Direkt zum Inhalt wechseln
logo Deutschlands größtes Online-Reisemagazin
Kobold-Häuser im Wald

Über dieses gruselige Mini-Dorf soll niemand berichten

Bild konnte nicht geladen werden
TRAVELBOOK Logo
TRAVELBOOK Redaktion

4. November 2015, 18:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Im amerikanischen Middlebury gibt es ein kleines geheimnisvolles Dörfchen, das nie einen richtigen Ortsnamen getragen und wohl auch nie Einwohner gesehen hat. Die Häuser sind winzig, für Zwerge gemacht. Legenden ranken sich um das „Little People Village“, doch die Stadt Middlebury möchte nicht, dass über diese unrühmliche Attraktion berichtet wird – und wir tun es doch.

Artikel teilen

Das obige Video eines privaten Youtube-Nutzers zeigt ab Minute zwei ein normales Wohnhaus, so weit so unspektakulär. Doch ab Minute sechs taucht im Wald ein winziges Häuschen auf, zu dem sich der Kameramann hinunterbeugen muss, um es aus der Nähe filmen zu können. Ab 08:50 Minuten dann erscheinen noch mehr kleine Gebäude, ein Thron…

Mitten im beschaulichen Middlebury im US-Bundesstaat Connecticut liegt es, das wohl gruseligste Minidorf der Welt. Ein Mann soll es Erzählungen zufolge im Wahn erbaut haben, für zwergenähnliche Gestalten. „No trespassing“-Schilder („Nicht betreten“) sollen Neugierige davon abhalten, doch immer wieder nehmen einige den Weg in die Wälder um die Stadt auf sich, um das „Little People Village“ zu finden. Unwegsames Gelände, Privatgrundstück, marode Häuschen und dann noch diese Legenden um Spuk und Dämonen – Gründe, weshalb die Stadt Middlebury eine Veröffentlichung verhindern möchte. Denn diese unrühmliche Attraktion könnte ein schlechtes Licht auf die Stadt werfen, so die Befürchtung. TRAVELBOOK wagt trotzdem einen Blick in das sagenumwobene Minidorf.

Die Gefahr, in dem unwegsamen Waldstück zu verunglücken, liegt zwar auf der Hand. Doch gerade das Mysteriöse rund um das „Little People Village“ macht es so spannend und zieht trotz des Zutrittsverbotes immer wieder Neugierige an. Auf Videos, die User bei Youtube hochgeladen haben, erkennt man halb verfallene Steinhäuser, die meist wesentlich kleiner als der Kameraführende sind. In einem Video werden die Gebäude, die mit aufwendigen Brüstungen, Treppen und Fußwegen verziert sind, als einen bis anderthalb Meter hoch beschrieben. Sogar einen Thron soll es in dem Dörfchen geben.

Youtube Platzhalter
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.
Mehr zum Thema

Von Hexen und Gnomen

Aber das ist noch nicht das gruseligste daran. Verschiedene Legenden ranken sich um das Dorf: Demnach hätten ein Mann und seine Frau vor etwa einem Jahrhundert in diesem Wald gewohnt. Ihr Haus soll in seinen Grundfesten noch zu sehen sein, berichtet ein Besucher. Laut einiger Mythen, so das Onlineportal „Roadtrippers“, war die Frau eine Hexe und sah Zwerge, anderen zufolge hörte ihr Mann Stimmen. Eine Legende erzählt, dass die Frau den Gnomen ein Heim geben wollte und ihren Mann veranlasste, ihnen die kleinen, prächtigen Häuser zu bauen. Ein anderer Bericht besagt, die „Stimmen“ hätten von dem Mann gefordert, die Häuschen als Gegenleistung zu errichten, da er mit seiner Frau auf ihrem Stück Grund wohnte.

Manche glauben, dass das Dorf einfach nur ein Überbleibsel des Quassy Amusement Parks sei, der sich ganz in der Nähe befindet. Ob das Vermächtnis eines Wahnsinnigen oder das Überbleibsel eines Vergnügungsparks – gruselig ist die Mini-Geisterstadt nahe Middlebury allemal. Besucher, die bereits dort waren, schildern im Netz genaueste Erfahrungen. Sie berichten von einem „creepy“ („gruseligen“) Ort und einem „uneasy feeling“ („mulmigen Gefühl“) und „No trespassing“- („Nicht betreten“)-Schildern. „Wenn man allein dort und es still ist, dann kann es sich schon merkwürdig anfühlen“, sagt Ray Bendici, der Fotos von dem Mini-Dorf gemacht hat, zu TRAVELBOOK. Besonders gruselig soll es im Dunkeln sein.

Instagram Platzhalter
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Dr. Robert L. Rafford, Präsident der Middlebury Historical Society, ärgert sich über solche Aussagen und die Posts im Netz. Das so genannte „Little People Village” liege auf einem privaten Grundstück und der Eigentümer sei ganz und gar nicht damit einverstanden, dass Neugierige und Hobbyfilmer sich immer wieder unbefugt Zutritt verschafften – vor allem auch wegen der Verletzungsgefahr. „Es gibt keine richtige Straße zu diesem Ort, und ganz bestimmt dient er nicht als irgendeine Art von Touristenattraktion“, sagt Rafford auf TRAVELBOOK-Anfrage.

Überhaupt solle am besten überhaupt nichts mehr über das unrühmliche Mini-Dorf geschrieben werden, sagt Rafford. Schließlich habe Middlebury so viel Schöneres zu bieten, den Quassy Amusement Park zum Beispiel, und die Stadt selber, die mit ihren historischen Gebäuden zu den schönsten in Neuengland zähle.

Aber wie das nun mal so ist mit mysteriösen Orten wie dem „Little Peoples Village”: Der Reiz, darüber zu lesen oder gar einmal selbst dort hinzufahren, wird durch Verbote im Endeffekt nur noch größer. Und wenn sich auch viele Legenden um das „Little People Village“ ranken, so ist eines Fakt: Das Dorf ist ein im wahrsten Sinne des Wortes kleines Meisterwerk mit großer Wirkung.

Themen USA
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.