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Sie existierte nur 20 Jahre

Elisabethbucht – Namibias verlassene Diamanten-Stadt

Namibia
Elizabeth Bay erlebte Anfang des 20. Jahrhunderts einen kurzen Boom als Namibias Diamanten-Stadt Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

23. Februar 2021, 5:40 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Als hier gewaltige Vorkommen an Diamanten entdeckt wurden, erlebte die Stadt Elisabethbucht (Elizabeth Bay) einen kurzen Boom. Heute ist die Gegend ein Sperrgebiet, doch die Zeugnisse dieser Zeit kann man immer noch sehen.

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An Namibias Atlantik-Küste liegt mitten in der gewaltigen Namib-Wüste ein Ort, der von einem dunklen Kapitel des Landes erzählt. Einer Geschichte, die geprägt war von Gier und Ausbeutung. Könnten die Mauern der immer weiter verfallenden Gebäude sprechen, so würden sie von einer Zeit berichten, die etwa 100 Jahre zurückliegt. Von unglaublichen Reichtümern und abgrundtiefem Elend. Sie würden erzählen von der vergessenen Diamantenstadt in Namibia, Elisabethbucht.

Anfang des 20. Jahrhunderts war das heutige Namibia eine deutsche Kolonie. Laut der „Bundeszentrale für politische Bildung“ wurde es 1884 „offiziell“ zum „Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika“ ernannt und Lüderitzland getauft. Der Kaufmann Franz Josef Lüderitz hatte den Grund und Boden, auf dem sich heute der namibische Staat befindet, 1883 „unter zweifelhaften Umständen“ den Nama abgekauft, einem hier ansässigen Stamm Indigener.

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Elisabethbucht in Namibia war ein Ort für Glücksritter

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Wo einst Diamanten abgebaut wurden, herrscht heute der Verfall Foto: Getty Images

Um auch die Küste und vor allem die lebensfeindliche Namib-Wüste im Namen des Fortschritts zu erschließen, baute man bald eine Eisenbahnstrecke. Die verband Windhoek mit der Hafenstadt Lüderitz. Im Zuge dieser Expansion entdeckte man laut dem Wochenmagazin „Stern“  bald unweit von Lüderitz immense Diamanten-Vorkommen. Bergarbeiter-Städte wie Bogenfels, Pomona, Kolmanskop und eben Elisabethbucht entstanden.

Wie die Reiseseite „Atlas Obscura“ berichtet, zog es vor allem deutsche Glücksritter in Massen in den aufstrebenden Ort. Schon bald hatte er unter anderem auch ein Casino, wo wohl nicht wenige ihren schnell erworbenen Reichtum noch schneller wieder verloren. Doch während die deutschen Arbeiter sich Häuser bauten, war die Lage für die Einheimischen weitaus prekärer.

Auch interessant: Kolmanskop — die Geisterstadt, die im Sand versinkt

Leben wie Sklaven

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Die Überreste des Raubbaus kann man heute noch besichtigen, aber nur mit einer geführten Tour Foto: Getty Images

Für sie baute man Massenunterkünfte, riesige Schlafsäle mit 20 oder mehr Betten an jeder Gebäudeseite. Und nur jeweils einem Waschraum für die Arbeiter. Privatsphäre gab es nicht, die Betten waren einzig durch verschiebbare Trennwände voneinander separiert. Nachts wurden die Menschen hier eingeschlossen. Die einzigen Fenster in den Gebäuden lagen absichtlich hoch, um mögliche Fluchtversuche zu unterbinden. Die Arbeiter wurden behandelt wie Sklaven.

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Die rasche und bedingungslose Ausbeutung der Diamanten-Vorkommen hatte allerdings zur Folge, dass Elisabethbucht gerade einmal 20 Jahre existierte. 1948 wurde die Mine geschlossen, der Ort wurde daraufhin schnell zur Geisterstadt. Den einstigen Glanz kann man höchstens noch erahnen, längst haben die Zeit und die Gezeiten die Häuser in Ruinen verwandelt. 1991 wurde in der Region eine weitere Mine eröffnet, die bis heute in Betrieb ist.

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Elisabethbucht ist heute Sperrgebiet

Die Gegend rund um Elisabethbucht in Namibia ist daher heute als Sperrzone deklariert, um Diamantenschmuggel zu unterbinden, wie der „Stern“ schreibt. Allerdings kann man, ausschließlich mit einem lokalen Tour-Anbieter, die Überreste von Elisabethbucht besuchen. Auf dem Reiseportal Tripadvisor zeigen sich die User begeistert von der Erfahrung. Einer schreibt: „Es war wunderbar, die alte Stadt zu sehen und sie sich in ihrem vollen Glanz vorzustellen.“ Ein zweiter meint: „Wir können diese Tour absolut empfehlen.“

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