8. November 2024, 5:58 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Strahlend weiße Fassaden, kleine Türmchen mit grau-blauen Dächern, gotisch inspirierte Fenster: Die Häuser in der Siedlung Burj Al Babas erinnern stark an das berühmte Disney-Schloss. Doch es gibt einen Baustopp für die Siedlung – ob je jemand hier einzieht, ist unklar.
Das Projekt „Burj Al Babas“ rief man im Jahr 2014 ins Leben. Jedes Haus, oder eher Mini-Schloss, wurde nach dem gleichen romantischen Stil gebaut. Die Villen kosten je nach Ausführung zwischen 400.000 und 500.000 Dollar. 587 mehr oder weniger identische Objekte wurden bereits in die Berge der nordwesttürkischen Provinz Bolu gebaut, mehr als 700 sollten es eigentlich werden.
Geplant waren außerdem noch türkische Bäder, Einkaufszentren, Hotels, Kongresszentren, ein Spa und eine Moschee. Mit dem besonderen Baustil wollte man besonders ausländische Investoren für die Luxus-Siedlung anlocken.
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Konkurs und Baustopp
Doch der Plan des Bauunternehmens „Sarot Group“ ging nicht auf. Laut Medienberichten, unter anderem von „AD Magazin“, wurden zwar bereits die Hälfte der geplanten 732 Villen verkauft, doch viele der Investoren stiegen aus dem Projekt aus. Grund dafür war die wirtschaftliche Lage in der Türkei, welche schon seit Jahren bergab geht. Als Folge meldete das Unternehmen im November 2018 Konkurs an. Seitdem herrscht Baustopp und „Burj Al Babas“ ist verlassen. Jegliche Hoffnungen, weiterbauen zu können, haben sich bislang zerschlagen.
Die verlassene Geisterstadt zieht seither viele Touristen an und ist in zahlreichen YouTube-Videos und Social-Media-Beiträgen wiederzufinden. So drehte der deutsche Rapper Ufo361 ein Musikvideo in der verlassenen Stadt und auf dem YouTube-Kanal „Yes Theory“ findet sich eine Dokumentation aus dem Jahr 2021 zu den Mini-Schlössern von Burj Al Babas.
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Auf die eine oder andere Weise wird es zumindest einen Gewinner geben, denn die Bewohner der angrenzenden Stadt Mudurnu würden sich über das Ende des Projekts durchaus freuen. Deren denkmalgeschützte Altstadt steht seit 2015 auf der Vorschlagsliste für den UNESCO-Kulturerbestatus. Und ohne den starken Kontrast zu „Burj Al Babas“ dürften die Chancen höher sein. So bleibt die wohl luxuriöseste Geisterstadt der Welt vermutlich noch eine Weile verlassen.
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