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Krypta ist „dekoriert“ mit den Knochen von 4000 Toten

Italiens wohl gruseligste Touristen-Attraktion

Nostra Signora della Concezione
In Rom befindet sich eine besonders schauerliche Touristenattraktion: In der Kirche Nostra Signora della Concezione ruhen die sterblichen Überreste von 4000 Kapuziner-Mönchen Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

3. Dezember 2021, 11:15 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Krypta in der Kirche Nostra Signora della Concezione ist die wohl gruseligste Touristenattraktion in ganz Rom. Denn ihre Wände sind auf ganz besondere Weise „geschmückt“ – und zwar mit den Knochen von 4000 toten Kapuziner-Mönchen.

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In Rom, nahe des Palazzo Barberini, befindet sich eine der unheimlichsten Touristenattraktionen in ganz Italien. Gemeint ist die Krypta in der Kirche Nostra Signora della Concezione. Auch bekannt als Santa Maria della Concezione, ist sie von außen eher ein unscheinbares Gebäude, an dem nicht Wenige wohl einfach vorbei gehen würden. Zumal es in Rom ja an spektakulären Gotteshäusern nun wirklich nicht mangelt. Doch unter der Erde erwartet Besucher ein einmaliger, aber wahrlich gruseliger Anblick.

Denn die Krypta der Nostra Signora della Concezione ist über und über„dekoriert“ mit menschlichen Knochen. Sie bedecken die Wände, „zieren“ die Decken, sind zu kunstvollen Ornamenten angeordnet. Laut der touristischen Seite „Civitatis Rome“ befinden sich hier die sterblichen Überreste von nicht weniger als 4000 Menschen. Bei ihnen handelt es sich sämtlich um verstorbene Kapuziner-Mönche – einige Ihrer Skelette hängen als schaurige „Haupt-Attraktion“ sogar von den Wänden, gewandet in ihre alten Kutten.

Die Toten mussten „umziehen“ 

Nostra Signora della Concezione
In der Kapuzinergruft ruhen die Toten zu makabren Kunstwerken arrangiert Foto: Getty Images

Doch wie entstand Italiens wohl unheimlichste Touristenattraktion? Der Kapuziner-Kardinal Antonio Marcello Barberini ließ demnach Nostra Signora della Concezione als Teil eines Konvents von 1626-31 erbauen. Nachdem die Kirche fertig gestellt war, verfügte er, dass der Orden hierher umziehen sollte. Und zwar mitsamt allen bisher verstorbenen Brüdern. Diese wurden also ausgegraben, und in die Krypta des neu entstandenen Gotteshauses „verlegt“.

Auch interessant: Capela dos Ossos: Portugals unheimliche Knochenkapelle

Doch hier wurden sie nicht einfach wieder bestattet, sondern blieben der Nachwelt auf makabre Weise erhalten. Warum auch immer, entschloss man sich nämlich, mit ihren Knochen die Krypta, nun ja, zu „dekorieren“. Auf diese Weise entstanden in den kleinen Kapellen der Gruft aus den sterblichen Überresten Knochen-Kunstwerke, die religiöse Motive darstellen. Die Kirche Nostra Signora della Concezione wurde so zu einem schaurigen Besuchermagneten.

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Inspiration für andere Knochenkirchen

Mutige werden „Atlas Obscura“ zufolge in der Krypta mit einem sinisteren Sinnspruch begrüßt. Demnach steht auf einer Plakette der Spruch: „Was du jetzt bist, waren wir einst auch, was wir jetzt sind, wirst du einst sein“. Besonders skurril ist aber die Tatsache, dass jede der kleinen Kapellen der Krypta nur ganz bestimmte Knochen beinhaltet. So gibt es eine, die mit Schädeln verziert ist, in einer anderen befinden sich dafür ausschließlich Beckenknochen.

Die sterblichen Überreste in der Krypta von Nostra Signora della Concezione befinden sich in einem erstaunlich guten Zustand. Und das trotz der Tatsache, dass die ersten Knochen bereits auf das Todesjahr 1528 zurück datieren. Letztmals 1870 hat man hier verstorbene Ordensbrüder beigesetzt. Und so wurde die Krypta wohl auch zum Vorbild für ein ganz ähnliches, ähnlich makabres Gotteshaus: die Knochenkirche von Sedletz im heutigen Tschechien. Auch im Rest vom Europa gibt es vergleichbare Orte, zum Beispiel die Capela dos Ossos in Portugal.

Auf dem Portal Tripadvisor zeigen sich Besucher tief beeindruckt von der Krypta von Nostra Signora della Concezione. „An diesen Besuch wird man sich definitiv erinnern“, meint ein User. Ein zweiter schreibt: „Schön, aber auf verstörende Art und Weise.“ Ein Dritter fügt hinzu: „Bilder von diesem Ort werden ihm nicht einmal ansatzweise gerecht.“ Laut der offiziellen Webseite der Kirche ist die Krypta jeden Tag geöffnet, ein Besuch hier und einem angeschlossenen Museum kostet 8,50 Euro.

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