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Gesunkener Dampfer in Namibia

Wie das deutsche Schiffswrack „Eduard Bohlen“ in die Wüste kam

Das Wrack des deutschen Dampfers „Eduard Bohlen“ liegt mitten in der Wüste – doch wie kam es dorthin?
Das Wrack des deutschen Dampfers „Eduard Bohlen“ liegt mitten in der Wüste – doch wie kam es dorthin? Foto: picture alliance / imageBROKER
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TRAVELBOOK Redaktion

31. Mai 2024, 6:44 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Mitten in der Wüste von Namibia, hunderte Meter weit entfernt von der Küste, liegt der deutsche Dampfer „Eduard Bohlen“ – oder zumindest das, was noch von ihm übrig ist. Doch wie kam er dorthin? TRAVELBOOK erzählt die unglaubliche Geschichte des Wracks.

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Zwischen der Wüste Namib und dem Atlantik erstreckt sich in Namibia auf einer Länge von etwa 500 Kilometern ein Ort, den Seefahrer in aller Welt seit jeher fürchten. Die sogenannte Skelettküste, an der schon unzählige Schiffe verunglückt sind. Nicht wenige bezeichnen sie daher gar als den größten Schiffsfriedhof der Welt. Doch das Wrack der „Eduard Bohlen“, das dort verrottet, ist wirklich einzigartig. Denn es liegt nicht etwa im Wasser, sondern mitten in der Wüste.

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Die Wüste holt sich die „Eduard Bohlen“

Es ist der 5. September 1909, als laut „Top Gear“, einer Sendung der „BBC“, der deutsche Dampfer „Eduard Bohlen“ nahe Conception Bay vor der Skelettküste auf Grund läuft. Das Schiff hat auf seinem Weg von Swakopmund nach Table Bay eine Sandbank gerammt. Wegen dichtem Nebel hatte der Steuermann sie übersehen. Der Kapitän versucht noch, das Schiff zu befreien, doch der Sand hat bereits das Kühlsystem der „Eduard Bohlen“ verstopft.

Weit weg vom Meer: Die „Eduard Bohlen“ ist mit der Wüste ins Inland „gewandert“
Weit weg vom Meer: Die „Eduard Bohlen“ ist mit der Wüste ins Inland „gewandert“ Foto: picture alliance / Westend61

Die Mannschaft, insgesamt 30 Mann, bringt sich daraufhin an Land in Sicherheit, aus Deutschland wird ein Rettungsboot angefordert. Man hofft, die „Eduard Bohlen“ doch noch befreien zu können – vergeblich, wie sich nach fünf Tagen zeigt. Der mehr als 2000 Tonnen schwere Dampfer steckt unwiederbringlich fest. Dann passiert etwas Einmaliges.

Die Namib-Wüste, die an der Skelettküste direkt an den Atlantik grenzt, beginnt, sich ins Wasser zu „fressen“. Immer weiter drängt der Sand das Wasser zurück, frisst sich Meter für Meter vor. Die „Eduard Bohlen“, die vorher im flachen Wasser gelegen hatte, befindet sich plötzlich an Land. Das Wrack wird noch einmal kurzfristig als Unterkunft und Lagerstätte genutzt, denn in der Nähe befinden sich deutsche Diamant-Minen.

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Das berühmteste Wrack von Namibia

Je weiter der Sand der Namib-Wüste vordringt, desto weiter „wandert“ die „Eduard Bohlen“ ins Landesinnere – heute liegen die Überreste des Schiffs Hunderte Meter entfernt von der Küste. Von allen Wracks, die an der Skelettküste gestrandet sind, ist die „Eduard Bohlen“ deshalb wohl das berühmteste. Laut dem Nachrichtenmagazin „Stern“ kann man von Swakopmund dorthin mit einem kleinen Flugzeug fliegen, zahlreiche Touranbieter haben das Schiff im Programm.

Wind, Sand und Zeit nagen unterdessen immer weiter an dem einst mehr als 100 Meter langen Wrack, von dem selbst mittlerweile nicht mehr als ein Skelett übrig ist. Mitunter nutzen Tiere es heute als Versteck. Ansonsten liegt es still in der Wüste, ein Mahnmal der Zeit der deutschen Besetzung von Namibia. In absehbarer Zeit wird es verschwunden sein, aber bis dahin wird die „Eduard Bohlen“ sicher noch ein bisschen Strecke zurücklegen.

Themen Afrika Namibia
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