30. Mai 2017, 10:56 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Eigentlich ist ein Slum kein Ort, der als Sehenswürdigkeit herhalten sollte, schließlich handelt es sich um Armenviertel, in denen Menschen in oft aus einfachsten Mitteln erbauten Unterkünften leben müssen. Nun aber hat es ein solches Viertel in Indonesien zu Weltruhm gebracht: Die Regierung investierte umgerechnet rund 200.000 Euro – und machte das Regenbogen-Dorf Kampung Pelangi zu einer Touristenattraktion.
Ob Treppen, Dächer, Wände oder Geländer: Was fest auf dem Boden steht, wurde bemalt. Mit Punkten, Streifen, Mustern und ausgefallenen Bilder haben Künstler ein einst trostloses Slum in ein lebensfrohes kleines Dörfchen verwandelt. Seitdem ist das indonesische Dorf Kampung Pelangi ein Hit auf Instagram.
Die bunten Farben, in denen die Häuser erstrahlen, sollen Besucher anlocken und den Tourismus ankurbeln, um dem kleinen Ort wieder auf die Beine zu helfen. Umgerechnet 200.000 Euro investierte die indonesische Regierung in das Umstyling, wie „The Jakarta Post“ berichtet. 325 alte, teils stark verwahrloste Häuser wurden mit allen möglichen Farbtönen auf die verschiedensten Arten bemalt und liebevoll dekoriert.
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Der Plan scheint aufzugehen: Kampung Pelangi erlebt so etwas wie einen Hype auf Instagram. Und je mehr Menschen die Fotos des bunten Ortes sehen, desto mehr wollen ihn auch besuchen – und die Bewohner profitieren zum Teil davon. Ob über Souvenirs, Streetfood, Führungen oder Unterkünfte – mit den Touristen kommt auch Geld in das Dorf. Für die Bewohner ein erster Schritt in eine bessere Zukunft. Zudem möchte die Regierung nochmals rund 1 Million Euro in die Sanierung des Abwassersystems und -Kanäle stecken.
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Ein Dorf als Instagram-Hit
Schon Tausende Aufnahmen finden sich auf Instagram unter dem Hashtag #kampungpelangi, und es werden täglich mehr. Die Menschen machen Fotos von sich, während sie an die Wände gemalte Luftballons halten, sich unter gemalten Regenschirmen verstecken oder einfach nur vor einer farbenfrohen Treppe posieren.
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Mit den neuen Farben bekam der Ort, der eigentlich Gunung Brintik heißt, auch seinen Beinamen Kampung Pelangi, der übersetzt „Regenbogen-Dorf“ bedeutet.
„Hoffentlich wird Kampung Pelangi einst die größte und farbenfrohste Stadt Indonesiens werden“, sagte der Initiator der Idee, Schuldirektor Slamet Widodo, zur „The Jakarta Post“. Der erste Schritt ist jedenfalls schon getan.