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Touristen-Attraktion in den USA

Alcatraz – berühmt-berüchtigte Gefängnisinsel vor San Francisco

Alcatraz Insel Gefängnis
Die Gefängnisinsel Alcatraz liegt zwar nur 1,5 Kilometer von San Francisco entfernt, dennoch galt sie als fluchtsicher Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

7. Dezember 2020, 6:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Alcatraz galt lange Zeit als das berüchtigtste Hochsicherheitsgefängnis der USA – und wurde nach seiner Schließung im Jahr 1963 durch Filme weltberühmt. Mittlerweile ist Alcatraz eine beliebte Touristen-Attraktion.

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Manche nennen Alcatraz „Fels der Verzweiflung“, andere „Insel des Teufels“. Vor allem diejenigen natürlich, die auf der Gefängnisinsel vor San Francisco ungemütliche Lebensjahre verbringen mussten. Al Capone zum Beispiel. Der berühmte Verbrecher aus den USA hatte fünf Jahre lang Gelegenheit, in Alcatraz über seine Vergehen nachzudenken. Vermutlich dachte er aber hauptsächlich darüber nach, wie man von der Insel fliehen könnte. Gelungen ist das allerdings niemandem, der in dem 1933 eingerichteten und 1963 geschlossenen Gefängnis einsaß. Alcatraz galt als fluchtsicher.

Alcatraz – Name und Geschichte

Seinen Namen bekam Alcatraz im 16. Jahrhundert, als die ersten Spanier auf der 500 Meter langen und bis zu 41 Meter hohen Insel ankamen. Sie entdeckten so viele Braunpelikane, dass sie die Insel nach den Tieren benannten. Später diente der Fels („The Rock“) als Befestigungsanlage, bevor diese während des Amerikanischen Bürgerkriegs erst zur Haftanstalt und 1933 dann zu einem Hochsicherheitsgefängnis umgebaut wurde.

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1576 Häftlinge saßen zwischen 1933 und 1963 in Alcatraz ein, zur gleichen Zeit waren es maximal 250.

Altcatraz Gefängnis
Zellenblock in Alcatraz Foto: Getty Images

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Der Aufenthalt im Gefängnis, der im Schnitt zehn Jahre dauerte, ist mit dem Wort „ungemütlich“ nur ansatzweise zu beschreiben. Die Zellen, in denen die Häftlinge 18 bis 23 Stunden pro Tag verbrachten, waren nur 1,50 mal 2,70 Meter groß und enthielten nichts außer einem Waschbecken, einer Toilette und einem Bett.

Arbeit als Privileg

Arbeit war ein Privileg, das man sich verdienen musste. Zeitungen, Radio oder Fernseher zur freien Verfügung gab es nicht, Besuch nur einmal pro Monat. Einziger Luxus waren warme Duschen. Und die auch nur, um zu verhindern, dass sich Fluchtwillige mit kalten Güssen an das eisige Meereswasser rund um die Insel gewöhnten. Resozialisierung der Häftlinge stand nicht auf dem Programm.

Arbeit gab es für die Häftlinge zum Beispiel in der Wäscherei oder in der Küche. Für die Freizeit standen ihnen eine Bibliothek und Musikinstrumente zur Verfügung. Gelegentlich wurden Kinofilme gezeigt, am Wochenende konnten die Gefangenen Baseball oder Schach spielen, bevor sie wieder für viele Stunden in ihre Zellen gesperrt wurden.

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36 Häftlinge versuchten die Flucht

36 Menschen versuchten diesen Bedingungen durch Flucht zu entkommen – durch Tricks oder mit Gewalt. Erfolg hatten sie nicht: 23 wurden schon innerhalb einer Stunde gefasst, sieben wurden erschossen und mindestens drei ertranken. Das Schicksal der anderen ist nicht bekannt, aber keiner der Flüchtlinge wurde jemals wieder gesehen.

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Eine Flucht im Jahre 1962 war so spektakulär, dass sie als Vorlage für den Film „Die Flucht von Alcatraz“ mit Clint Eastwood diente. Drei Männer hatten sich aus Regenmänteln ein Schlauchboot gebaut und stürzten sich damit ins Meer, nachdem sie durch einen Lüftungsschlacht entkommen konnten. Ob sie es überlebten oder ertrunken sind, ist nicht bekannt. Auch andere Filme sind durch Alcatraz inspiriert, etwa „Murder in the First“, „The Rock – Fels der Entscheidung“ oder „Point Blank“.
Was die Häftlinge nicht schafften, gelang schließlich dem Salzwasser: Das setzte dem Gemäuer so zu, dass die Kosten für Alcatraz zu hoch wurden und das Gefängnis 1963 geschlossen werden musste.

 Diese Zelle erinnert an die spektakuläre Flucht dreier Häftlinge im Jahr 1962. Sie hatten die Wände ihrer Zellen aufgemeißelt und entkamen durch den Lüftungsschacht.
Diese Zelle erinnert an die spektakuläre Flucht dreier Häftlinge im Jahr 1962. Sie hatten die Wände ihrer Zellen aufgemeißelt und entkamen durch den Lüftungsschacht. Foto: Getty Images

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Heute ist die Insel ein Museum

Fünf Jahre später besetzten Native Americans die Insel, um auf die unrechtmäßige Landnahme durch die Weißen in Kalifornien aufmerksam zu machen. Sie blieben fast zwei Jahre, bis das FBI die Insel räumte. Heute ist Alcatraz ein Museum, in dem an die Zeit als Gefängnis und an die Besetzung erinnert wird – und das als Touristenattraktion mit Sehenswürdigkeiten wie der Golden Gate Bridge oder den Cable Cars locker mithalten kann. Verwaltet wird das Museum vom National Park Service.

Viele der einstigen Bauten stehen noch, einige Zellen wurden so eingerichtet, als lebe jemand darin. Der Unterkunftsblock der Wachen, der Speisesaal und der Gefängnishof sind zugänglich. Besucher können sich zudem Hafterlebnisse von Gefangenen anhören. Zur Insel kommt man mit der Fähre ab San Francisco.

Wichtiger Hinweis: Wegen der Corona-Pandemie ist der Besuch der Innenräume des Gefängnisses aktuell nicht gestattet.

Autorenfoto

Alcatraz: Infos für Besucher

„Anfahrt: ganzjährig täglich ab 9 Uhr alle halbe Stunde mit den Fähren von Alcatraz Cruises. Abfahrt am Pier 33 in San Francisco
Tickets (Fähre und Eintritt): je nach Tageszeit zwischen 26 und 31 Euro
Infos zu den Corona-Sicherheitsmaßnahmen finden Sie auf der Webseite des National Park Service des Innenministeriums der Vereinigten Staaten unter https://www.nps.gov/alca“
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(Text: Silke Böttcher)

Themen Nordamerika San Francisco USA
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