23. November 2020, 6:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
30 Jahre lang begeisterte er Besucher, doch 2012 schloss der Camelot-Vergnügungspark in England für immer. Seitdem verfallen auf dem Gelände die Fahrgeschäfte, ist der Ort ein echter Lost Place geworden. Seine Eigentümer könnte er aber doch noch märchenhaft reich machen…
Es fällt schwer, sich vorzustellen, wie hier einst Kinder lachend umhergerannt sind: Wer heute das Gelände des Camelot-Vergnügungsparks im englischen Lancashire betritt, findet nicht mehr vor als eine Ruinenlandschaft. Die Gebäude verfallen, sind teils mit Graffiti beschmiert. Die Fahrgeschäfte, die noch nicht abgebaut wurden, verschwinden langsam aber sicher unter einer dichten Decke aus Grün, weil die Natur sich den Ort zurückerobert.
Dabei war der Camelot-Vergnügungspark, eröffnet 1983, einst eine der beliebtesten Attraktionen des ganzen Landes, wie „Daily Mail” berichtet – Generationen von Kindern waren begeistert von den Attraktionen rund um die Legende von König Artus, besonders die für damalige Verhältnisse spektakuläre Achterbahn „Knightmare” (ein englisches Kunstwort, das übersetzt Albtraum bedeutet) war überaus beliebt.
Ende nach fast 30 Jahren
Dann aber blieben die Besucher plötzlich aus, denn der Camelot-Park konnte mit den moderneren Vergnügungsparks der Neuzeit einfach nicht mehr mithalten. Pro Jahr kamen ab 2005 nur noch etwa 300.00 Besucher. Den Garaus machten dem Ort dann Großereignisse wie die Olympischen Spiele in London 2012 – noch im selben Jahr schloss Camelot dann für immer seine Pforten, woraufhin 130 Mitarbeiter ihren Job verloren.
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Heute ist der Ort besonders beliebt bei Freunden von Lost Places, die zwischen den verfallenden Gebäuden Nervenkitzel suchen, wo einst Schauspieler für begeisterte Massen Ritterturniere austrugen. Laut der lokalen Nachrichtenseite „Lancs Live” wurde die legendäre Achterbahn „Knightmare” aber erst im Februar 2020 endgültig abgebaut – bereits 2012 waren die meisten anderen Fahrgeschäfte dekonstruiert und teilweise verkauft worden, so steht die ehemalige Attraktion „Whirlwind” heute unter anderem Namen im Skyline Park im Allgäu.
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Wird hier bald wieder gebaut?
Und wer eventuell darauf gehofft hat, dass aus den Ruinen des alten Camelot-Parks doch noch einmal ein neuer entstehen könnte, wie in der Vergangenheit durchaus häufiger spekuliert worden war, dürfte enttäuscht werden: Die Besitzer sprachen gegenüber dem „Liverpool Echo” von „erheblichen Risiken” diesbezüglich. Vielmehr sieht es danach aus, als könnte das Gelände, auf dem der Park steht, verkauft und zu Bauland umgewidmet werden. Jüngsten Schätzungen zufolge könnten hier etwa 6300 neue Wohnungen entstehen, demnach wäre das Grundstück rund 800 Millionen Pfund (890 Millionen Euro) wert. Das wäre dann zumindest für einige ein wahrlich märchenhaftes Ende.