8. November 2019, 7:37 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Die Bewohner sind längst verschwunden, geblieben ist eine beeindruckende Kulisse – die auch schon Hollywood anlockte. Kein Wunder, denn Craco wirkt wie ein Ort aus einem Märchenbuch.
Etwa eine Stunde entfernt von Matera, der italienischen Kulturhauptstadt 2019, liegt auf einem Berg mitten in der Landschaft ein gespenstisch wirkender Ort. Craco – oder besser gesagt das, was von Craco übrig ist. Der Ort, der auf etwa 1300 Jahre Geschichte zurückblicken kann, ist heute verlassen, eine Geisterstadt.
Laut „Geo“ gaben die damals 1800 Bewohner ihre Heimat zwischen 1963 und 1975 auf, als wegen zahlreicher Erdrutsche immer wieder Häuser zerstört wurden. Einige wurden dabei sogar den Steilhang hinuntergerissen. Im Tal, über dem immer noch die Ruinen der Geisterstadt thronen, entstand mit Craco Peschiera ein neues Dorf, das alte Craco verfiel zusehends.
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Beliebt bei Touristen – und Hollywood
Genau das macht anscheinend den Charme für viele Menschen aus, denn es gibt nicht nur regelmäßig offizielle Führungen – Craco darf man nämlich nur mit einem Guide besuchen –, sondern auch Hollywood drehte hier bereits Szenen für gleich mehrere Filme. Darunter den Bond-Streifen „Ein Quantum Trost“ sowie auch Mel Gibsons „Die Passion Christi“. Auch mehrere italienische Regisseure haben hier gedreht.
Besucher können gegen eine Mindestspende von zehn Euro eine „Craco Daily Card“ erwerben, um die Stadt zu betreten. Für 15 Euro ist man zusätzlich zum Besuch weiterer Gebäude in der Geisterstadt berechtigt. Auch auf den alten Burgturm kann man noch klettern und von dort aus eine spektakuläre Aussicht genießen. Heute finden in der Stadt vor beeindruckender Kulisse regelmäßig Veranstaltungen und religiöse Feste statt. Und so ist Craco zwar eine Geisterstadt, aber eine sehr lebendige.