1. Dezember 2022, 15:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Hochhäuser und Wolkenkratzer sind aus vielen Städten der Welt nicht mehr wegzudenken und sorgen dafür, dass der Bau in die Höhen für mehr Lebensraum auf kleiner Fläche sorgt. Aber haben Sie schon von einem horizontalen Wolkenkratzer gehört? In Chongqing in China wurde ebenso ein Gebäude gebaut. TRAVELBOOK hat es sich näher angeschaut.
Besonders in bevölkerungsreichen Städten finden sich oft platzsparende Wolkenkratzer. Denn wenn die Fläche am Boden nicht mehr reicht, wird eben in die Höhe gebaut. Architekten aus aller Welt machen aus diesen Gebäuden wahre Kunstwerke und lassen sich immer neue ausgefallene Ideen für architektonische Besonderheiten einfallen. Auch Architekt Moshe Safdie hatte bei der Planung der Raffles City in Chongqing eine einzigartige Idee: Warum keinen horizontalen Wolkenkratzer bauen?
Chongqing – die flächenmäßig größte Stadt der Welt
Die Raffles City befindet sich in der Stadt Chongqing im Südwesten Chinas. Mit einer Fläche von ungefähr 82.000 Quadratkilometern ist Chongqing beinahe so groß, wie Österreich – und damit flächenmäßig die größte Stadt der Welt. Dazu muss man allerdings sagen, dass zu dieser Fläche auch Bezirke und Regionen außerhalb der Kernstadt zählen. Insgesamt leben in Chongqing circa 32 Millionen Menschen. Seit 1997 ist die Stadt samt Umland ein eigenständiger Stadtstaat, wie „WELT“ in einer Dokumentation berichtet.
Auf diese Reform ist auch Chongqings Größe und Bevölkerung zurückzuführen. Vormals als Bauern auf dem Land tätige Bürger zogen ins Stadtinnere – und Wolkenkratzer schossen wie Pilze aus dem Boden. „In 10 Jahren wuchsen hier 500 Wolkenkratzer in den Himmel“, heißt es in der Dokumentation zu der rasanten Entwicklung der Stadt. Mittlerweile zählt Chongqing zu den Städten mit den meisten Hochhäusern weltweit.
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Der horizontale Wolkenkratzer der Raffles City
Die Raffles City liegt am Zusammenfluss der beiden Flüsse Jangtse und Jialing. Architekt des Megaprojekts ist Moshe Safdie mit seiner Firma „Safdie Architects“. Laut der Website des Unternehmens besteht die Raffles City aus insgesamt acht Hochhäusern. Die sechs südlichen Gebäude sind 250 Meter hoch, die zwei nördlichen erreichen eine Höhe von 350 Metern. Die Nutzung der Gebäude der Raffles City ist divers. Fünf Hochhäuser, darunter einer der nördlichen Türme, sind mit Wohnräumen ausgestattet. Der zweite der nördlichen Türme wird bis zur Höhe des horizontalen Wolkenkratzers als Bürogebäude genutzt und darüber als Hotel. In den übrigen Gebäuden befinden sich ebenfalls Büros, wobei ein Hochhaus sowohl Büros als auch möblierte Apartments beinhaltet.
Der horizontale Wolkenkratzer „Crystal“ befindet sich in 250 Metern Höhe und ist 300 Meter lang. Er erstreckt sich über die Dächer vier der südlichen Häuser der Raffles City. Auf 10.000 Quadratmetern Innenfläche ist ganzjährig ein angelegter Garten für die Besucher zugänglich. Außerdem befinden sich dort Restaurants, Bars, eine Hotellobby, Veranstaltungsräume und ein Clubbereich für Mitglieder mit einem 50 Meter langen Infinity-Pool.
Für den Bau der abgerundeten Glasfassade des Crystals wurden 3000 Glasscheiben und 5000 Aluminiumpaneele verwendet. Übrigens: Wen die Konstruktion der Raffles City mit ihrer „Himmelsbrücke“ an das Resort Marina Bay Sands in Singapur erinnert, der liegt richtig. Denn beide Gebäude basieren auf Entwürfen derselben Architekten.