20. August 2021, 6:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Als 2004 die 28. Olympischen Spiele in Athen stattfanden, waren das für die Stadt stolze Tage. Das Ereignis ließ man sich extrem viel kosten – doch sind die Olympia-Anlagen von Athen trotzdem längst verfallen. TRAVELBOOK zeigt die Fotos.
Vom 13. bis 29. August 2004 waren die Augen der sportbegeisterten Welt auf Athen gerichtet. In Griechenlands Hauptstadt fanden damals die 28. Olympischen Sommerspiele statt, konkurrierten mehr als 10.000 Athleten aus mehr als 200 Ländern um die begehrten Medaillen. Rekorde wurden errungen, der US-Schwimmer Michael Phelps holte gleich sechs Mal Gold und zwei Mal Bronze. Die Olympia-Anlagen von Athen waren für zwei Wochen das Zentrum der Sportwelt.
Die Sportler waren während der Spiele höchst komfortabel untergebracht. Hellinikon, so der Name der Olympia-Anlagen von Athen, belegte laut der „Süddeutschen Zeitung“ eine Fläche dreimal so groß wie das Fürstentum Monaco. Athen selbst hatte sich zu diesem Anlass ganz groß rausgeputzt, sich unter anderem einen neuen Flughafen gegönnt, dazu eine U-Bahn und eine Ringstraße um die Stadt. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass Hellinikon nur wenige Jahre später schon in Ruinen liegen würde.
Nach dem Fest kam der Frust
Das lag vor allem daran, dass sich erste Zeichen der Finanzkrise in Griechenland bereits 2004 ankündigten. Die Olympischen Spiele selbst, die den griechischen Steuerzahler ursprünglich 4,6 Milliarden Euro kosten sollten, wurden letztlich schätzungsweise etwa dreimal so teuer. Allein das Sicherheitskonzept verschlang 1,2 Milliarden Euro, viermal so viel wie bei den Spielen 2000 in Sydney.
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Bereits 2001 hatte die US-Bank Goldman Sachs Griechenland vor dem Beitritt zur Euro-Währungsunion geholfen, seine wahren Staatsschulden zu verschleiern, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Olympia riss nun ein weiteres, gewaltiges Loch in die maroden Kassen. Als 2009 die Finanzkrise zuschlug, rutschte das Land in die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. Wer dachte da noch an so etwas wie den Erhalt der Olympia-Anlagen von Athen?
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Keine Pläne, nur Visionen
Zunächst fanden die 2292 ehemaligen Sportlerwohnungen aber als Unterkunft für bedürftige Familien eine neue Daseinsberechtigung. Die Olympia-Anlagen von Athen waren wieder belebt, 10.000 Menschen wohnten vorübergehend hier. Als die Sozialwohnungsagentur aufgelöst wurde, war es auch damit vorbei. Auch vorher schon fand sich für Hellinikon nie ein neuer Investor, denn allein die Wartung der Anlangen verschlang Millionen.
Eine Vision, was mit den Olympia-Anlagen von Athen geschehen könnte, gibt es durchaus. Nur wabert die seit mindestens 2014 herum, ohne das bisher etwas wirklich Konkretes passiert wäre. Zwar gab es Visionen von Luxushotels, Konferenzzentren und 200 Hektar großen Parks, nur blieb es eben bislang bei genau diesen Visionen.
Unterdessen ist das verfallen Olympische Dorf bei Freunden des Morbiden längst eine Touristenattraktion geworden. Die Faszination von Athen ist nach wie vor ungebrochen, und von den zahllosen Touristen, die jährlich kommen, zieht es nicht Wenige für ein paar Schnappschüsse nach Hellinikon.