8. März 2017, 13:18 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Raisins Clairs auf der Karibik-Insel Guadeloupe ist ein beliebter Badestrand – mit einer dunklen Vergangenheit. Immer wieder tauchen in dem feinen Sand menschliche Knochen auf. Ausgrabungen haben dafür eine Erklärung geliefert…
Stellen Sie sich einmal folgendes Szenario vor: Sie liegen an einem Traumstrand, entspannen sich und lauschen den Wellen, während ihr Kind fröhlich im Sand buddelt. Und plötzlich hält es einen Knochen in der Hand. Einen menschlichen Knochen. Was wie eine Szene aus einem Horrorfilm klingt, wäre am beliebten Strand Raisins Clairs auf der Karibik-Insel Guadeloupe durchaus möglich. Denn hier tauchen immer wieder menschliche Überreste auf, wie unter anderem die Seite „Atlas Obscura“ berichtet.
So hätten Strandbesucher in den letzten Jahrzehnten immer wieder Schädel, Zähne, Sargnägel oder Metallketten gefunden. Doch bis 2013 wusste niemand eine Erklärung für das dunkle Geheimnis dieses Ortes. Bis ein gewaltiger Sturm mehrere Meter Strand wegspülte und das freigab, was darunter lag: ein Friedhof mit bis zu 1000 Gräbern, auf dem wohl noch bis zum 19. Jahrhundert tote Sklaven verscharrt wurden.
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Die Vergangenheit von Raisins Clairs wieder zugedeckt
Anschließende Ausgrabungen des Department of Cultural Affairs und des National Institute for Preventive Archaeological Research von Guadeloupe förderten unter anderem einen menschlichen Kiefer zutage. Dieser wies auf einen afrikanischen Ursprung des Verstorbenen hin – daher die Vermutung, dass es sich um einen Sklavenfriedhof handeln könnte.
Nachdem 2015 ein weiterer Sturm noch viel mehr menschliche Überreste zutage gefördert hatte, installierte die Regierung auf Guadeloupe am Strand ein Unwetter-Abwehr-System, welches weitere Erosionen verhindern sollte. Der weggespülte Sand wurde wieder aufgefüllt. Die Stelle, wo man den Friedhof vermutet, wurde markiert, die Knochen in ein eigens dafür eröffnetes Depot überbracht. Keines der Museen auf Guadeloupe habe aber die Möglichkeit, die Zeugnisse der Vergangenheit etwa in einer Ausstellung zu präsentieren, berichtet „Atlas Obscura“.
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Trotz der Schutzmaßnahmen am Strand rechne man aber damit, das auch in Zukunft dort immer wieder menschliche Überreste auftauchen könnten.