliner Kreative und Medienschaffende, hier ist alles vertreten. Schon gesehen wurden unter anderen Til Schweiger, Gwyneth Paltrow, Madonna, George Clooney, Erin Heatherton.

Instagram Platzhalter
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

2. MILK & HONEY

WO? London und New York
WAS? Eine große Cocktailbar mit aufwendig designten Sitzecken, kleine Snacks und ein „Spielraum“ mit Gesellschaftsspielen, Musikanlage und Flatscreen.
WIE? Mitglied wird man ohne großes Auswahlverfahren, einfach online den Antrag ausfüllen. Nicht-Mitglieder haben die Chance, einen Tisch zu reservieren.
WIE VIEL? Etwa  570 Euro pro Jahr, unter 30 Jahren zahlen Mitglieder nur 355 Euro
WER? Selena Gomez, Zoey Deschanel

https://instagram.com/p/wwf-29Oo8I

3. SILENCIO

WO? Paris
WAS? Bar, Club, Galerie, Kino mit 24  Sitzplätzen, Bühne für Shows ­– alles von Regisseur David Lynch in Gold-Schwarz designt und eingerichtet. Eine Mitgliedschaft ermöglicht Zutritt zu Modenschauen, Ausstellungen, Filmpremieren, Konzerten.
WIE? Das Auswahlverfahren läuft über einen Online-Fragebogen. Nicht-Mitglieder haben nach 24 Uhr die Chance, einen Tisch zu ergattern; Mitglieder können Begleitpersonen mitbringen.
WIE VIEL? Zwischen 900 und 1680 Euro jährlich, variiert nach Art der Mitgliedschaft, für unter 30-Jährige gibt’s Vergünstigungen.
WER? Kanye West, Olsen Twins, Lindsay Lohan…

https://instagram.com/p/wB2JGPSZxm

4. THE CUCKOO CLUB

WO? London
WAS? Restaurant, Bar und Club in coolem Ambiente
WIE? Mitglied werden Sie bestenfalls durch Einladung des Managers. Anderenfalls können Sie von anderen Mitgliedern vorgeschlagen werden, worauf ein Auswahlverfahren anhand eines Fragebogens folgt. Mitglieder dürfen Begleitungen mitbringen.
WIE VIEL? Der Cuckoo Club äußerte sich bisher nicht zu den Kosten der Mitgliedschaften, der Beitrag soll aber bei rund 1000 Euro im Jahr liegen.
WER? Rihanna, Eva Longoria, Paris Hilton, Misha Barton, Nicole Scherzinger

https://instagram.com/p/0g6mY6IOfp

5. Annabel’s

WO? London
WAS? Restaurant, Cocktailbar und Club. Fast täglich exklusive Events wie private Konzerte von Lady Gaga, Gesprächsrunden mit Künstlern, Wissenschaftlern oder Modeschaffenden, Backgammon-Abende.
WIE?
Mitglied werden Sie nur durch eine schriftliche Bewerbung in Verbindung mit zwei schriftlichen Empfehlungen von anderen Mitgliedern.
WIE VIEL? Jährlich 1770 Euro, unter 30-Jährige zahlen etwa 500 Euro.
WER? Kate Moss, Goldie Hawn, Tom Cruise, Rita Ora.

Instagram Platzhalter
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.
Mehr zum Thema


Dracula’s ghost riders Club

WO? St. Moritz
WAS?
Gegründet 1974 von Gunter Sachs, heute ist dessen Sohn Rolf Präsident. Hotspot für exklusive Partys mit Platz für maximal 150 Personen.
WIE?
Abgesehen vom jährlichen „Festival da Jazz“ bleiben Mitglieder des Clubs und deren Freunde laut Website ausschließlich unter sich. Zu Fragen über Preise und Kriterien der Mitgliedschaften erklärte Club-Manager Chris R. Walti gegenüber TRAVELBOOK: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aus Gründen der Diskretion gegenüber unseren Mitgliedern keinerlei Informationen über unseren Club herausgeben.“
WER? Nicht bekannt

Instagram Platzhalter
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.